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Handyschlucker:

Über 900.000 Handys landen im Klo

Das Handy landet in der ToiletteDas Mobiltelefon ist für viele mittlerweile so wichtig wie die Luft zum Atmen. Erstaunlicherweise haben viele den sprechenden Knochen ab und zu nicht richtig im Blick. Allein in Westeuropa gehen jährlich rund 4,5 Millionen Handys verloren.

Zugegeben, wir Menschen sind ganz schöne Dusseltiere. Was wir nicht alles vergessen. Ich hatte mich schon öfter gewundert, warum der Handymarkt bei gefühlten 176 Prozent Marktabdeckung wächst und nicht schrumpft. Zumal nicht jeder ein Mobiltelefon haben möchte oder ständig ein neues Modell kauft, nur weil das Ding auch Wäsche waschen kann oder über eine Bügelfunktion verfügt. Nehmen wir mal unsere britischen Nachbarn. Laut Umfrage der Firma Simply Switch, die sich auf Preisvergleiche spezialisiert hat, gehen im einstigen Empire im Westen Europas jährlich 4,5 Millionen Handys verloren.

810.000 Handys werden – vermutlich nach dem einen oder anderen Pint lauwarmen Bieres zu viel – im Pub vergessen und, was im wahrsten Sinne des Wortes abgefahren ist, 315.000 im Taxi und stolze 225.000 im Linienbus. Doch was wesentlich interessanter scheint, ist die Tatsache, dass 900.000 Mobiltelefone in der Toilette versenkt werden.

Wobei die Dunkelziffer wohl weit höher sein dürfte. Denn 60.000 Briten gaben an, ihr Hund habe den sprechenden Knochen zerkaut. Was dann ein dicker Hund wäre. Vermutlich aber schieben sie das Ganze lieber ihrem Bello in die Pfoten, statt zuzugeben, dass das Handy zum Tauchtest in der Kanalisation unterwegs ist.

Dabei ist es nicht überraschend, dass die Briten die drahtlose Austauschbörse mit der Klospülung herunterspülen, schließlich haben sie jahrzehntelang Fish & Chips in Zeitungspapier eingewickelt und so dafür gesorgt, dass schwere Nachrichten zu leicht verdaulicher Kost wurden. Und die endete da, wo auch 900.000 Handys endeten.

Daher wundern Sie sich nicht, wenn Sie beim nächsten Kneipenbesuch auf der Insel eine Stimme aus der Toilettenschüssel hören. Dann hat bestimmt ein Brite das Handygespräch noch nicht beendet oder die Toilette wieder einmal für eine Freisprecheinrichtung gehalten…

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Über Karsten-Thilo Raab

Nach seinem Anglistik- und Sportstudium arbeitete Karsten-Thilo Raab viele Jahre als Zeitungsredakteur. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schreibt er als Journalist und Autor für eine Vielzahl an Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen. Karsten-Thilo Raab berichtet als Journalist, Autor und Fotograf in Wort und Bild über Destinationen weltweit, verfasst daneben Glossen und Kolumnen, veröffentlichte rund 60 Reiseführer und Bücher und wirkte an weiteren rund 70 Büchern und Reiseführern mit.

Ein Kommentar

  1. An diesem Ort hab ich mir das Handy auch schon öfter mal gewünscht 😉