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Schädlingsbekämpfung:

Da kriegst du doch die Motten! Was tun bei ungebetenen Gästen im Schrank?

Motten in Klamotten sind ein Greuel – sie verspeisen mit Vorliebe wertvolle Wollpullis und grasen genau dort Löcher in die Kleidung, wo sie am meisten auffallen.

Kleidermotten gefangen auf einer Pheromonfalle

Pheromonfalle – die Kleidermotten werden durch einen ungiftigen Lockstoff angelockt. Bild: © fotolia.de

Kleine Löcher in Pullovern und anderen Kleidungsstücken verheißen nichts Gutes: Wenn sie nicht nur einzeln, sondern in vermehrter Zahl auftreten und noch dazu unregelmäßig geformt sind, liegt der unangenehme Schluss nahe: Kleidermotten haben sich im Schrank angesiedelt und die Kleidung befallen. Hätte man diesen Befall verhindern können und was hilft bei akuten Problemen? Hier sind Großmutters Tipps und moderne Alternativen.

Im Dunkeln fühlen sich Kleidermotten wohl

Magisch angezogen werden Motten von Schweißpartikeln, Fett- und Hautrückständen in der Kleidung. Davon nämlich ernähren sich ihre Larven. In den Schrank sollten also nur saubere und gut getrocknete Teile wandern.

Finden die Motten Zugang durch ein offenes Fenster oder eine Balkontür, suchen sie in dunklen Ecken des Schrankes Unterschlupf und legen ihre Eier ab. Regelmäßige Kontrolle, Durchsicht und Reinigen des Schrankinneren ist ein wesentlicher Schritt, das Einnisten der Motten rechtzeitig zu bemerken.

Da sich die Mottenlarven nur durch tierische Fasern wie Wolle oder Seide hindurchknabbern, hat es sich bewährt, anfällige Kleidungsstücke zum längeren Aufbewahren in Baumwolltücher einzuschlagen. Auch Papiertüten haben sich als Mottenblocker erwiesen.

Lavendel und Zedernholz: Mit Wohlgeruch gegen Motten

Omas Wäsche strömte immer einen starken Duft aus. Zedernholz, Lavendel oder spezielle Mottenkugeln gehörten zum Standard in jedem Schlafzimmerschrank.

Vom Einsatz von Mottenkugel ist abzuraten, da sie gesundheitsschädigende chemische Substanzen wie Paradichlorbenzol (PDCB) enthalten. Doch andere Hausmittelchen leisten auch heute noch gute Dienste: Lavendel- und Zedernholzgeruch mögen Motten nicht, sind absolut natürlicher Herkunft und völlig ungefährlich für die menschliche Gesundheit.

Hinein in die Waschmaschine oder in den Tiefkühler

Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, heißt es, gründlich zu handeln: Der Schrank muss mit Essigwasser ausgewaschen und sämtliche Kleidung durchgesehen, gewaschen und gelüftet werden. Wollene Kleidung, die kein heißes Wasser verträgt, kann auch für eine Woche in den Tiefkühler wandern, da die Schädlinge dann ebenfalls abgetötet werden.

Doch auch aus dem Tierreich selbst kommt Hilfe: Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Kleidermotte und leisten auch im Kleiderschrank wertvolle Dienste.

Die Natur hilft sich selbst: Schlupfwespen gegen Motten

Kärtchen mit Schlupfwespeneiern, die im Internet bezogen werden können, werden im Kleiderschrank deponiert. In den nächsten zwei Wochen schlüpfen nach und nach die Nützlinge und legen ihrerseits Eier – allerdings in die Motteneier hinein.

Die neue heranwachsende Schlupfwespe ernährt sich nun vom Mottenei. Da die Schlupfwespen mit 0,4 mm winzig klein sind, ungern fliegen und am Menschen nicht interessiert sind, bemerkt man von ihnen selbst nichts.

Sind keine Motteneier mehr vorhanden, so sterben die Schlupfwespen ab, da sie sich nicht mehr vermehren können – und der ganze Zauber ist vorbei!

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