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Religionszugehörigkeit: Sollten Kinder selber entscheiden dürfen?

Religionszugehörigkeit: Religion bei KindernAuch wenn die Religion und der Glaube an Gott in der heutigen Zeit mehr und mehr an Bedeutung verliert und die Kirchen Zusehens immer leerer werden, so ist doch die Taufe nach wie vor noch sehr weit verbreitet. Auch wenn die Eltern selbst eher wenig mit der Kirche zu tun haben, so lassen sie ihr Kind doch meistens nach ihrer eigenen Konfession taufen und legen damit die Religionszugehörigkeit des Kindes fest. Doch sollte ein Kind nicht das Recht haben, hier selbst zu bestimmen?

Welchen Zweck hat die Taufe eigentlich?

Mit der Taufe wird der Eintritt in das Christentum vollzogen. Die Eltern, sowie die festgelegten Taufpaten, bekennen im Namen des Kindes den Glauben an Jesus Christus und versprechen eine christliche Erziehung des Täuflings. Im protestantischen Glauben legt der Täufling dieses Glaubensbekenntnis selbst noch einmal im Rahmen der Konfirmation ab, beim römisch-katholischen Glauben ist eine Erneuerung des Taufversprechens Bestandteil der Firmung. Doch warum treffen Eltern die Entscheidung für einen Glauben für ihr Kind? Muss ein Kind den gleichen Glauben haben, wie die Eltern?

Das Kind sollte selbst entscheiden

Religion: Ein Mädchen liest in der BibelAnstelle das Kind in einen Glaubensapparat zu drängen, in den es vielleicht gar nicht hinein will, sollte man doch hier lieber einmal umdenken und neue Wege gehen. In unserer multikulturellen Gesellschaft verschwimmen die Grenzen immer mehr und mit den unterschiedlichen Menschen gerät man auch mit unterschiedlichen Kulturen und Glaubensrichtungen in Berührung. Wer kann sich da rausnehmen zu sagen meine Religion ist richtig, deine ist falsch? Es heißt ja „Glauben“, nicht „Wissen“. Wenig Religiöses kann wissenschaftlich greifbar bewiesen werden. Hinter jedem Glauben stecken einige gute Grundsätze und Ideen, hier und da gibt es auch Punkte, die nicht mehr zeitgemäß sind oder mit denen man sich aus individuellen Gründen nicht identifizieren kann. Im Großen und Ganzen ist es in jedem Fall eine hochinteressante Thematik.

Schule mal anders: „Religionskunde“?

Anstatt ein Kind in einen Religionsunterricht zu stecken, in dem im Wesentlichen nur Themen zu der ihm von seinen Eltern zugewiesenen Religion behandelt werden, sollte doch eher ein „Religionskunde“-Unterricht eingeführt werden. Hier könnte dem Kind eine Vielzahl von verschiedenen Religionen vorgestellt und erläutert werden. Letztendlich könnte das Kind dann im späteren, reiferen Alter selbst entscheiden, ob es sich einem Glauben anschließen möchte oder nicht. Was spricht denn dagegen? Man meldet sein Kind doch auch nicht in den ersten Lebensjahren in einer Partei an und schreibt ihm vor, was es zu wählen hat.

Kinder glauben das, was man ihnen sagt

Kleinen Kindern kann man nahezu alles glaubhaft machen, oder kennen Sie kein Kind, das an den Klapperstorch, den Osterhasen oder den Weihnachtsmann glaubt? So kann man ein kleines Kind auch an Gott, Mohammed, Jehova oder Buddha glauben lassen. Kinder sind so leicht zu beeinflussen und können sich hier noch keine eigene Meinung bilden. Sie von vornherein in eine Schublade zu stecken, wie man es selbst für richtig hält, ist nicht fair. Man sollte dem Kind doch vielmehr die Vielfalt der verschiedenen Religionen aufzeigen und sie weltoffen selbst entscheiden lassen.

Fazit

Natürlich kann man auch im erwachsenen Alter seinen Glauben wechseln und in andere Religionen konvertieren. Doch wem nutzt es etwas, zwanzig Jahre einem Glauben zu folgen, mit Religionsunterricht und diversen kirchlichen Zeremonien, um dann im erwachsenen Alter festzustellen: Ich glaube an etwas ganz anderes. Warum nicht von vornherein Entscheidungsfreiheit und eine weltoffene Erziehung wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch?

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