
Ein kleiner Junge der unter Autismus leidet – macht eine Delphintherapie. Bild: © picture alliance / Russian Look
Delphine sehen wegen ihrer hochgezogenen Mundwinkel aus, als würden sie lächeln. Sie verhalten sich dem Menschen gegenüber freundlich, sind intelligent und faszinieren uns Menschen immer wieder aufs Neue. Heutzutage werden sie auch als Helfer bei der Therapie eingesetzt, weil es ihnen gelingt, auch schwer traumatisierte oder unzugängliche Menschen aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken, in das sie sich verkrochen haben.
Entwicklung der Delphintherapie
In den 1960er Jahren stellte der New Yorker Psychiater Dr. Boris Levinson fest, dass die Anwesenheit von Haustieren bei einer therapeutischen Sitzung die Patienten beruhigt und ihnen hilft, sich zu öffnen.
Anfang der 1970er Jahre führte Dr. Betsy Smith erstmals Versuche mit Delphinen durch. In Florida startete Smith ein Forschungsprojekt, in dem untersucht wurde, wie sich die Anwesenheit von Delphinen auf Therapiesitzungen mit autistischen Menschen auswirkt.
Wie funktioniert eine Delphintherapie?
Delphine haben ein deutliches Gespür für den Schwächeren und nähern sich den Patienten daher spielerisch. Der Patient verliert dadurch sehr schnell seine Angst vor den großen Tieren. Er nimmt über sie wieder Kontakt mit der Umwelt auf und findet zu neuem Selbstvertrauen. Die Patienten „arbeiten“ zu fixen Tageszeiten auf einer befestigten Plattform mit ihrem Therapeuten und einem Delphin.
Die Therapie besteht nicht nur aus Schwimmen mit Delphinen, denn hauptsächlich arbeitet der Klient an einer Aufgabe mit dem Therapeuten, in die der Delphin mit eingebunden ist. Die Aufgaben werden speziell an die Situation des Patienten angepasst.
Der Kontakt mit den Tieren wird stufenweise aufgebaut. Zu Beginn darf der Patient den Delphin berühren und streicheln, dann wird er vom Delphin im Wasser gezogen oder geschoben.
Für wen ist diese Therapie geeignet?
Die Therapie mit Delphinen ermöglicht es Menschen mit mentalen, körperlichen und psychischen Schwierigkeiten, neue Wege zur Genesung zu finden. Die Therapie erfolgt unter Aufsicht von Ärzten und einem Delphintrainer.
Weil diese Tiere eine gewisse Freundlichkeit ausstrahlen, verringert der Kontakt mit ihnen das Empfinden von Angst, Stress und Spannungszuständen. Die Delphintherapie wird bei verschiedenen Krankheiten und Behinderungen eingesetzt. Die häufigsten sind: Autismus, Down-Syndrom, Neurose, Hirntrauma, verzögerte Sprachentwicklung und geistige Behinderungen aufgrund von Unfällen. Es werden auch depressive Menschen, Vergewaltigungsopfer, Krebs- oder HIV-Patienten behandelt.
Wo kann man eine Delphintherapie machen?
Mehr zum Thema Delphintherapie:
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Es gibt die Möglichkeit, eine Delphintherapie im Ausland (Ukraine, Antalya, Deutschland, Amerika – Key Largo, Ägypten) zu machen. Das bedeutet eine gewisse Vorbereitung für die gesamte Familie. Kulturen, Sitten,…usw. sind in jedem Land verschieden. Der betroffene Mensch sollte sich schon am Beginn der Reise wohl fühlen und nicht mit neuen Sachen konfrontiert werden, deswegen sollte so früh wie möglich mit den Vorbereitungen begonnen werden.
Auch die Kosten sind ein wesentlicher Faktor. Sie werden leider nicht von der Krankenkasse übernommen. So kosten zwei Wochen Delphintherapie in Florida inklusive Flug, Unterkunft und Mietauto etwa 12.000 Euro. Amerika ist im Vergleich zu Israel oder Ägypten deutlich teurer, was aber womöglich an den teuren Hotel- und Flugkosten liegt. Kann sich eine Familie diese Therapie nicht leisten, sollte sie sich früh genug mit einem der zahlreichen Vereine zusammensetzen. Denn solche Vereine unterstützen Familien finanziell und vermitteln Kontakte zu Therapiestationen.
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