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Der Fuchsbandwurm: Kleiner Parasit mit großer Wirkung

Der Fuchs überträgt den Fuchsbandwurm Frisch gepflückt und gegessen sind Walderdbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren eine wahre Delikatesse. Und für die Kinder ist das Sammeln frischer Früchte in Feld und Flur ein Naturerlebnis. Doch seit ein paar Jahren machen uns viele Medien den Genuss der Beeren madig.

Schuld daran ist der „Echinococcus multilocularis“, schlicht Fuchsbandwurm genannt. Seine Larven können uns Menschen auf den Leib rücken, obwohl der Parasit eigentlich im Dünndarm von Hunden und Füchsen zuhause ist. Dort legen die bis zu fünf Millimeter kleinen Würmer Eier, die zusammen mit dem Kot des Wirtstiers ausgeschieden werden.

Diese Ausscheidung verrottet, aber die Eier bleiben übrig und werden mit dem Wind verweht. So gelangen sie auf Blätter, Beeren und Früchte, aber auch auf das Fell von Haustieren. Ein Teil der Eier wird von pflanzenfressenden Tieren „zufällig“ gefressen.

Falls eine Maus, aber auch ein Rind, Schaf, Schwein oder Reh diese Eier zusammen mit Pflanzen aufnimmt, entwickeln sich im Körper dieser Zwischenwirte Larven aus den Eiern. Die Larven wandern vom Darm über das venöse Blutgefäßsystem in verschiedene Organe, in deren Gewebe sie sich festsetzen. Dort vermehren sie sich und führen zu Wucherungen, die die betroffenen Organe massiv schädigen.

Wenn dann der Fuchs das larvenversuchte Fleisch eines Zwischenwirts (also Rind, Schaf, Schwein bzw. Maus) frisst, entwickeln sich die Larven zu geschlechtsreifen Würmern. Die legen wiederum Eier und die Kette schließt sich.

Ein Hund im Wald Auch wir Menschen können Zwischenwirte werden, wenn wir wurmverseuchtes Fleisch essen oder unsere Hauskatze oder unser Hund Eier im Fell nach Hause bringen oder gar Würmer ausscheiden. Bis heute ist der Infektionsweg nicht hundertprozentig bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Eier mit frischen Waldfrüchten essen ist jedoch äußerst gering.

Etwa 40 bis 100 neue Fuchsbandwurmfälle werden in Deutschland jährlich gemeldet. Auffällig ist, dass es vor allem Personen trifft, die viel draußen sind. Zum Beispiel Landwirte und Jäger.

Allerdings dauert es lange, bis die Krankheit überhaupt ausbricht. Bis die Larven unsere so Organe so massiv schädigen, dass wir es merken, gehen viele Jahre ins Land. Am wahrscheinlichsten sind Beschwerden an der Leber.

Frühzeitig erkannt und günstig gelegen, können die Wucherungen im Körpergewebe operiert werden. Geht das nicht, lassen sich die Parasiten mit Medikamenten in Schach halten. Eine vollständige Heilung gelingt allein mit Pillen jedoch nicht.

Auch beim Fuchbandwurm gilt: lieber vorbeugen als heilen

Auf jeden Fall ist es sinnvoll, vorzubeugen. Oberstes Gebot ist die Hygiene. Schützen Sie sich mit folgenden Tipps:

  • Bodennah wachsendes Obst und Gemüse vor dem Verzehr waschen. Erhitzen oder Trocknen überleben die Wurmeier nicht, deshalb sind Pilze ungefährlich. Wenn trotzdem einmal eine Waldbeere im Kindermund verschwindet, ist es kein Drama.
  • Wer selbst Erdbeeren und andere bodennahe Früchte anbaut, kann Füchse mit einem Zaun von seinen Obst- und Gemüsekulturen fernhalten.
  • Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen.
  • Vor dem Essen Hände waschen!

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