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Volkskrankheit:

Allergie – die unangenehme Überempfindlichkeit

Eine Allergie kann ziemlich nervig sein. Tränende Augen und Juckreiz auf der Haut. Doch was ist der Auslöser für diese Überempfindlichkeit?

Das Allergierisiko steigt in jedem Sommer.

Pflanzenpollen: Gerade im Sommer leiden Allergiker unter ihrer Allergie. Bild: © fotolia.de

Die Augen tränen, die Nase tropft, die Haut juckt – die Anzeichen von Allergien sind für Betroffene besonders unangenehm. Das gilt vor allem dann, wenn sie völlig unvermittelt auftreten. Während die beschriebenen Symptome des Heuschnupfens zwar lästig, aber dennoch recht harmlos sind, wehrt sich der Körper bei anderen Allergien wesentlich schwerer: Ekzeme, Entzündungen, Kreislaufprobleme, Durchfall oder Erbrechen lassen auf Abwehrerkrankungen schließen, die bei Nichtbehandlung auch zu gefürchteten allergischen Schockreaktionen führen können.

Was ist eine Allergie?

Wehrt sich der Körper gegen Stoffe, mit denen er eigentlich zurechtkommen muss, spricht man im Allgemeinen von einer Allergie. So wehrt sich das Immunsystem bei Heuschnupfen-Patienten gegen Pflanzenpollen, die es mit dem Ausschwemmen von Schleimhautsekreten bekämpfen will. Es kommt also zu den eingangs beschriebenen Symptomen. Aber nicht nur Pollen oder Gräser lösen diese Abwehrreaktionen aus. Lebensmittelallergien, also Unverträglichkeiten von Inhaltsstoffen der Nahrung, oder Medikamentenallergien treten zwar genau so häufig auf wie der unangenehme Heuschnupfen, sind jedoch für den Körper anstrengender und können gefährlichere Folgen haben.

Dem Allergen auf der Spur

Wer den Verdacht hat, an einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Stoffe zu leiden, sollte grundsätzlich einen Arzt aufsuchen. Dieser wird, gegebenenfalls durch die Überweisung zu einem Allergologen, mit verschiedenen Tests feststellen ob und wogegen eine Allergie besteht. Den Eingang finden die Untersuchungen zumeist über einen Hauttest, bei dem die Haut mit den häufigsten, allergieauslösenden Stoffen in Kontakt gebracht wird. Den nächsten Schritt bilden Bluttests, in dem speziell nach Antikörpern gesucht wird, die eine Kontaktallergie, die nur die Haut betrifft, von einer Immunallergie unterscheidet. Letztere lässt sich durch Anstieg der Antikörper im Blut des Patienten nachweisen. Viele Fälle enden mit dem sogenannten Provokationstest. Bei ihm wird der Körper gezielt, jedoch in abgeschwächter Form, mit dem Stoff konfrontiert, der sich als allergieauslösend in den Vortests herauskristallisiert hat.

Therapiemöglichkeiten

Dass die beste Therapie eine weitestgehende Kontaktvermeidung mit allergenen Stoffen ist, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Lässt sich ein Kontakt jedoch dauerhaft nicht verhindern, werden die Unverträglichkeiten größtenteils „symptomatisch“, das heißt, durch die Linderung der Symptome, behandelt. Antiallergika und unterstützende Medikamente schwächen die Anzeichen der Überempfindlichkeit ab oder unterdrücken sie sogar. Je nach Intensität der Erkrankung kann das Mitführen dieser Medikamente lebenswichtig sein, zum Beispiel bei einer Insektenstich-Allergie, die häufig im Allergieschock enden kann.

Hyposensibilisierung verspricht Therapieerfolg

Auch wenn durch eine medikamentöse Behandlung oder durch die Kontaktvermeidung das Leben von Betroffenen wesentlich leichter wird, empfiehlt sich die sogenannte Hyposensibilisierung. Hierbei wird der Körper mit anfänglich sehr kleinen Mengen des Allergens konfrontiert, die Schritt für Schritt vergrößert werden. Wenn die Menge des allergieauslösenden Stoffes während der Therapie das Level übersteigt, das in der ganz normalen Umwelt des Patienten besteht, ist der Körper an den Umgang mit dem Allergen gewöhnt und reagiert nur noch sehr schwach, bestenfalls auch gar nicht darauf.

Ärztliche Behandlung muss sein

Auch wenn die meisten Medikamente frei in Apotheken erhältlich sind und das Internet eine Fülle an Informationen bereithält, die den Umgang mit Allergien erleichtern, sollte beim Verdacht auf eine Unverträglichkeit, beziehungsweise auf eine allergische Reaktion, ein Arzt aufgesucht werden. Allergien und deren Symptome können, wenn sie nicht behandelt werden, schwerwiegende Langzeitfolgen ausbilden. Wer jedoch bewusst mit seiner Überempfindlichkeit gegen Stoffe umgeht, sich in ärztlicher Behandlung befindet und die Tipps des Mediziners beherzigt, kann in der Regel auch gut mit seiner Allergie leben.

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Ein Kommentar

  1. Hallo Artikelmagazin.de-Redaktion,

    vielen Dank für den guten und informativen Überblicksartikel zu Allergien. Wer mehr wissen will, kann sich u.a. hier zu den wichtigsten Allergenen, deren Symptomen und Behandlungen erkundigen: http://jucknix.de/allergen-navigator/.

    Neben der – sehr wichtigen! – Behandlung durch den Arzt kann ich folgende Tipps weitergeben:

    – Abends oder Nachts lüften, da die meisten Pflanzen ihre Pollen tagsüber verbreiten
    – Brillen tragen statt Linsen: bessere Abwehr von Pollen, besser verträglich mit Augentropfen
    – Luftfilter (leider sehr teuer) können die Pollenbelastung in der Wohnung deutlich senken
    – Nasenduschen mit Salzlösungen können vorrübergehend eine echte Wohltat sein

    LG und alles Gute,

    Tim