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Magersucht trifft Übergewicht:

Essstörungen nehmen immer mehr zu

Manche Probleme werden nicht besser, sondern schlimmer: Jedes vierte Mädchen in Deutschland ist essgestört und die Tendenz bleibt steigend.

Übergewicht und Magersucht - Essstörungen nehmen weiter zuAuf Anfrage der Linksfraktion gab die Bundesregierung Zahlen zu den Fällen essgestörter Patienten heraus, die als alarmierend gelten. Demnach seien in Deutschland 21,9 Prozent der Mädchen in einem Alter zwischen 11 und 17 Jahren essgestört, fast jedes vierte also. Insgesamt seien bei den Mädchen 28,9 Prozent von einer Essstörung betroffen, bei den Jungen sind es 15,9 Prozent. Einer Umfrage zu Folge fühlt sich dabei aber rund die Hälfte aller Mädchen zu dick, obwohl sie tatsächlich aber normalgewichtig sind. Die Bundesregierung macht nicht zuletzt die Medien dafür verantwortlich, die trotz Anmahnungen noch immer ein übertriebenes, teilweise untergewichtiges Schönheitsideal vermitteln.

Eine Aufteilung in Extreme

Während viele junge Mädchen den Darstellungen in Film, Zeitschriften und Fernsehen nacheifern und entsprechend in gefährliche Spiralen der Essstörung geraten, die einerseits durch Magersucht oder Bulimie geprägt sind, nimmt das Übergewicht andererseits immer größere Ausmaße an. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland, sind nach Angaben der Bundesregierung zu dick. Aktuell sind etwa 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig. So stehen sich also zwei Extreme gegenüber, die sich beide gleichermaßen schädlich auf die Gesundheit auswirken. Besonders das Übergewicht sieht die Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile als weltweite Epidemie, die sich gefährlich weit ausbreitet: Rund ein Drittel der Weltbevölkerung ist demnach übergewichtig.

Männer sind häufiger vom Übergewicht betroffen

Während Frauen häufiger mit Magersucht oder Bulimie zu kämpfen haben, sind die Männer deutlich öfter vom Übergewicht betroffen. Entsprechend der Zahlen der Bundesregierung sind 47 Prozent der Männer zu dick, bei den Frauen sind es 34 Prozent. Eine Auffälligkeit bei den Studien war zudem, dass der soziale Status offenbar auch Auswirkungen auf die Figur hat. So seien Menschen mit niedrigem sozialem Status öfter vom Dicksein betroffen als andere. Im weltweiten Vergleich stehe Deutschland beim Übergewicht aber noch immer hinter Ländern wie den USA, Kanada oder Australien.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.

Ein Kommentar

  1. Was ist das denn für eine Argumentation? 1) Dicke, die sagen, daß sie sich wohlfühlen, lügen. Ende. Aus. Aber wenigstens belügen sie sich selbst am Meisten.Wer zieht die Grenze zwischen „zu schlank“,“schlank“,“dick“ und „zu dick“? Macht man das nach rein medizinischen oder persönlichen Geschmacks-Einschätzungen? Sieh dir mal die Unterschiede im Schönheitsideal über die letzten Jahrzehnte an. 3x darf der Herr raten, was die „Schönen“ immer gesagt haben… Genau, sie haben sich wohlgefühlt, und hatten genau das richtige Gewicht. Alle, von den molligen „Vollweibern“ vor 60 Jahren, bis hin zur „Twiggy“-Magersuchtgeneration… Wohlfühlen ist eine reine Kopfsache. Ich kenne auch Leute, die ihr „8-Pack“ täglich in der Muckibude oder bei sonstigen Aktivitäten hegen und pflegen, und denen jedes µg Fett in ihrem Körper ein Grauen ist, auch wenn das medizinisch mindestens genauso ungesund ist, wie Übergewicht entsprechenden Grades. Auch die fühlen sich wohl, wenn man sie fragt.