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Studie warnt:

Fast Food macht Blutgefäße unelastisch

Fast Food wie Hamburger, Pizza und Co. wirken unmittelbar auf die Blutgefäße und nehmen ihnen die Elastizität. Und das schon nach einer Mahlzeit.

Ein Cheeseburger mit Speck und Ketchup.

Essen mit bösen Folgen: Fast Food wirkt negativ auf die Blutgefäße und macht aggressiv. Bild: © istockphoto.com

Eine kleine kanadische Studie hat verdeutlicht, dass sich unser Essverhalten unmittelbar auf unsere Blutgefäße auswirkt. Bereits nach einer Fast Food Portion reagieren die Blutgefäße weniger gut auf Belastungen als nach einem mediterranen Essen.

»Dieses Ergebnis sollten wir bei jeder Mahlzeit im Hinterkopf haben«, meint Anil Nigam vom kanadischen »Institut de Cardiologie de Montréal«. Eine nachlassende Anpassungsfähigkeit der Blutgefäße ist ein wichtiger Vorbote für Arteriosklerose, so Dr. Nigam. Die  Ergebnisse wurden im »Canadian Journal of Cardiology« veröffentlicht.

Veränderung an den Blutgefäßen direkt messbar

Das Forschungsteam von Dr. Nigam untersuchte für die Studie 28 gesunde Nichtraucher. Die Testpersonen nahmen an zwei Tagen Mahlzeiten zu sich mit ähnlichem Kaloriengehalt, aber unterschiedlicher Zusammenstellung. Das erste Gericht hatte einen mediterranen Charakter mit Lachs, Gemüse, Mandeln und Olivenöl. Diese Nahrungsmittel zeigten im Anschluss keinerlei Auswirkung auf die Fähigkeit der Oberarmarterie, sich zu weiten und dadurch einen Blutdruckanstieg abzufangen. Das sah bei der zweiten Mahlzeit schon ganz anders aus: Sie bestand aus einem Sandwich mit Ei, Wurst und Käse plus Kartoffelpuffern. Nur einige Stunden nach dem Essen dieser Mahlzeit weitete sich die Oberarmarterie 25 Prozent weniger verglichen mit dem nüchternen Zustand.

Die Anpassungsfähigkeit der Blutgefäße ist sehr stark von der inneren Auskleidung der Gefäße abhängig. Diese innere Zellschicht, das Endothel, produziert beim Anstieg des Blutdrucks Botenstoffe, die die Gefäßmuskulatur entspannen. Die Forscher gehen davon aus, dass dieser Regulierungsmechanismus durch die vielen gesättigten Fettsäuren in der zweiten Mahlzeit gestört wurde. Gerade für Menschen mit ungünstigen Blutfettwerten ergeben sich so Anhaltspunkte für eine gesündere und ausgewogene Ernährungsweise.

Transfette besonders ungünstig

Schon im Sommer 2012 hat eine Studie nachgewiesen, dass Fast Food nicht nur ungesund ist, sondern auch die Laune verdirbt. Forscher der amerikanischen »University of California« in San Diego stellten in ihrer Studie fest, dass viele Transfette im Essen ungeduldig, reizbar und sogar aggressiv machen.

Transfette sind hauptsächlich in Fast Food, frittierten Nahrungsmitteln und Margarine enthalten. Studienteilnehmer, die diese Speisen bevorzugten, zeigten ihrer Umwelt gegenüber mehr Aggressivität als die Personen, die wenig Transfette verzehrten. Der Zusammenhang war unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit zu beobachten. Den Studienergebnissen zufolge beeinflussen Transfette das Aggressionsverhalten sogar stärker als Alkohol.

Wenn die Kollegen Sie also nach der Mittagspause mal wieder wegen Nichtigkeiten anschreien, fragen Sie mal, was es zum Mittagessen gab. Das kann vielleicht manche Reaktion erklären.

Quellen: A. Nigam et al.: Impact of a single mixed mediterranean-type meal relative to a high-fat meal on metabolic markers and postprandial endothelial function. Canadian Journal of Cardiology – September 2011 (Vol. 27, Issue 5, Supplement, Pages S174-S175), doi: 10.1016/j.cjca.2011.07.233

Golomb BA, Evans MA, White HL, Dimsdale JE (2012) Trans Fat Consumption and Aggression. PLoS ONE 7(3): e32175. doi:10.1371/journal.pone.0032175

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.