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Lebensmittelzusatzstoffe:

Füllstoffe – was sich so alles in unserer Nahrung tummelt

Immer mehr Lebensmittelzusatzstoffe finden sich heute in unserer Nahrung. Gerade bei Light-Produkten kommen Füllstoffe verstärkt zum Einsatz.

Erlaubt ist, was satt macht, deshalb sind Füllstoffe häufig in Light-Produkten anzufinden.

Lebensmittelzusatzstoffe: In Light-Produkten werden sehr häufig Füllstoffe eingesetzt. Bild: © picture-alliance / dpa

Füllstoffe sind nur eine Gruppe von vielen gängigen Zusatzstoffen in unserer Nahrung. Die Verwendung von Zusatzstoffen in der Nahrung ist nicht neu. Um die Lebensmittel zu konservieren, wurde seit jeher zu Hilfsmitteln wie Salz, Zucker, Rauch oder Essig gegriffen.

Die industrielle Lebensmittelherstellung hat den Kreis der Zusatzstoffe allerdings gravierend erweitert. Füllstoffe, Backtriebmittel, Farbstoffe, Fest-, Feuchthalte- oder Gleitmittel, Geschmacksverstärker, Säureregulatoren oder Verdickungsmittel – appetitlich klingt das nicht unbedingt, was vielen Nahrungsmitteln zugesetzt wird. Bei manch einem Zusatzstoff kann der kritische Verbraucher nachvollziehen, dass er wohl seine Berechtigung haben wird. Doch was ist mit Füllstoffen? Hat ein „vernünftiges“ Lebensmittel so etwas tatsächlich nötig?

Füllstoffe – erlaubt ist, was satt macht, vor allem in Light-Produkten

Die zu den Ballaststoffen zählenden Füllstoffe sollen, wie der Name schon vermuten lässt, etwas simulieren, was eigentlich schwer möglich ist: Nämlich Magen und Gaumen eine Fülle vorgaukeln, die wegen der reduzierten Energiedichte eines Lebensmittels nicht mehr im gewohnten Maß vorhanden ist.

So tauchen Füllstoffe vor allem in „Light-Produkten“ auf, denn obwohl sie das Volumen der Lebensmittel vergrößern, belasten sie deren Fett- oder Kalorienkonto nicht. Alle Füllstoffe eint, dass sie vom Körper nicht oder nur unvollständig verarbeitet werden. Zu erkennen sind Füllstoffe an ihrer Deklaration, die mit einer E-Nummer beginnt und der im Idealfall auch die Angabe des konkreten Füllstoffes folgt (zum Beispiel E 420 Sorbit).

Die Palette der Füllstoffe ist denkbar groß und reicht von Wasser – zu finden in der Halbfettmargarine – bis hin zu Johannisbrotkernmehl (E 410) oder verschiedenen Silikaten (E 552 – E 559). Wer da vor lauter „E“ nur noch Bahnhof versteht, kann sich an verschiedene Verbände und Organisationen wie Foodwatch, der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder Verbraucherzentralen wenden, welche den Interessierten im Dschungel der Zusatzstoffe mit Rat und informativen Broschüren zur Seite stehen.

Sind Füllstoffe ein unvermeidbarer Zusatz?

Auf die Frage, ob Zusatzstoffe nun Segen oder vermeidbarer Fluch sind, gibt es kaum eine objektive Antwort – zu sehr toben die Grabenkämpfe in diesem Bereich. Fakt ist: Sobald industriell verarbeitete Lebensmittel ins Spiel kommen, ist es unmöglich, den Zusatzstoffen auszuweichen.

Wer sich damit nicht anfreunden kann, muss vorerst zu Apfel, Karotte & Co aus kontrolliertem biologischem Anbau greifen, denn die sind frei von künstlich zugesetzten Füllstoffen. Ein winziger Hoffnungsschimmer könnte ein Umdenken der Industrie sein. Einige Hersteller haben erkannt, dass die Verbraucher zunehmend kritisch nachfragen und Lebensmitteln den Vorzug geben, deren Zutatenlisten nicht einem Auszug aus dem Chemiebuch ähneln.

Der amerikanische Eishersteller Häagen-Dazs hat beispielsweise vor Jahren eine neue Produktlinie herausgebracht, deren Name Programm ist. „Five“ klingt nicht nur gut, sondern steht für die Anzahl der im Eis enthaltenen Zutaten – nämlich fünf. Eine Idee die Schule machen sollte.

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