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Holunderstrauch:

Der Schwarze Holunder und seine gesunden Beeren

Der Schwarze Holunder schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund. Bei Erkältungen mit Husten wirken die Beeren beruhigend und die Blüten schweißtreibend.

Holunderbeeren - Der Schwarze Holunder enhält viel Vitamin C.

Der Schwarze Holunder am Strauch, die Beeren kann man einkochen. Bild: © fotolia.de

In den Gärten der heutigen Zeit hat er, so die Meinung vieler Gartenfreunde, nichts mehr zu suchen. Der meist als Busch, selten als Baum wachsende Schwarze Holunder oder Holder, wächst sehr schnell und nimmt, wenn man nicht aufpasst, rasch gigantische Ausmaße an und raubt anderen Pflanzen schnell das Sonnenlicht. Trotz seiner Eigenschaften, die ihn eher als „Unkraut“ kennzeichnen, erfreut sich der Holunderbusch seit einigen Jahren wieder größter Beliebtheit. Was Oma schon lange wusste: Er ist unter den wild wachsenden Büschen der gesündeste Vertreter.

Heiliger Busch und Volksglaube

Wie viele Pflanzen mit heilender Wirkung hat auch der Schwarze Holunder, lateinisch Sambucus nigra, einen festen Platz in der Welt der Legenden und Sagen. So sollen in seinem Geäst Hausgeister leben, die vor Unheil schützen. Vertrocknete ein Holunderbusch ohne Grund, wurde das lange Zeit als besonders schlechtes Omen gedeutet. In einigen deutschsprachigen Gegenden wurde sogar geraten, vor einem „Holderbusch“ den Hut zu ziehen. Woher diese Verehrung kam, kann man nur vermuten. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass er besonders häufig in der Nähe von Häusern und Siedlungen zu finden ist.

Köstliche Holunderbeeren und duftende Blüten

Die braungrauen Äste des anspruchslosen Holunderbusches sind mit kleinen Auswüchsen übersät und verfügen über ein weiches Mark. Genau wie die unpaarig fiedrig wachsenden Blätter riechen sie eher unangenehm, sobald man sie etwas fester berührt. In seiner Blütezeit von Mai bis Mitte Juli ist der gesamte Strauch mit handtellergroßen Schirmrispen übersäht, die aus Hunderten kleiner Blüten bestehen. Diese wiederum verbreiten einen süßen, fruchtigen Duft, der bei Insekten besonders beliebt ist. Diese kleinen Helfer bestäuben die Holunderblüten und sorgen dafür, dass der Busch vom Spätsommer bis in den Herbst hinein die tiefschwarzen Beeren ausbildet.

Roh nicht zu empfehlen – gekocht ein Muss!

Vom rohen Verzehr der Früchte des Holunderbusches, die auch Fliederbeeren genannt werden, wird dringend abgeraten. Sie sind leicht giftig und lösen Übelkeit und Verdauungsprobleme aus. Sobald die Holunderbeeren jedoch erhitzt werden, zerfällt der giftige Stoff und macht die Beere zur Basis vieler köstlicher – und vor allen Dingen gesunder – Produkte. Ob als einfacher Saft, eingekochter Sirup oder auch Konfitüre: In Sachen Vitamin-C-Gehalt sind die schwarzen Beeren fast unschlagbar. Genau deshalb werden sie in erster Linie bei Erkältungserscheinungen verabreicht. Der Holunderbusch produziert jedoch nicht nur zum Herbst hin natürliche Heilmittel. Die im Frühsommer geernteten Blüten wirken, frisch oder getrocknet aufgegossen, schweißtreibend und helfen so gegen aufkeimende Erkältungen.

Beispiel Saft: So einfach geht’s!

Die frisch geernteten Holunderbeeren werden gewaschen und entstielt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass nur die schwarzen, reifen Beeren anschließend mit einer Passiermühle zu Saft verarbeitet werden. Im Mischungsverhältnis von einem Teil Zucker auf vier Teile Früchte wird der gewonnen Saft circa fünf Minuten lang unter Rühren aufgekocht und anschließend heiß in saubere, verschließbare Gefäße gefüllt. Hier hält sich der Saft mehrere Monate lang und kann nach Bedarf pur oder verdünnt genossen werden. Bei Erkältungen wird der Saft wie Hustensaft pur verabreicht, um gegen die Symptome anzukämpfen.

Augen auf beim Waldspaziergang

Wer große Holunderbüsche beim Spaziergang entdeckt oder gar einen im eigenen Garten hat, kann sich im Herbst zur Fliederbeerenernte oder im Frühsommer zur Blütenlese aufmachen. Ob Beere oder Blüte: Es sollte auf einen Standort geachtet werden, der keiner Belastung durch Abgase ausgesetzt ist. Die Mühe lohnt sich für die Gesundheit allemal.

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