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Studienteilnehmer gesucht:

Hilft Kaffeetrinken gegen Diabetes?

Eine spezielle Diät mit Kaffee und Vollkorn könnte Zuckerwerte bei Diabetes verbessern. Die Uni Heidelberg sucht noch Studienteilnehmer.

Junge Frau trinkt eine Tasse Kaffee.

Kaffeegenuss im Dienst der Wissenschaft: Kann Kaffee dem Diabetes vorbeugen? Bild: © fotolia.de

Diabetes ist eine der großen Volkskrankheiten, deren Anzahl an Patienten Jahr um Jahr zunimmt. In Deutschland sind bereits rund sechs Prozent der erwachsenen Menschen zwischen 18 und 69 Jahren an der Stoffwechselstörung erkrankt. Und die Folgen des Diabetes können dramatisch sein: Die Zuckerkrankheit führt langfristig zu Gefäßverengungen, die letztlich Herzinfarkte, Schlaganfälle sowie Schäden an Augen, Nieren und Nerven nach sich ziehen. Um der Krankheit auf natürliche Weise beizukommen, könnte eine spezielle Diät der Schlüssel zum Erfolg sein.

Kaffee und Vollkorn schützen vor Diabetes

Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass der Verzehr von Kaffee und Vollkornprodukten einer Diabeteserkrankung vorbeugen kann. Der vermehrte Verzehr von rotem Fleisch begünstige jedoch die Neuerkrankungen an Diabetes. Um sich diese Erkenntnisse zu Nutzen zu machen, entstand die Idee, das Wissen aus bestehenden Erkrankungen einzusetzen und gezielt zu einer Behandlung zu formen. Eine geplante Studie soll nun an insgesamt sieben Standorten in Deutschland stattfinden. Die Untersuchungen werden in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung in Düsseldorf durchgeführt.

Geben fünf Tassen Kaffee pro Tag ausreichend Schutz?

Können fünf Tassen Kaffee am Tag den Diabetes mildern? Wie viel Vollkornprodukte sollte man essen, damit sie sich positiv auf den Blutzucker auswirken? Und sollte man mit Diabetes am besten ganz auf rotes Fleisch verzichten? Diese und noch mehr Fragen sollen nun in einer Studie unter anderem an der Uniklinik Heidelberg geklärt werden. Dafür suchen die verantwortlichen Ärzte Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, bei denen innerhalb der letzten 12 Monate eine Neuerkrankung diagnostiziert wurde und die keine Insulintherapie erhalten. Mit einer achtwöchigen Diät soll die Studie dann erstmals den Einfluss der Ernährung auf den bestehenden Diabetes untersuchen.

Was man sich von der Studie verspricht

Insgesamt dauert die Studie zehn Wochen, von denen acht Wochen durch die vorgegebene Diät bestimmt werden. Die Teilnehmer der Studie werden dabei zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe soll dann fünf Tassen Kaffee pro Tag trinken, viele Vollkornprodukte essen und komplett auf rotes Fleisch verzichten. Die zweite Gruppe soll viel rotes Fleisch essen und auf Kaffee sowie Vollkornprodukte verzichten. Man erwartet, dass bei der ersten Gruppe die Insulinempfindlichkeit steigt, der Blutzuckerspiegel also entsprechend sinkt. Wie genau die Lebensmittel auf die Insulinempfindlichkeit wirken ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt, doch soll die aktuelle Studie nun Aufschluss geben. Die Studienteilnehmer werden während der Untersuchung regelmäßig zu ihrer Ernährung befragt. Zusätzlich erfolgen Blut- und Urinkontrollen und der Ganzkörper-, Leber- und Muskelfettanteil soll bestimmt werden. Die Studie wird ambulant durchgeführt, wobei die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung erhalten. Eine Kontaktmöglichkeit gibt es über die Seite des Universitätsklinikums Heidelberg: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Aktuelle-Klinische-Studien.112264.0.html

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.