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Menopause:

Hoher Salzkonsum ist schlecht für die Knochen

Ein hoher Salzkonsum schadet den Knochen und erhöht bei Frauen nach der Menopause das Risiko für Knochenbrüche. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Japan.

Zu viel Salz im Essen, macht die Knochen von Frauen brüchiger.

Zu viel Salz im Essen begünstigt Knochenbrüche nach der Menopause von Frauen. Bild: © fotolia.de

Ein hoher Salzverzehr erhöht bei Frauen nach der Menopause das Risiko für Knochenbrüche, unabhängig von ihrer Knochendichte. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die auf dem jährlichen Kongress der »Endocrine Society« in San Francisco präsentiert wurde.

Die japanische Studie stellte fest, dass ältere Frauen, die die höchsten Salzmengen konsumierten, ein mehr als viermal so hohes Risiko für Knochenbrüche haben, die nicht die Wirbelsäule betreffen (extravertebrale Fraktur). Das Ergebnis blieb auch bestehen unter Berücksichtigung anderer charakteristischer Faktoren, die das Risiko für Knochenbrüche erhöhen können, berichtet Studienleiterin Kiyoko Nawata, Professorin für Gesundheit und Ernährung an der »University of Shimane« im japanischen Matsue.

Viel Salz macht die Knochen brüchig

»Exzessiver Salzkonsum scheint ein Risikofaktor für brüchige Knochen zu sein. Daher ist es wichtig, das in einer Ernährungstherapie bei Osteoporose zu berücksichtigen«, sagt Nawata. Eine nichtvertebrale Fraktur, beispielsweise der Hüfte, kann erhebliche Behinderung und sogar den Tod verursachen, wie zahlreiche Studien gezeigt haben.

Frühere Studien bewiesen bereits die Verbindung zwischen übermäßigem Salzverzehr und erhöhtem Knochenabbau und verminderter Knochendichte. Nawata und ihre Kollegen führten die Studie durch, um festzustellen, ob zu viel Salz in der Ernährung auch mit einem höheren Risiko für Knochenbrüche verbunden ist. Die Forscher untersuchten 213 Frauen nach der Menopause, alle durchschnittlich 63 Jahre alt, die schon an einem Osteoporose-Screening teilgenommen hatten.

Die Osteoporose-Vorsorgeuntersuchung beinhaltete eine Knochendichtemessung, Fragen zur Ernährung und Blutproben zur Untersuchung des Knochenstoffwechsels und um Krankheitsbilder auszuschließen, die das Frakturrisiko erhöhen. Zusätzlich untersuchte ein Arzt die Teilnehmerinnen auf vorhandene Knochenbrüche. Das Gleichgewicht der Frauen wurde getestet, um ihr Sturzrisiko festzustellen und auch die Greifkraft der Hände. Eine niedrige Greifkraft stellt einen Risikofaktor für eine osteoporosebedingte Fraktur dar.

Risiko für Knochenbrüche unabhängig von anderen Faktoren

Alle Frauen nahmen täglich durchschnittlich 5.211 Milligramm Salz zu sich, berichten die Forscher. Die Gruppe mit dem höchsten Salzkonsum nahm 7.561 Milligramm Salz täglich auf, was einem Salzgehalt von mehr als sieben doppelten Cheeseburgern von McDonald’s entspricht, erläutert Nawata. Diese Gruppe hatte ein mehr als viermal so hohes Risiko für einen vorhandenen Knochenbruch außerhalb der Wirbelsäule verglichen mit den Gruppen, die weniger Salz konsumierten. Das höhere Risiko war unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Alter, Knochendichte, Body-Mass-Index, Kalzium- und Vitamin D-Aufnahme und Vitamin D-Spiegel im Blut. Auch Gleichgewicht und Muskelkraft hatten keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Die Gruppen, die weniger Salz aßen, hatten kein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, sagt Nawata.

Wir essen zu viel Salz

Japaner konsumieren durchschnittlich mehr Salz als Amerikaner: 3.972 Milligramm gegenüber 3.400 Milligramm täglich, berichten die Wissenschaftler. Das liegt weit über der in Amerika empfohlenen Menge von 2.300 Milligramm, was weniger als einem Teelöffel Salz entspricht.

Doch auch in Europa liegen wir mit dem Verbrauch an Kochsalz weit über den empfohlenen Richtwerten. Zwar braucht ein Mensch mindestens 1.400 Milligramm Salz täglich, um Verluste auszugleichen, doch in der Regel nimmt ein Mann in Deutschland 8.780 Milligramm Kochsalz täglich zu sich, eine Frau 6.330 Milligramm.

Viel Salz steckt vor allem in Fertigprodukten und Konserven. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt ein Maximum von 6.000 Milligramm pro Tag. Bei mehr als 10.000 Milligramm muss man mit negativen Folgen für die Gesundheit rechnen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Salzzufuhr von weniger als 5.000 Milligramm täglich, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Quelle: Kiyoko Nawata et al.: Relationship between sodium intake and bone fragility in postmenopausal women, Endocr Rev, Vol. 34 (03_MeetingAbstracts): SAT-261

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.