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Diät und Lebensweise:

Makrobiotik – Die makrobiotische Ernährungsform

Geht es um Diäten, insbesondere um die Diäten der Prominenten, fällt schnell der Begriff „Makrobiotik“. Vor allem der Superstar Madonna hat diese Ernährungsform populär gemacht.

Makrobiotik - makrobiotische Ernährung z. B. mit Sprossen.

Makrobiotik – die makrobiotische Ernährungsform mit Sprossen. Bild: © picture-alliance / dpa

Das makrobiotische Essen ist allerdings nur ein Teil einer Lebensweise, die auf alten asiatisch-taoistischen Traditionen beruht.

Die Geschichte der Makrobiotik

Makrobiotik – diese Bezeichnung kommt aus der altgriechischen Sprache und beutet so viel wie „groß das Leben betreffend“. Der Begriff soll als erstes von Hippokrates benutzt worden sein, aber auch Aristoteles und Galen beschrieben eine Lebensweise als makrobiotisch, die auf einer einfachen, ausgewogenen Diät beruhte, um Gesundheit und ein langes Leben zu garantieren.

Der deutsche Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836) schrieb als erster eine längere Abhandlung zum Thema, sein Hauptwerk ist das Buch „Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern“ (1796), das viele Auflagen und Übersetzungen in verschiedene Sprachen erschien.

Der Japaner Georges Ohsawa (1893–1966) machte die Lehre im 20. Jahrhundert wieder populär. In den USA wurde die Makrobiotik vor allem im Rahmen der New Age Bewegung bekannt und ihre Anhänger machten ihr Prinzip in der westlichen Welt bekannt.

Was genau ist Makrobiotik?

Das entscheidende Element der Makrobiotik ist eine ausgewogene Ernährung, die auf möglichst in der Region angebauten Lebensmitteln beruht und so zu einem Leben voll Gesundheit, Wohlbefinden und Fröhlichkeit führen soll.

Die japanische Richtung der Makrobiotik brachte zusätzlich die Energiebalance von Yin und Yang ins Spiel – sämtliche Lebensmittel lassen sich diesen beiden Prinzipien zuordnen. Nach der Lehre von Georges Ohsawa ist Makrobiotik eine Philosophie, die – wenn sie konsequent angewandt wird – ein langes und gesundes Leben verspricht.

Wer nach den makrobiotischen Prinzipien lebe, der sei glücklicher und gesünder als andere Menschen, ermüde nicht so schnell, schlafe besser und besonders tief, habe ein gut funktionierendes Gedächtnis und immer gute Laune.

Sicher kommt es bei der Makrobiotik immer auch auf die jeweilige Lebensauffassung, die Lebenseinstellung und die Lebensumstände an. Nicht jedem gelingt es, sich tatsächlich frei von allen Sorgen und Nöten zu fühlen – was vor allen Dingen auf finanzielle Dinge bezogen ist.

Die makrobiotische Ernährung

Wer sich makrobiotisch ernähren will, der muss sich darauf einstellen, dass der Speiseplan sehr übersichtlich wird. Nach Georges Ohsawa sind bei einer strenger, makrobiotischer Ernährung lediglich gekochter Naturreis, rohes Getreide, in wenig Wasser gekochte Hülsenfrüchte, Miso-Suppe, Algen und in Ausnahmefällen auch ein Stück gekochter Fisch erlaubt.

Auf Fleisch sollte man verzichten, ebenso auf die Nachtschattengewächse Kartoffeln, Tomaten und Paprika, denn diese Lebensmittel sollen den Körper übersäuern und so für ein unausgewogenes Verhältnis von Ying und Yang sorgen. Auch Genussmittel wie Kaffee, Tee und Alkohol sind tabu, gleiches gilt für Tiefkühlkost und Konserven.

Ist Makrobiotik gesund?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) äußert sich auf ihrer Webseite (Stand Februar 2011) kaum zum Thema Makrobiotik an sich, jedoch finden sich einige Aussagen zu veganer Ernährung, die auf die Makrobiotik ebenfalls zutreffen.

Ein Problem bei der Makrobiotik ist, wie auch bei sonstiger streng vegetarischer oder veganer Ernährung, die Versorgung mit Vitamin B12, das hauptsächlich in tierischem Eiweiß vorkommt. Auch die Versorgung mit Eisen und Calcium ist bei einer weitgehend veganen Ernährung wie der Makrobiotik nicht gerade einfach und erfordert umfassendes Wissen und einen ausgeklügelten Ernährungsplan, um eine Mangelversorgung vorzubeugen.

Eine makrobiotische Extremform empfiehlt, auf eine 100-prozentige Getreidekost hinzuarbeiten – das ist sicherlich zu einseitig und nach heutigem Wissensstand sicher nicht sinnvoll.

Ein makrobiotischer Getreidetrunk namens Kokkoh oder die Verwendung von Rohmilch für Säuglinge wird als potenziell schädlich abgelehnt: „ Rohmilch und über Nacht eingeweichtes Getreide können krankheitsauslösende Keime aufweisen, insbesondere, wenn sie nicht ausreichend erhitzt wurden. Darüber hinaus belasten sie den Magen und den Darm des Säuglings. Denn die Stärkeverdauung im ersten Lebensjahr ist noch nicht vollständig ausgebildet, sondern entwickelt sich erst allmählich“, schreibt die DGE und warnt gerade vor einer Mangelernährung bei Kindern: „Vegane Ernährungsformen ohne ausreichende Zufuhr an Milch und Milchprodukten (z. B. Makrobiotik), fehlende Sonnenexposition und Vernachlässigung der Vitamin-D-Prophylaxe sind heute Ursachen für ein erneutes Auftreten von Rachitis.“

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