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Fleischwaren:

So schädigt die Schutzatmosphäre den Verbraucher!

Die Schutzatmosphäre – unter der Fleischwaren verpackt werden, lässt Fleisch frisch und farbig aussehen. Zur Gesundheit der Verbraucher trägt das nicht bei.

Schutzatmosphäre - Fleisch wird mit einem Gasgemisch verpackt.

Damit Fleisch möglichst lange frisch aussieht, wird es unter einer Schutzatmosphäre verpackt. Bild: © pa/ dpa

Unter Schutzatmosphäre verpackt – dieser Satz, den preisbewusste Kunden an reichhaltig bestückten Kühltheken von fertig eingeschweißten Frischwaren wie Fleisch, Geflügel oder Wurst bestens kennen, schafft beim ersten Hinhören eine beruhigende Sicherheit. Denn die assoziative Kraft des Wortbestandteils „Schutz“ wirkt ebenso emotional positiv wie psychologisch angenehm. Leider wird hier mit der gefühlten Behütung recht schamlos Schindluder getrieben. Denn die Schutzatmosphäre schützt nicht etwa den gutgläubigen Konsumenten, sondern den Hersteller der Frische vortäuschenden Mogelpackungen und dessen kaltblütige Gewinnerzielungsabsicht. Doch was macht die Schutzatmosphäre zum fiesen Gegner der Verbraucher? Und wie kann man sich tatsächlich schützen?

Was ist eigentlich „Schutzatmosphäre“?

Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein spezielles Gasgemisch, das in den am Fließband dicht verschweißten Plastikverpackungen die ganz normale Luft ersetzt. Dieses Gasgemisch (Stickstoff , Kohlendioxid) zeichnet sich durch einen extrem hohen Sauerstoffanteil aus. Und dieser viele Sauerstoff reagiert sofort mit dem natürlichen Muskelfarbstoff Myoglobin. Die Folge: Das Fleisch sieht auch dann noch von außen appetitlich rosig frisch aus, wenn die inneren Werte schon längst auf Schimmel und Gammel stehen. Oder anders ausgedrückt: Die Schutzatmosphäre verhindert, dass die abgepackten Fleischprodukte tatsächlich so alt aussehen, wie sie meist schon sind. Klar, dass diese dekorative Kosmetik dem Handel vorzüglich schmeckt. Denn derart perfekt geschminktes Fleisch lässt sich viel länger gut verkaufen.

Ist das denn wirklich so schlimm?

Wenn man auf altes zähes ranziges verdorbenes Fleisch steht, das nur noch durch seine täuschende Optik beeindrucken kann, dann sicher nicht. Wer allerdings in jeder Hinsicht ehrliche Fleischwaren bevorzugt, der sollte sich von rosigem Schutzatmosphärenblendwerk lieber fernhalten. Außerdem hält die hochreaktive Schutzatmosphäre auch noch andere, die Gesundheit gefährdende böse Überraschungen bereit. Denn inzwischen wird es als erwiesen angesehen, dass unter dem Einfluss von Schutzatmosphäre der Gehalt an schädlichen Cholesteroloxiden im Fleisch bedenklich ansteigt. Diese giftigen Stoffe werden, unter anderem, als Mitverursacher von Arteriosklerose und von Krebserkrankungen gehandelt. Da kann einem wirklich der Appetit vergehen.

Au Backe! Wissen die Hersteller das denn nicht?

Natürlich wissen die Hersteller das. Und sie kämpfen in dieser Hinsicht durchaus ganz ehrlich mit offenem Visier. Warum auch nicht? Schließlich kommen ja nur von der EU ausdrücklich zugelassene Lebensmittelgase zum Einsatz. Einmal mehr geht von hier aus ein herzliches „Dankeschön“ nach Brüssel. Man sollte die mental stark geforderten Entscheider dort wirklich mal zu einer deftigen Schnitzelparty aus Schutzatmosphärenbeständen einladen.

Wie kann man sich wirksam schützen?

Da gibt es nur eine sichere Methode: Finger weg von vorkonfektionierten Fleischwaren, die „unter Schutzatmosphäre verpackt“ wurden. Stattdessen sollte man lieber nach einer vertrauenswürdigen Frischfleischtheke oder nach einer guten Metzgerei Ausschau halten. Natürlich sind Fleisch und Wurst bei diesen Anbietern deutlich teurer als die begasten Plastikpäckchen vom Discounter. Doch dieser Preisunterschied hat auch gute Seiten. Zum einen weiß man, dass man für sein gutes Geld auch eine gute und einwandfreie Ware bekommt. Und zum anderen sorgen die höheren Preise dafür, dass Wurst und Fleischwaren nicht mehr in rauen Mengen, sondern in vernünftigen Maßen genossen werden – ein wahrhaft herzerfreuendes Argument für hohe Qualität auf dem Teller.

Fazit: „Gas weg“ für einen gesunden Genuss. Das sollte man auch der Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner mal ganz deutlich ins Stammbuch schreiben.

Weiterführender Link zum Thema:

Fleisch in Schutzatmosphäre: Frische-Illusion mit Nebenwirkungen
http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/fleisch_in_schutzatmosphaere/index_ger.html

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