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Nicht deklariert:

Versteckte tierische Produkte in Lebensmitteln

Wie der Verbraucherschutz Foodwatch bemängelt, enthalten viele Lebensmittel versteckte tierische Produkte. Eine Kennung gibt es meist nicht.

Tierische Produkte in Lebensmittel ohne Kennzeichnung.

Vegetarier und Veganer müssen aufpassen, in vielen Lebensmitteln sind tierische Produkte enthalten. Bild: © fotolia.de

Als Vegetarier oder Veganer bekommt man es durch die Lebensmittelindustrie nicht gerade leicht gemacht. Denn in vielen Produkten werden tierische Produkte verwendet, die aber teilweise als Hilfs- oder Produktionsstoff dienen und entsprechend nicht auf den Zutatenlisten gekennzeichnet werden müssen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert jedoch, dass man die betroffenen Lebensmittel kenntlich machen müsste, da es ansonsten beinahe unmöglich sei, vollständig auf tierische Produkte zu verzichten.

Zumutung für Vegetarier und Veganer

Foodwatch hält es für einen unhaltbaren Zustand, dass betroffene Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden. Zum einen sei dies eine Zumutung für Vegetarier und Veganer, die dadurch guten Gewissens zu Produkten greifen, die unter Zuhilfenahme tierischer Stoffe produziert worden sind. Zum anderen ist es auch Bürgern, die ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren oder nur auf bestimmte Formen der Tierhaltung zurückgreifen wollen, nicht möglich, ihre Produkte frei zu wählen. So spricht man auch die Verbraucherministerin Ilse Aigner direkt an, sie möge dafür sorgen, dass diese Gesetzeslücke geschlossen wird.

Viele Lebensmittel sind betroffen

Grund zu der Aufregung ist, dass es sich bei den betroffenen Lebensmitteln um solche handelt, bei denen man auch auf den zweiten Blick keine tierischen Produkte vermuten würde. Denn dass in vielen Gummibärchen beispielsweise die tierische Gelatine enthalten ist, weiß mittlerweile wohl fast jeder. Dass diese Gelatine allerdings auch als Trägerstoff für die Vitamine in Fruchtsäften verwendet wird, wissen nur die Wenigsten. Zudem wird Gelatine auch häufig als Hilfsstoff zum Klären von Wein verwendet. Auf den Zutatenlisten taucht das natürlich nicht auf – ein klarer Missstand, wie Foodwatch meint.

Wo noch tierische Produkte lauern können

Laut Foodwatch stecken auch in so unverdächtigen Lebensmitteln wie Kartoffelchips, Bestandteile vom Schwein, Rind, Fisch, Geflügel oder Wild. Hätten Sie das wirklich vermutet? Wahrscheinlich ebenso wenig, wie  die Aminosäure aus Schweineborsten, die in vielen Bäckereien genutzt wird, um den Teig knetbarer zu machen. Auch in solchen Fällen finden sich keinerlei Kennzeichnungen oder Hinweise. Und so fordert die Foodwatch ganz klar: „Wo Zutaten oder Verarbeitungshilfsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt werden, muss dies deutlich erkennbar sein.“ Ferner sollten auch Begriffe wie „vegetarisch“ oder „vegan“ rechtlich definiert werden, damit die Hersteller auch tatsächlich an Vorgaben gebunden sind, wenn sie ihre Produkte mit derartigen Bezeichnungen bewerben.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.