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Rheumaerkrankung:

Fibromyalgie – Ganzkörperschmerzen als Symptom

Die Fibromyalgie, auch unter Ganzkörperschmerzen bekannt, ist eine anerkannte Rheumaerkrankung. Menschen die unter ihr leiden, verspüren am ganzen Körper schmerzen.

Fibromyalgie – sind Ganzkörperschmerzen die nicht so einfach diagnostizierbar sind.

Menschen die unter einer Fibromyalgie leiden, haben am ganzen Körper schmerzen. Bild: © fotolia.de

Über 1 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Fibromyalgie (Ganzkörperschmerzen). Der chronische Faser-Muskel-Schmerz ist eine nicht heilbare, chronische Erkrankung, welche ein breitgefächertes Bild an Symptomen und Erscheinungsformen hat. Bis vor kurzem war die Fibromyalgie nicht als eigenständige Diagnose anerkannt. Zu viele psychische Faktoren spielten hier eine Rolle, um als Rheumaerkrankung (wozu die Fibromyalgie mittlerweile zählt) anerkannt zu werden. Fibromyalgie äußert sich bei jedem Menschen anders.

Zu den bekanntesten Symptomen zählen „Ganzkörperschmerzen“ (der Betroffene klagt über Schmerzen im ganzen Körper), Schmerzen in den verschiedensten Formen und an den unterschiedlichsten Stellen, Druckschmerz und Rückenleiden. Begleitsymptome sind unter anderem Müdigkeit, Depressionen, Schlafstörungen und viele andere Symptome, welche auf andere Erkrankungen schließen lassen, weswegen Fibromyalgie schwer zu diagnostizieren ist.

Die Ursachen einer Fibromyalgie

Viele Menschen berichten von unendlichen Schmerzen im gesamten Körper. Hierbei treten die Schmerzen nicht nur an den Gelenken auf, sondern auch in den Muskeln und sogar im Inneren des Körpers. Das Leben der Erkrankten ist zu einer Qual geworden und normale alltägliche Dinge können nicht mehr alleine gemeistert werden.

Es wird bei den Forschern zwischen einer sekundären und einer primären Fibromyalgie unterschieden. Die primäre Fibromyalgie hat ihre Ursachen wahrscheinlich in einem gestörten Schmerzgedächtnis. Die Schmerzen werden falsch oder anders wahrgenommen, als es bei gesunden Menschen der Fall ist. Psychische Faktoren, wie psychoemotioneller Stress, Traumata und andere niederschmetternde Erlebnisse verstärken das Krankheitsbild oft. Die sekundäre Fibromyalgie hingegen ist oft eine Folgeerkrankung. Operationen, orthopädische Erkrankungen oder vorrausgegangen körperliche und seelische Traumata waren hier ein Auslöser.

Die Diagnose ist oft schwierig

Fibromyalgie zu diagnostizieren ist äußerst schwierig. Viele der Symptome, welche bei der Erkrankung auftreten, imitieren andere Krankheiten und so leidet der Patient jahrelang unter einer falschen Diagnose und wird unter Umständen ganz falsch behandelt. Andere wiederrum werden nicht ernst genommen, da eine Fibromyalgie oft keinerlei Blutwertveränderungen hat und daher der Patient oft wirkt, als würde er es sich alles einbilden.

Um eine Diagnose stellen zu können, wird eine ausführliche Anamnese gemacht. Alle erdenklichen Blutuntersuchungen werden durchgeführt, damit andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Danach folgt der Test auf Druckempfindlichkeit bestimmter Punkte am Körper (sogenannte Tenderpoints). Reagiert der Patient auf 11 von 18 Tenderpoints empfindlich und hat er seit längerer Zeit anhaltende Schmerzen, so wird oft die Diagnose Fibromyalgie gestellt.

Die Behandlung ist komplex

An Fibromyalgie Erkrankte sprechen fast nie auf die üblichen Rheumamittel an und daher sind beinahe alle gängigen Schmerzmittel nutzlos. Auch Kortisonbehandlungen zeigen oft keinerlei Wirkung. Die Folgen sind absehbar. Der Patient leidet zunehmend an Depressionen. Die Hilflosigkeit „nichts“ gegen die Erkrankung tun zu können, führt zu totaler Hoffnungslosigkeit. Dennoch gibt es auch hier mittlerweile medikamentöse Behandlungsmethoden, welche das Leben des Patienten erheblich erleichtern können. Muskelrelaxantien und Antidepressiva sind oft die erste Wahl, da die Fibromyalgie einen Teufelskreislauf bildet. Der Patient hat Schmerzen, leidet daher an Depressionen. Die Depressionen führen dazu, dass der Patient wiederrum Schmerzen erleidet. Schlafstörungen gesellen sich dazu. Die Schmerzperioden werden dadurch schlimmer. Hier helfen entspannende Medikamente und Antidepressiva oft. Hand in Hand mit einer individuellen psychischen Betreuung und eventueller Therapie kann der Patient lernen mit der Erkrankung zu leben und die Schmerzperioden zu verhindern oder abzumildern.

Fazit

Die Fibromyalgie ist keine seltene Erkrankung. Mit rund 1% Anteil in der Bevölkerung ist sie sogar eine sehr häufig auftretende Krankheit. Hierbei sind Frauen rund 7-mal öfter betroffen als Männer. Leider wird der Patient oft nicht ernst genommen, weswegen er einen langen und harten Leidensweg durchlaufen muss. Fibromyalgie ist nicht heilbar, doch mit einem kompetenten Arzt, einer guten Therapie und einer passenden medikamentösen Behandlung wird der Alltag wieder lebenswerter.

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