
Myokardinfarkt – Ein Patient hat auf der Straße einen Herzinfarkt erlitten. Bild: © istockphoto.com
Für den akuten Herzinfarkt gibt es zwar verschiedene Auslöser, dennoch ist diese Erkrankung immer erst das letzte (sichtbare) Glied von Abläufen, die bereits längere Zeit unerkannt abgelaufen sind. Zudem gibt es für den Herzinfarkt meist eine Reihe von Vorboten, die in der Regel nicht beachtet wurden!
Warnende Signale: Symptome als Vorboten vor dem eigentlichen Herzinfarkt
Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, hatten vorher meist einen oder mehrere Anfälle von Angina Pectoris oder andere Formen von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße. Auch kann es bereits Tage vor dem eigentlichen Infarkt zu starken Schmerzen kommen. Forschungen der letzten Jahre haben allerdings ergeben, dass diese Vorboten bei Frauen anders sein können als bei Männern.
Herzinfarktsymptome bei Frauen
Manche Frauen haben vor einem drohenden Infarkt nämlich keine oder nur sehr geringe Schmerzen im Brustbereich. Stattdessen beobachten sie eine bislang unbekannte Müdigkeit in Kombination mit Schlafstörungen. Der akute Infarkt verläuft oftmals „stumm“, das heißt mit nur wenigen oder sogar gar keinen Schmerzen.
Die anderen typischen Infarkt-Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwäche, Übelkeit oder Erbrechen treten aber dennoch auf. Da diese Beschwerden aber oft nicht als Anzeichen für einen Herzinfarkt gedeutet werden, werden viele „Eva-Infarkte“ immer noch zu spät erkannt. Auch Diabetiker oder ältere Menschen können von diesen so genannte stummen Infarkten betroffen sein.
Herzinfarktsymptome bei Männern
Leitsymptom eines akuten Herzinfarktes sind bei Männern meist Schmerzen, die allerdings nicht nur im Bereich des Herzens auftreten müssen, sondern auch auf andere Gebiete ausstrahlen können. Vor allem die Bereiche Arme, Bauch, Unterkiefer, Rücken (das Areal zwischen den Schulterblättern) können betroffen sein. Häufig sind beispielsweise Schmerzen im linken Arm ein Warnsignal. Weitere wichtige Symptome sind:
- Druck auf der Brust, Engegefühl
- Übelkeit und Erbrechen
- Sehr starke Ängste bis hin zur Todesangst
- Blässe
- Kalter Schweiß
- Atemnot
- Kreislaufzusammenbruch mit Bewusstlosigkeit und vom Infarkt ausgelösten Schock
Schnelle Behandlung ist das A und O: Richtiges Verhalten bei Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt ist immer ein Notfall, und die Zeit, die bis zur Behandlung vergeht, ist entscheidend für das weitere Schicksal des Patienten. Die Medizin spricht daher von der „golden hour“ (goldene Stunde) als demjenigen Zeitraum nach dem Infarkt, in dem der Patient optimal versorgt werden muss, damit die Gefahr bleibender Schäden möglichst gering ist und damit die Heilungschancen am höchsten sind.
Erkennen Sie die oben beschriebenen Symptome bei sich oder anderen, dann sollen Sie umgehend den Notarzt informieren. Obwohl prinzipiell auch andere Krankheiten ähnliche Symptome auslösen können, ist es dennoch notwendig, eine exakte Abklärung in einem Krankenhaus zu machen.
Im Fall eines Infarktes ist das Krankenhaus auch der einzige Ort an dem die richtigen Erstmaßnahmen ergriffen werden können. Bis zum Eintreffen des Krankenwagens sollten Sie die kostbare Zeit nutzen und folgende Schritte unternehmen:
- Oberkörper hoch lagern
- Patient beruhigen
- Beengende Kleidung entfernen
- Puls und Atmung kontrollieren
- Im Fall von Bewusstlosigkeit Reanimation beginnen
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Therapieverlauf
Die an die Erstversorgung anschließende medikamentöse Therapie orientiert sich an der individuellen gesundheitlichen Situation des Betroffenen. Meist folgen auf den Krankenhausaufenthalt Kuraufenthalte zur Rehabilitation.
Bietet die Alternativmedizin Behandlungsmöglichkeiten?
Da ein Herzinfarkt immer ein Notfall ist, bei dem es auf Minuten ankommt, gibt es kaum sinnvolle Alternativen zur schulmedizinischen Behandlung. Allerdings bietet die Naturmedizin wichtige Beiträge zur Vorbeugung.
Der Herzinfarkt ist eine jener Erkrankungen, die durch einen gesunden Lebensstil am besten beeinflusst werden können. Auch wenn es natürlich auch hier erbliche Vorbelastungen gibt, können regelmäßiger Sport, stressfreies Leben, und gesunde Ernährung ebenso wie der Verzicht auf Nikotin sehr oft der Erkrankung vorbeugen.
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