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Wucherungen:

Myome – Gutartige Tumore in der Gebärmutter

Frauen - Myome in der GebärmmutterMyome sind gutartige Wucherungen in der Gebärmutter und treten bei etwa jeder vierten bis sechsten Frau im gebärfähigen Alter auf. Vorwiegend entwickeln sich die Tumore aber im Alter zwischen 35 und 50 Jahren, wobei sowohl die Größe als auch die Anzahl der Myome stark variieren kann. Viele Frauen leben mit den Wucherungen jedoch vollkommen beschwerdefrei. In solchen Fällen ist eine Behandlung nicht zwingend erforderlich. Unbedingt notwendig ist ein Einschreiten jedoch, wenn die Myome zu Beschwerden führen – und die können sich vielseitig äußern.

Die Ursachen der Myome nicht sicher geklärt

Die genaue Ursache der Myome ist nicht eindeutig geklärt. Da Myome innerhalb einer Familie aber durchaus vermehrt auftreten, geht man von einer Erblichkeit der gutartigen Tumore aus. So ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Myom bei Frauen erhöht, deren Mütter bereits unter der Bildung von Myomen litten. Auch ein deutlich erhöhtes Aufkommen von Myomen bei afrikanischen und afroamerikanischen Frauen konnten in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt werden. Eine allgemeingültige Aussage darüber, unter welchen Umständen Myome nicht auftreten gibt es jedoch nicht, sodass jede Frau im gebärfähigen Alter zur Risikogruppe zählt.

Wucherungen: Die Gebärmutter der FrauDie Myome gelten als hormonabhängige Tumore. Das heißt, dass die Wucherungen von den weiblichen Hormonen Östrogen und Gestagen beeinflusst werden. Während das Östrogen zu einem Wachstum anregt, schrumpfen die Wucherungen unter dem Einfluss von Gestagen. Die Hormonabhängigkeit ist Grund dafür, dass Mädchen vor der ersten Menstruation keine Myome bekommen können, ebenso wenig wie Frauen, nach den Wechseljahren. Myome, die vor den Wechseljahren entstanden sind, bestehen dabei jedoch weiter. Haben diese noch während des gebärfähigen Alters keine Beschwerden verursacht, wird es auch nach den Wechseljahren nicht mehr zu Komplikationen kommen, da die Wucherungen dann nicht mehr wachsen werden. Myome werden generell in unterschiedliche Typen unterteilt:

Submuköse Myome

Submuköse Myome entstehen direkt unter der Gebärmutterschleimhaut. Dieser eher seltenere Typ verursacht häufig verstärkte Blutungen während der Menstruation und kann in einer besonderen Form auch zu wehenartigen Schmerzen führen. Die Gebärmutterschleimhaut kann gereizt werden und es kann zu Ablösungen des Gewebes kommen, welches dann mit einer Blutung ausgeschieden wird.

Subseröse Myome

Subseröse Myome sitzen auf der Außenseite der Gebärmutter und können sehr groß werden. Da die Gebärmutter selbst unberührt bleibt, kann diese Form der Myome lange Zeit vollkommen beschwerdefrei sein. Je größer die Wucherung allerdings wird, desto wahrscheinlicher werden auch Symptome, die sich meist in Schmerzen äußern. Wird das Myom dann nicht behandelt kann es sich bis hin zum sogenannten akuten Abdomen entwickeln, das sich in heftigen Bauchschmerzen äußert und umgehende ärztliche Behandlung erfordert.

Intraligamentäre Myome

Bei diesem Typ wachsen die Tumore in den Bindegewebsschichten seitlich der Gebärmutter. Auch diese Form tritt eher selten auf und kann unbehandelt zu Harnstau und entsprechend auch Nierenerkrankungen führen. Befinden sich die Wucherungen um den Gebärmutterhals herum, spricht man auch vom Zervixmyom.

Intramurale Myome

Mit den intramuralen Myomen handelt es sich um die häufigste Form der gutartigen Tumore. Diese entstehen direkt in der Muskelschicht der Gebärmutter, sind häufig für schmerzhafte Störungen der Regelblutung verantwortlich und können auch auf Darm oder Blase drücken. Kleinere Myome dieser Form verändern die Gebärmutter jedoch nicht, während größere durchaus zu Ausbuchtungen führen können.

Die Symptome können vielfältig sein

Schöner Körper einer FrauDie Symptome der Myome hängen sehr stark von der Form der Wucherung ab. Grundsätzlich aber verursachen rund ein Viertel der Tumore überhaupt keine Beschwerden und werden nur bei Routineuntersuchungen durch den Frauenarzt entdeckt. Symptome, die ein Hinweis auf ein Myom sein können sind jedoch jede Form der Menstruationsstörung, angefangen bei lang andauernden Monatsblutungen über Zwischenblutungen bis hin zu anhaltenden oder krampfartigen Schmerzen. Weiter können auch ein verstärkter Harndrang, Verstopfung, sowie Bauch- und Rückenschmerzen Anzeichen für die gutartigen Tumore sein. Grundsätzlich sollte bei Beschwerden ein Arzt aufgesucht und die Ursachen dafür geklärt werden.

Behandlung nur bei Beschwerden notwendig

Myomembolisation:
Die Myomembolisation ist ein modernes Verfahren aus Frankreich, das die Blutversorgung der Myome unterbricht. Bei örtlicher Betäubung werden die Arterien der Wucherungen gezielt mit Kunststoff-Partikeln verstopft. Die Myome schrumpfen und die Beschwerden lassen nach. Auch bei der Myomembolisation besteht das Risiko auf Unfruchtbarkeit, doch wird die Gebärmutter bei diesem Verfahren bestmöglich geschont.

Solange Myome keine Beschwerden verursachen müssen sie auch nicht behandelt werden. Sollte eine Therapie aber notwendig sein, bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, die Wucherungen zu entfernen. Sind die Myome besonders groß, zahlreich oder verursachen sie starke Beschwerden, wird häufig die komplette Gebärmutter entfernt. Neuere Behandlungsmethoden setzen aber zunehmend auf den Erhalt der Gebärmutter und entsprechend der Fruchtbarkeit. So kann es – je vom Einzelfall abhängig – auch möglich sein, dass die Myome nur ausgeschält werden oder durch moderne Verfahren wie der Myomembolisation (siehe Infokasten) oder durch fokussierten Ultraschall entfernt werden. Auch eine Behandlung mit Medikamenten kann in einigen Fällen schon ausreichend sein.

Myome sind häufig ungefährlich, sollten aber beobachtet werden

Nur etwa 0,5% aller Myome führen zu bösartigen Tumoren, die schwere Komplikationen mit sich bringen. Dennoch sollten auch beschwerdefreie Wucherungen unter ständiger Beobachtung durch den behandelnden Arzt bleiben. Denn sollten die Myome dann doch in einem Maße wachsen, das zu Komplikationen führt, kann schnell darauf reagiert werden, bevor starke Beschwerden auftreten.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.