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Gesunde Zähne:

Die Irrtümer der Zahnpflege

Zähne putzen ist für viele selbstverständlich, doch noch immer sind Irrtümer verbreitet, die auf die Gesundheit der Zähne schlagen können.

Mann putzt sich die Zähne, während aus dem linken Ohr die Zahnbürste herausschautBereits in unserem Artikel „Zahngesundheit: Tipps rund um die Zähne…“ sind wir auf einige wertvolle Ratschläge zur Zahngesundheit eingegangen, doch halten sich noch immer einige Irrtümer am Leben, die zur echten Gefahr für die Zähne werden können. Vor allem sind es die Regeln aus vergangenen Zeiten, die zwar längst widerlegt sind, aber munter weiter berücksichtigt werden. Hier sind ein paar Weisheiten rund um die Zähne, die eigentlich gar keine sind.

Kann man Karies nicht verhindern, weil es erblich bedingt ist?

Zwar haben die Erbinformationen scheinbar tatsächlich einen Einfluss auf Karieserkrankungen, aber mit der richtigen Pflege lässt sich dies in jedem Falle verhindern. Wer eine erbliche Vorbelastung bezüglich Karies besitzt, ist dem keineswegs hilflos ausgeliefert. Sowohl die Ernährung als auch eine konsequente Pflege der Zähne kann der lästigen Erkrankung effektiv vorbeugen.

Bei Milchzähnen ist die Pflege nicht so wichtig, weil sie ohnehin ausfallen

Dieser Irrtum führt nicht selten zu der unbeliebten Zahnspange in jungen Jahren. Denn Milchzähne sind nicht nur besonders empfindlich, sondern wie jeder weiß auch besonders oft diversen Süßigkeiten ausgesetzt. Da bleibt Karies nicht aus und wenn der Zahnarzt gar einen Milchzahn ziehen muss, kann es passieren, dass die benachbarten Zähne durch die Lücke in Mitleidenschaft gezogen werden und schief wachsen. Ferner konnten Studien zeigen, dass die Anfälligkeit für Karies höher ist, wenn schon die Milchzähne von der Erkrankung betroffen waren.

Zähneputzen vergessen? Dann einfach einen Apfel oder Kaugummi essen

Auch wenn es uns die Werbung glauben machen mag, aber Kaugummis können das Zähneputzen nicht ansatzweise ersetzen. Zwar wird beim Kaugummikauen mehr Speichel gebildet, der die Säuren im Mund tatsächlich schneller neutralisiert, aber das dient maximal dem „Notfall“ unterwegs. Ebenso ist es mit dem Apfel. Dieser kann höchstens oberflächliche Belege entfernen und lässt den Bereich zwischen den Zähnen unberührt. Stattdessen bringt ein Apfel aber eine Menge Säure, die sich selbst negativ auf den Zahnschmelz auswirken kann.

Wenn das Zahnfleisch blutet bloß nicht weiterputzen?

Ganz im Gegenteil: Wenn das Zahnfleisch blutet, sollte die Stelle besonders gründlich geputzt werden. Denn normalerweise liegt dann eine Entzündung vor, die durch Bakterien verursacht wurde. Sauberkeit und ordentliche Pflege sind dann besonders wichtig. Wenn das Bluten nach ein paar Tagen nicht von selbst wieder verschwunden ist, kann eine Parodontitis vorliegen und der Zahnarzt muss die Ursache bestimmen.

Die Zahnbürste kann gar nicht hart genug sein

Eine harte Zahnbürste ist nicht immer geeignet, sondern kann – je nach Putztechnik – auch das Zahnfleisch oder gar den Zahnschmelz beschädigen. Wer also fest und schnell schrubbt, der sollte lieber zu einer weicheren Bürste greifen und seine Zähne bei gleichwertiger Pflege schonen.

Am besten man putzt sofort nach dem Essen die Zähne?

Auch wenn es an sich logisch klingt, sollte man dies gewiss nicht tun. Denn die Säure aus dem Essen oder von manchen Getränken, wie Säften, macht den Zahnschmelz weich und anfällig. Wer unmittelbar nach dem Essen dann die Zähne putzt, kann den ohnehin angegriffenen Schmelz weiter beschädigen. Entsprechend sollte man mindestens eine halbe Stunde warten, bevor man nach den Mahlzeiten die Zahnbürste schwingt.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.