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Männerkrankheit:

Prostatakrebs, Prostatakarzinom – Das Kreuz mit der Prostata

Prostatakrebs ist die häufigste Form von Krebserkrankungen bei Männern. Jedes Jahr gehen drei Prozent der Todesfälle bei Männern auf das Prostatakarzinom zurück. Nur Lungenkrebs und Darmkrebs sind noch häufiger.

Professor Dr. T. Schlomm mit einem 3D-Modell einer Prostata.

Professor Dr. T. Schlomm vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf zeigt auf ein 3D-Modell einer Prostata. Bild: © pa / dpa

Prostatakrebs, im medizinischen Fachjargon auch Prostatakarzinom genannt, ist eine bösartige Tumorerkrankung der Vorsteherdrüse. Betroffen sind vor allem ältere Männer, denn unter 40 Jahren gibt es kaum Fälle von Prostatakrebs. Allerdings entwickeln viele Männer (80 Prozent der über 70-Jährigen) im fortgeschrittenen Alter ein langsam wachsendes Prostatakarzinom, an dem sie nicht sterben.

Die Funktion der Prostata

Die Prostata ist eine so genannte akzessorische Geschlechtsdrüse, die zusätzlich zu den eigentlichen männlichen Geschlechtsdrüsen, den Hoden, ausgebildet ist. Sie umschließt die Harnröhre unterhalb des Blasenausgangs und ist für die Bildung einer Flüssigkeit zuständig. Dieses Sekret bildet – neben den Spermien – einen Teil des männlichen Ejakulats und sorgt dafür, dass sich die Spermien bewegen können und fruchtbar sind.

Welche Symptome kennzeichnen eine Prostata-Krebserkrankung?

Beim Mensch grenzt die kastaniengroße Vorsteherdrüse an den Mastdarm und kann deshalb vom Urologen mit dem Finger ertastet werden. Eventuelle Erkrankungen sind durch diese einfache Tastmethode zwar nicht eindeutig diagnostizierbar, aber sie bieten dem Arzt dennoch eine Möglichkeit, die Gesundheit der Prostata einzuschätzen.

Eine weitere, allerdings umstrittene Methode ist der so genannte PSA-Test,  bei dem ein ‚prostataspezifisches Antigen’ im Blut nachgewiesen wird. Detailliertere Ergebnisse kann man durch den Einsatz von Ultraschalluntersuchung und Magnetresonanztomographie erhalten.

Zu Beginn der Krebserkrankung sind leider keine Symptome festzustellen. Sobald man einmal Beschwerden bemerkt wie etwa Probleme bei der Entleerung der Blase, schmerzende Knochen, Gewichtsverlust, oder Blutarmut ist es für eine Heilung oft schon zu spät. Der Krebs hat in diesem Stadium oft schon Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet.

Sind von der krankhaften Entartung nur die Zellen der Prostata betroffen und gibt es noch keine Metastasen, ist die Heilung allerdings relativ gut möglich. In Deutschland übernehmen Krankenkassen bei Männern erst ab einem Alter von 45 Jahren regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung, da das Prostatakarzinom üblicherweise nicht vor dem 50. Lebensjahr auftritt.

Risikofaktoren für Prostatakrebs: leider weitgehend unbekannt

Wie der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ mitteilt, sind bislang kaum Risikofaktoren wissenschaftlich erwiesen. Man weiß bislang nur sicher, dass das männliche Hormon Testosteron an der Erkrankung beteiligt ist.

Allerdings gibt es mehrere Faktoren, die eine Erkrankung wahrscheinlicher machen. So scheint es unter anderem zu einer familiären Häufung zu kommen: Männer mit erkrankten Verwandten scheinen stärker gefährdet zu sein. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass sie nach einer Prostataerkrankung in der Verwandschaft eher zum Urologen gehen und deshalb eine Erkrankung häufiger festgestellt wird.

Ob Ernährung eine Rolle spielt, lässt sich bislang nicht nachweisen. Andere häufig vermutete Risikofaktoren ließen sich bislang gleichfalls nicht bestätigen: Weder die Sterilisation, das Ausmaß der sexuellen Aktivität, Alkoholgenuss noch sexuell übertragbare Krankheiten konnten bislang als Risikofaktoren für Prostatakrebs ausgemacht werden.

Therapie bei Prostatakrebs

Schulmedizinisch kommen folgende Therapien in Frage:

  • Operation: die erkrankte Prostata wird entfernt (Prostatektomie)
  • Strahlentherapie
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie (bei fortgeschrittenem Karzinom)

Die Alternativmedizin bietet ebenfalls einige Verfahren, die allerdings derzeit noch nicht wissenschaftlich anerkannt sind:

  • Galvanotherapie oder Electro Cancer Therapy (ECT): dabei soll der Tumor mit Hilfe von Gleichstrom abgetötet werden
  • Mistelpräparate
  • Homöopathie

Zwar werden sich bei einer Krebserkrankung vermutlich die meisten Menschen eher auf eine schulmedizinische Behandlung verlassen wollen, aber immunstärkende alternativmedizinische Behandlungen lassen sich durchaus damit kombinieren – sprechen Sie einfach mit einem Arzt Ihres Vertrauens.

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