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Ratgeber:

Auch im Winter ist Leidenszeit für Hausstauballergiker

Sie wohnen bevorzugt in unseren Betten. Sie sind mit 0,4 Millimetern echte Winzlinge. Doch ihr Einfluss auf unsere Gesundheit ist um ein Vielfaches größer, denn sie steht bei den Allergieauslösern auf Platz 1: die Hausstaubmilbe.

Die Hausstaubmilbe unter dem Mikroskop

Die Hausstaubmilbe – ein aggressiver Allergieauslöser. Bild: © picture-alliance / dpa

Schätzungsweise 10 Millionen Bundesbürger reagieren auf die kleinen Spinnentiere allergisch – mit steigender Tendenz, auch in allen anderen Industrieländern. »Hauptsaison der Hausstaubmilbe ist zwar das Frühjahr von Februar bis Mai, aber mit Beginn der Heizperiode kommt eine verstärkte Leidenszeit für Hausstauballergiker«, berichtet Dr. Petra Goergens. Sie ist die wissenschaftliche Leiterin der Deutschen Allergieakademie, die seit 2009 versucht, den Wissensstand über Allergien in verschiedenen Berufsgruppen und Branchen zu erhöhen. Dazu gehören auch Weiterbildungsangebote für medizinisches Fachpersonal und Mitarbeiter der Hotel- und Gaststättenbranche.

Allergische Reaktion auf Milbenkot

Die Allergie wird nicht durch die winzigen Tiere selbst ausgelöst. Das verursachende Allergen bilden Eiweißsubstanzen im Kot der Milben. Und in einem einzigen Gramm Hausstaub finden sich, je nach Milbenbelastung, etwa 1.000 Milben und 25.000 Kot-bällchen. Hausstaubmilben fühlen sich besonders wohl in dunkler, feucht-warmer Umgebung und überall da, wo sich Staub besonders gerne ansammelt: Kissen, Matratzen, Teppiche und sogar Plüschtiere. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und deshalb ist der Tisch für die Milben immer reich gedeckt: Ein Mensch verliert etwa 1,5 Gramm jeden Tag. Das reicht, um 1,5 Millionen Milben durchzufüttern.

Hausstaubmilben vermehren sich bei hoher Luftfeuchtigkeit. Sobald die Heizperiode beginnt und die Luft in den Räumen trockener wird, sterben die Milben ab. Doch der im Hausstaub enthaltene Milbenkot wird ständig aufgewirbelt. Dadurch steigt die Belastung in der Atemluft und durch das vermehrte Einatmen der Allergene bekommen Hausstauballergiker enorme Probleme. Die Nase ist verstopft, Niesattacken sind an der Tagesordnung, die Augen tränen und wenn es ganz schlimm kommt, gibt es gratis noch Hautausschlag dazu. Einziges Mittel, das schnell Besserung bringt, ist eine Vermeidung der Allergie auslösenden Substanzen.

Was hilft und wie kann man vorbeugen?

Um die lästigen Mitbewohner aus dem Bett zu verbannen, lohnen sich milbenundurchlässige Bett- und Matratzenbezüge. Solche Encasings mildern die Symptome deutlich. Sie sind atmungsaktiv, lassen Luft und Feuchtigkeit durch, schließen aber die Allergene sorgfältig ein. Empfehlenswert sind Encasings, die eine gute Bewertung von Öko-Test erhalten haben. Und auch die deutsche Allergieakademie vergibt für gute Produkte, die unter strengen Auflagen für Medizinprodukte hergestellt wurden, ein Qualitätssiegel. Das garantiert eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und weist das besondere Vertrauen der deutschen Krankenkassen gegenüber dem Hersteller aus.

Tipps zur Milbenbekämpfung

Auch wenn man die Milben nie komplett los wird, kann man doch Einiges tun, um ihre Anzahl im Zaum zu halten:

  • Reinigen Sie die vorhandenen Heizkörper gut. Hier sammelt sich besonders viel Staub inklusive Milbenkot.
  • Lüften Sie täglich das Bettzeug. Die Schlafräume am besten vier- bis fünfmal stoßlüften, damit genügend Feuchtigkeit verdunsten kann.
  • Bettbezüge alle ein bis zwei Wochen bei 60 Grad waschen. 60 Grad und höher tötet die Milben ab.
  • Entfernen Sie Pflanzen und Tiere aus dem Schlafzimmer. Damit entziehen Sie den Milben einen weiteren Lebensraum.
  • Tragen Sie beim Schlafen einen Pyjama. So wird Schweiß aufgesaugt und Haut-schuppen aufgefangen.
  • Teppichböden sollten Sie besser gegen glatten Bodenbelag austauschen. Glatte Böden können Sie feucht reinigen, das entfernt den Staub besser und es wird weniger Staub beim Reinigen aufgewirbelt.
  • Empfehlenswert sind auch Staubsauger mit HEPA-Filter. Solche Hochleistungsfilter halten den Staub im Gerät fest und pusten ihn nicht mit der Abluft wieder heraus.

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.