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Wirkstoff R1Mab1:

Die Einmal-Spritze gegen Diabetes

Ein Forscherteam in den USA hat eine Einmal-Spritze gegen Diabetes entwickelt. Diabetiker müssten dann nur noch einmal im Monat spritzen.

Wirkstoff R1Mab1 - die Einmal-Spritze für DiabetikerWer die Diagnose Diabetes erhält, muss natürlich nicht rund um die Uhr um sein Leben fürchten, jedoch bringt die Zuckererkrankung durchaus Einschnitte in die Lebensqualität mit sich. Je nachdem, wie schwer die Erkrankung ausfällt oder welchen Typs sie ist, muss die Ernährung und Lebensweise teilweise radikal umgestellt werde, Tabletten können an der Tagesordnung stehen oder in besonders schwerwiegenden Fällen kann es auch passieren, dass schon junge Patienten regelmäßig Insulin spritzen müssen. Um eine Spritze geht es zwar auch bei einer Studie um den Wirkstoff R1Mab1, jedoch könnte hierbei eine einzige pro Monat reichen, um den Blutzuckerspiegel auf ein normales Maß zu reduzieren.

Mit Antikörpern gegen Diabetes

Forscher des US-amerikanischen Biotechnologie Unternehmens Genentech haben mit dem Wirkstoff R1Mab1 Antikörper entwickelt, die sich in den Diabetes Therapie als Hoffnungsträger für eine deutlich einfachere Behandlungsmöglichkeit erwiesen haben und zudem ohne schädliche Nebenwirkungen auskommen. In einer Studie mit Mäusen konnte mit dem Wirkstoff, der in nur einer Spritze verabreicht wurde, der Blutzuckerspiegel auf ein Normalmaß gesenkt werden. Die Wirkung entfaltete sich dabei mindestens einen Monat lang und schien weiterhin geeignet den Stoffwechsel auch langfristig positiv zu beeinflussen. Ferner ging mit dem Verabreichen der Spritze auch eine Gewichtsreduktion einher, was sich im Kampf gegen krankhaftes Übergewicht als sehr nützlich erweisen könnte. Denn auch die Harvard Medical School in Boston bestätigte die Daten des Unternehmens und schätzte die Ergebnisse der Studie als äußerst vielversprechend ein. Die Besonderheit, dass es sich bei dem Wirkstoff um spezielle Antikörper handelt bringt neben der bislang guten Wirkung weitere Vorteile mit sich. So wirken die R1Mab1 sehr zielgerichtet und haften sich nur an die gewünschten Zielstrukturen, was ihre Giftigkeit für den menschlichen Körper im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen massiv verringert und sich in weniger Nebenwirkungen niederschlägt. Des Weiteren ist der Wirkstoff gut und günstig im Labor herzustellen. Was die Hoffnung auf die Antikörper weiter bestärkt ist, dass diese bereits sehr erfolgreich in der Behandlung von Krebs- und Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, sowie bei diversen Infektionen.

So wirkt die Spritze

R1Mab1 - Diabetiker spritzen nur noch einmal pro MonatDie R1Mab1 lagern sich an bestimmte Stellen in der Bauchspeicheldrüse und im Fettgewebe, wodurch das Protein FGF21 aktiviert wird. Dieses Protein regt seinerseits stark den Fettstoffwechsel an und spielt in der Verarbeitung der Kohlenhydrate eine große Rolle. Die Kohlenhydrate – in seiner einfachsten Form eben der Zucker – werden schnell und effektiv verwertet, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt, während Fett gleichzeitig verbrannt wird. Dieser Effekt, wie er natürlicherweise und verstärkt zum Beispiel beim Fitnesstraining auftritt, kann mit der Verabreichung der Antikörper langfristig ausgelöst werden. Zur Überraschung der Wissenschaftler hielt dieser Effekt noch an, nachdem der Wirkstoff selbst nicht mehr im Körper nachzuweisen war, was insgesamt vielleicht sogar Hoffnung auf eine Heilung von Diabetes machen könnte.

Ergebnisse geben Hoffnung, aber keine Garantie

Die Kehrseite der Medaille findet sich in der Tatsache, dass die Ergebnisse der Studien an Mäusen nicht zwangsläufig auch für Menschen gelten müssen. Zwar soll der Wirkstoff nun für den menschlichen Organismus entwickelt und getestet werden, doch weiß man schon von vergangenen Studien, dass herausragende Ergebnisse an Mäusen in ihrer Praxis am Menschen dann leider versagten oder zumindest nicht ganz das halten konnten, was sie in der Testphase versprachen. Das Unternehmen Genentech hat die Forschungsansätze bereits patentiert und arbeitet an einem Medikament, das die vielversprechenden Ergebnisse der Studie auch auf den Menschen übertragen kann.

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