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Hormonfreie Verhütung für 5 Jahre:

Die Sache mit der Kupferkette

Frauenkörper - Empfängnisverhütung mit der KupferketteDie Kupferkette genießt bislang noch recht wenig Bekanntheit in Deutschland, doch könnte sich dies in Zukunft ändern. Denn das Verhütungsmittel soll sicherer sein als die Pille, dabei ohne Hormone funktionieren und bei den meisten Frauen eingesetzt werden können. Bereits seit mehr als 20 Jahren findet das außergewöhnliche Verhütungsmittel regen Einsatz in europäischen Ländern, wie Belgien oder den Niederlanden. In Deutschland ist die Kette erst seit kurzer Zeit unter dem Namen „GyneFix“ erhältlich und kann noch nicht von allen Frauenärzten eingesetzt werden – doch die Nachfrage erhöht sich stetig.

So funktioniert die Kupferkette

Die Kette funktioniert ähnlich wie die Spirale. Sie gibt Kupfer-Ionen ab und verhindert dadurch eine Befruchtung. Sollte es dennoch zu einer Befruchtung kommen, so wird durch die Ionen eine Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter verhindert, wodurch das Kupfer also einen doppelten Schutz bietet. Die Kette hat dabei jedoch enorme Vorteile gegenüber der Spirale. Zum einen ist die Kette viel kleiner und richtet sich nach der Größe der Gebärmutter, was auch einen Einsatz bei jüngeren Frauen erlaubt. Zum anderen ist die Kette sehr flexibel und wird mit einem Knoten fest in der Gebärmutterwand verankert, wodurch sie nicht verrutschen kann. Die Kette gilt als sicherer als die Pille und beeinflusst den Zyklus der Frau nicht. Der Einsatz einer Kette verhindert fünf Jahre lang die Fruchtbarkeit, die aber langfristig bestehen bleibt. Das heißt, dass die Möglichkeit einer Schwangerschaft wieder besteht, sobald die Kette entfernt wird. Im ersten halben Jahr, nachdem die Kette eingesetzt wurde, kann es hin und wieder zu Zwischenblutungen kommen, jedoch sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt, wodurch ein gewaltiger Vorteil gegenüber der Pille besteht.

Wann eignet sich die Kupferkette zur Verhütung?

Mit der Flexibilität und Größe spielt die Kupferkette ihre größten Vorteile aus. „Die kurze Kette mit vier Zylindern passt gut in die Gebärmutter sehr junger Frauen, die noch kein Kind und deshalb ein kleineres Organ haben“, betont der Gynäkologe und Entwickler der Kette Dr. Dirk Wildemeersch aus Belgien. Ist die Gebärmutter vor allem bei Müttern größer, so wird einfach eine Kette mit sechs Kupferzylindern verwendet, damit die Kupfer-Ionen jede Stelle des Organs erreichen können. Studien aus Belgien und China konnten zudem belegen, dass Entzündungen oder Schmerzen aufgrund der Kette nur extrem selten vorkommen. Vorsicht ist lediglich bei Kupferüberempfindlichkeit geboten. Ansonsten ist die Kupferkette für Frauen jeden Alters geeignet. Im Übrigen kann die Kette auch die sogenannte „Pille danach“ ersetzen. Die Kette kann bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Verkehr eine mögliche Schwangerschaft verhindern.

Nachteile der Kupferkette

Der größte Nachteil des Verhütungsmittels ist im Preis zu finden, der mit gut 300 Euro noch über dem Preis einer Spirale angesiedelt ist. Umgerechnet auf die fünf Jahre Wirkungsdauer der Kette, rechnet sich der Preis allerdings schon wieder und entspricht in etwa dem einer günstigen Pille. Das Einsetzen der Kupferkette muss man in den meisten Fällen leider selbst bezahlen, doch übernimmt die Krankenkasse in manchen Fällen auch die Kosten, so zum Beispiel häufig bei Frauen unter 20 Jahren. Eine direkte Nachfrage bei der Krankenkasse kann sich also durchaus lohnen. Das Einsetzen selbst wird durch das Verabreichen eines Schmerzmittels oder durch eine örtliche Betäubung so angenehm wie möglich gestaltet. Das Herausnehmen der Kette ist durch die Verankerung in der Gebärmutterwand ein wenig unangenehmer, doch ist dies nur ein kurzer Moment und viele Frauen haben sich auch danach wieder für eine Kette entschieden.

Geschulte Frauenärzte setzen die Kette ein

Das Verankern einer Kupferkette gehört nicht zu der Grundausbildung der Frauenärzte, sodass eine Weiterbildung für die Anwendung der Verhütungsmethode notwendig ist. Doch der Entwickler der Kette schult immer mehr Gynäkologen europaweit, worunter mittlerweile auch viele deutsche Ärzte fallen. Welcher Frauenarzt in Ihrer Nähe die Kupferkette einsetzen kann, können Sie auf der Ärzteliste des Herstellers hier einsehen: http://www.verhueten-gynefix.de/gynefix-aerzteliste/gynefix-arzte.php.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.