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Urlaubsgeißel:

Gelbfieber – die Tropenkrankheit gegen die es keine Medizin gibt

Beim Urlaub in Afrika oder Süd- und Mittelamerika drohen trotz aller Anstrengungen der WHO noch immer zahlreiche Tropenkrankheiten mit ernstem Verlauf. Zu den gefährlichsten gehört das Gelbfieber.

Gegen Gelbfieber gibt es keine Medizin, nur eine Impfung schützt davor.

Da es keine Medizin gegen Gelbfieber gibt, kann man nur mit einer Impfung vorbeugen. Bild: © picture-alliance/ dpa

Über 30.000 Tote fordert Gelbfieber jedes Jahr weltweit und in den letzten zwanzig Jahren sind die Zahlen dabei stetig angestiegen. Das Tragische: Es gibt keine Therapie, wenn das Gelbfieber erst einmal ausgebrochen ist. Dann können nur die Symptome bekämpft werden, den Kampf gegen die Krankheit muss der Körper alleine gewinnen. Doch die Sterblichkeitsrate beträgt bis zu 50%.

Zwar sind Touristen laut Aussage eines Experten für Tropenmedizin, Herwig Kollaritsch, nicht so stark gefährdet wie die Einheimischen in den großen Siedlungsgebieten, allerdings seien alle Erkrankungen von Reisenden bisher tödlich verlaufen!

Um der Gefahr durch das Gelbfieber zu begegnen, ist Information, Aufklärung und vor dem Reisen in gefährdete Länder eine präventive Impfung die einzige Möglichkeit.

Aus dem Dschungel in die Stadt

Überträger des Gelbfiebervirus sind Stechmücken, die zur Gattung Aedes gehören. Erregerherde, bei denen die Mücken das Virus aufnehmen, sind hauptsächlich infizierte Affen, zum Teil auch Nager und Beuteltiere.

Sind Menschen aber infiziert, so können auch sie das gefährliche Virus an die Stechmücken weitergeben. Somit besteht in eng besiedelten Gebieten sofort die Gefahr einer epidemischen Ausbreitung. War die Krankheit früher auf den Urwald beschränkt („Dschungelfieber“) so ist sie heute zum urbanen Problem geworden.

Gelbfieber-Verlaufsdiagnose: schlecht!

In den meisten Fällen verläuft eine Infektion nach einem Stich sehr leicht oder sogar unbemerkt. Leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit nach einer Inkubationszeit von 3 bis 6 Tagen können Symptome sein.

200.000 Erkrankungen registriert die Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich, aber die Dunkelziffer mag noch höher liegen. Doch in rund 15% kommt es, teils nach einer kurzfristigen Besserung, zu einer toxischen Phase und das Gelbfieber setzt sich durch. Hohes Fieber und Erbrechen stellen sich ein und die Patienten klagen über große Unterleibsschmerzen. Die inneren Organe sind betroffen.

Leberentzündung und Nierenunterfunktion bewirken, dass das Blut nicht ausreichend gereinigt wird. Folge ist eine Gelbfärbung der Haut, die der Krankheit ihren Namen gibt. Die Blutgerinnung wird gestört und es kommt zu Blutungen aus Mund, Nase, Augen und Magen.

Innerhalb von 10 bis 14 Tagen tritt bei der Hälfte der Patienten der Tod ein, ohne dass ein Medikament zur Therapie zur Verfügung steht.

Einziges Mittel gegen Gelbfieber ist die Impfung

Einige gefährdete Länder verlangen bei der Einreise den Nachweis einer Schutzimpfung. Diese Impfung darf nur von zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen durchgeführt werden. Es werden keine Antikörper gespritzt, sondern der 17-D-Lebendimpfstoff, der durch eine ungefährliche leichte Infektion mit einer Virusvariante den Körper zur Bildung eigener Antikörper anregt.

Nach ungefähr einer Woche besteht dann Immunität gegen das gefährliche Gelbfieber. Eine Auffrischungsimpfung nach zehn Jahren wird empfohlen. Kinder werden ab 6 Monaten geimpft. Die Impfrisiken sind sehr gering, Berichte über schwere Reaktionen gibt es kaum. Ausnahme: Eine Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß kann Probleme bereiten, da der Impfstoff in Hühnereiern herangezüchtet wird.

Wer in ein Land reist, das zwar keine Impfung vor der Einreise vorschreibt, in dem es aber Gelbfiebergebiete gibt, sollte der eigenen Sicherheit wegen auf die Impfung aber nur bei starken Bedenken verzichten.

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