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Gewichtsentwicklung:

Wann sind Kinder durch Übergewicht gefährdet?

Immer mehr Kinder leiden unter Übergewicht. Ab wann ist Ihr Kind durch Übergewicht gefährdet? Hier sind neun Fragen – die Ihnen bei der Frage helfen sollen.

Wenig Bewegung und zu viel Süßigkeiten fördern das Übergewicht bei Kindern.

Falsche Ernährung kann bei Kindern sehr schnell zu Übergewicht führen. Bild: © fotolia.de

Wehret den Anfängen. Das gilt ganz besonders bei den Anfängen von Übergewicht im zarten Kindesalter. Doch wie können Eltern eine potenzielle Übergewichtsgefahr beizeiten erkennen, auch wenn der kleine Körper im Moment noch nicht unbedingt zu propper wirkt? Dazu stellt der aid Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Sinne des ranken und schlanken Kindeswohls neun pfundige Fragen, deren offene und ehrliche Beantwortung jetzt und hier potenzielle und wahrhaft gewichtige Risikofaktoren zu entlarven vermag.

Neun Fragen – neun Risikofaktoren

1.) Wie steht es mit dem Gewicht der Eltern?

Sind beide Eltern natürlich schlank, dann stehen die Chancen auch für den Nachwuchs recht gut. Falls jedoch Mami oder Papi (oder beide) selbst und ständig gegen Übergewicht kämpfen müssen, dann werden es auch deren Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit einmal schwer haben.

2.) Was ist mit den Großeltern, Onkeln und Tanten?

Auch hier ist die Gewichtsprognose für die Kleinen umso günstiger, je weniger das Hüftgold ein generationsübergreifendes oder ständig präsentes familiäres Dauerthema ist.

3.) Ist das Kind ein „guter Esser“?

Es gibt Kinder, die das Essen gerne mal vergessen, weil alles andere im Leben viel aufregender erscheint. Dann gibt es jene, die sich sehr gezielt nur das vom Teller holen, was ihnen schmeckt. Und dann gibt es noch jene kleinen Gourmands, die sich um nichts auf der Welt eine komplette Mahlzeit entgehen lassen würden. Welche Gruppe hier die höchste Gefährdung zu gewärtigen hat, lässt sich unschwer denken.

4.) Wie steht es mit dem Naschen?

Kiddies, die problemlos auf einen Rutsch eine Tafel Schokolade verputzen können (und dies auch gerne und oft machen), leben gefährlich. Dagegen haben Kinder, die nur gelegentlich und dann auch von sich aus sehr maßvoll naschen, deutlich bessere Karten. Hier gilt: Kinder, die an Naschwerk grundsätzlich nicht vorbeigehen können, müssen in ihrer Gewichtsentwicklung sehr sorgfältig beobachtet werden.

5.) Wie oft spielt das Kind draußen?

Hier geht es den Kleinen wie den Großen: Je mehr und je ausgelassener man herumtollt und sich bewegt, desto weniger Fett wird man ansetzen. Lässt man die pädagogisch begleiteten Aktivitäten in Schule oder Kindergarten außen vor, dann zeigt sich, dass schlanke Kinder an jedem Tag der Woche draußen spielen. Je weniger Tage man hier dem eigenen Kind attestieren kann, desto problematischer.

6.) Wie sieht der Weg in den Kindergarten oder die Schule aus?

Klarer Fall: Wer hier jeden Tag zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller unterwegs ist, schafft das empfehlenswerte Sportpensum fast von alleine. Wenn der Nachwuchs jedoch überwiegend chauffiert wird, dann fehlt es schnell an der wünschenswerten Fett verbrennenden Bewegung.

7.) Fernsehkonsum und Computer?

Je länger die Kleinen bewegungslos vor der Glotze oder vor dem Computer abhängen, desto leichter fällt es den überschüssig aufgenommenen Kalorien, sich als Babyspeck anzulagern. Hier können alle Kinder, die mehr als vier Stunden in der Woche fernsehen, oder die mehr als vier Stunden pro Woche mit Computerspielen verdaddeln, langfristig sehr ernsthaft durch Übergewicht gefährdet sein.

8.) Grundmotilität?

Es gibt Kinder, die nie still sitzen können, und die ständig immer irgendwie in Bewegung sind. Und es gibt Kinder, die sehr ruhig und fast schon phlegmatisch sind. Klarer Fall: Die agilen und quirligen „kleinen Flöhe“ sind weitaus seltener durch Übergewicht gefährdet als die Mini-Buddhas.

9.) Sport?

Kinder, die regelmäßig im Verein oder im Familienverband Sport treiben, tun sich und ihrer Figur immer etwas Gutes, auch vorbeugend gesehen. Dagegen haben kleine „Couch Potatoes“ wahrscheinlich jetzt oder später mit Speckröllchen zu kämpfen.

Ein Übergewicht, das man nicht hat, muss man auch nicht loswerden. Diese entwaffnend simple Erkenntnis kann viel zu einer ungestörten und unbelasteten kindlichen Entwicklung beitragen.

Und eins ist klar: Schlanke Kinder sind nicht nur körperlich fitter und gesünder, sondern auch sozial in ihrer Bezugsgruppe besser integriert, als die gehänselten Dickerchen, die sich im Sportunterricht immer auslachen lassen müssen. Darum sollten verantwortungsbewusste Eltern, die jetzt hier möglicherweise auf dicke Problemkonstellationen bei ihrem Nachwuchs aufmerksam geworden sind, rechtzeitig liebevoll und vorsorglich korrigierend gegensteuern.

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