Startseite / Gesundheit / Ratgeber / Larvierte Depression – Versteckspiel der Seele

Gemütskrankheit:

Larvierte Depression – Versteckspiel der Seele

Eine larvierte Depression wird häufig nicht sofort erkannt. Patienten klagen über starke Rückenschmerzen während die Seele verrückt spielt.

Rückenschmerzen ausgelöst durch eine larvierte Depression.

Die Psyche spielt verrückt – starke Rückenschmerzen verursacht durch eine larvierte Depression. Bild: © fotolia.de

Wie die typischen Symptome einer Depression auszusehen haben, meint jeder Mensch zu wissen. Kein Wunder – schließlich waren wir wohl alle mal zu irgendeinem Zeitpunkt des Lebens so mies drauf, dass wirklich rein gar nichts mehr Sinn oder Spaß zu machen schien. Dennoch kennt man in der klinischen Psychologie auch eine ganz besondere Form der Depression, die sich so raffiniert und so geschickt tarnt, dass ihr wahres Wesen nur von gut ausgebildeten, langjährig berufserfahrenen und aufrichtig patientenorientierten Medizinern diagnostiziert werden kann. Das ist die „larvierte Depression„. Doch woran soll man diese hinterhältige Gemütskrankheit erkennen, bevor es für einen nachhaltigen Behandlungserfolg zu spät sein könnte?

Wenn Orthopäden mit ihrem Latein ans Ende kommen

Man kann eine larvierte Depression als eine gefährliche Verfinsterung der Seele begreifen, die sich hinter rein körperlichen Symptomen perfekt versteckt. Am häufigsten treibt die larvierte Depression dabei in Form starker und chronifizierter Schmerzzustände, meistens im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich, aus. Dann geht der Patient, der seine allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit und Zermürbtheit verständlicherweise auf seine schmerzhaften Rückenprobleme zurückführt, zum Orthopäden.

Dieser bringt jetzt den gesamten diagnostischen Apparat zum Einsatz, ohne dadurch jedoch die Ursache für die Beschwerden zu entdecken. Auch die verabreichten Mittel gegen Entzündungen oder Schmerzen oder Verspannungen bleiben wirkungslos. Das ist mehr als verständlich, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass der scheuklappenbebrillte Arzt die Ursache der Schmerzen im Rücken statt im Kopf sucht. Also am komplett falschen Ende.

Wie kommt man dem stummen Schrei der Seele auf die Schliche?

Immer dann, wenn starke Schmerzen im Rückenbereich keine erkennbare krankheitswertige Grundlage zu haben scheinen, und wenn außerdem sämtliche Behandlungsansätze keinen Erfolg bringen, dann muss grundsätzlich das Vorliegen einer larvierten Depression ins geschulte Auge gefasst werden. Vor allem auch dann, wenn der Patient zusätzlich über Zustände der Abgespanntheit und der Antriebslosigkeit berichtet. Wenn beim Patienten nach der Anamnese gar ein Burnout-Syndrom vermutet werden könnte, sollten beim wirklich guten Facharzt ohnehin sämtliche Alarmsirenen schrillen.

Denn dann ist es fast sicher, dass nicht der Rücken, sondern die Psyche der wohlwollenden und salutogenen Aufmerksamkeit bedarf. Entsprechend konsequent muss dann eine sinnvolle Behandlung mit Antidepressiva stattfinden. Und wenn unter der Einwirkung dieser gezielt und kontrolliert verabfolgten Psychopharmaka dann auf wundersame Weise die Rückenschmerzen verschwinden, dann hat man die endgültige Gewissheit, dass eine larvierte Depression statt eines lädierten Rückens zu behandeln ist. Mediziner nennen diese Taktik im Übrigen „Diagnosis ex juvantibus„.

Larvierte Depression ist medikadentös behandelbar

Das bedeutet: Wenn ein bestimmtes Medikament positiv anschlägt, dann ist das der Beweis dafür, dass ganz offensichtlich jene Krankheit vorgelegen hat, gegen die das Medikament helfen soll. Und nicht etwa die, die man dem ersten Augenschein nach vermutet hat.

Mit der Häufigkeit von Burnout-Syndromen steigt auch die Zahl der Fälle von larvierten Depressionen. Das sollte man als aufgeklärter Patient immer im Hinterkopf haben. Denn nicht alle Ärzte, denen man sich als erschöpfter Schmerzpatient anvertraut, haben eine ausreichende Ausbildung in klinischer Psychologie genossen.

Weiterführende Links zum Thema „Lavierte Depression“:

Was ist eine larvierte Depression?

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.