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Blutwäsche:

Nachtdialyse – Die schonende Dialyse in der Nacht

Die Dialyse ist für nierenkranke Menschen lebenswichtig. In vielen Städten wird mittlerweile auch eine schonende Nachtdialyse für Patienten angeboten.

Bei der Nachtdialyse kann der Patient schlafen, und die Dialyse wird schonend durchgeführt.

Die Nachtdialyse hat für nierenkranke Menschen nur Vorteile. Bild: © picture alliance / Science Photo Library

Allein in Deutschland sind ca. 70.000 Menschen darauf angewiesen, regelmäßig zur Dialyse zu gehen, da die Funktion ihrer Nieren versagt hat bzw. eingeschränkt ist. Diese lebensrettende Behandlung ist zwar zum einen ein Segen für Nierenkranke, zum anderen aber auch eine starke Beeinträchtigung, da die Behandlung regelmäßig erfolgen muss und eine Menge Zeit in Anspruch nimmt. Eine Alternative zur „normalen“ Dialyse könnte für manche Patienten die Nachtdialyse sein, die einen großen Gewinn an Lebensqualität bedeuten kann.

Die Dialyse (Blutwäsche)

Die Nieren haben eine wichtige Bedeutung für unseren Körperstoffwechsel. Sie filtern Abfall- und Giftstoffe aus unserem Körper und scheiden diese mit dem Harn aus. Ohne Nieren können wir nicht überleben. Der Körper wäre innerhalb kurzer Zeit vergiftet und der Tod würde eintreten. Sind die Nieren nun zur Entgiftung nicht mehr in der Lage und erbringen nur noch unter 10 Prozent der normalen Leistung, so muss die Blutreinigung künstlich erfolgen, um das Überleben des Patienten zu sichern. Bei der Dialyse, der Blutwäsche, wird das Blut aus dem Körper heraus geleitet, durch einen Filter im Dialysegerät gereinigt und dem Körper anschließend wieder zugeführt.

Normalerweise erfolgt eine solche Blutwäsche dreimal in der Woche und dauert jeweils ca. vier bis fünf Stunden. Währende der Dialyse müssen die Patienten ruhig im Bett liegen. Da bleibt viel Zeit zum Nachdenken, Zeit, die viele Patienten gern anders nutzen würden. An einen normalen Alltag ist nicht zu denken, da die Krankheit und deren Behandlung den Tagesablauf bestimmen. Eine Berufstätigkeit ist nur schwer damit zu vereinbaren und das Familienleben leidet ebenfalls darunter.

Eine Alternative ist die Nachtdialyse

Seit einigen Jahren schon gibt es Kliniken, die eine Nachtdialyse anbieten. Die Patienten begeben sich abends in die Klinik und werden dort an das Dialysegerät angeschlossen. Während der Blutwäsche schlafen sie dann einfach, was sie nachts ja sowieso tun würden. Die nächtliche Behandlung dauert wesentlich länger als die am Tag. Acht Stunden bleiben die Patienten angeschlossen, was jedoch ebenfalls ein großer Vorteil ist. Dieses längere Verfahren soll schonender sein und zu einer effektiveren Reinigung des Blutes führen. Es belastet den Kreislauf auch nicht so stark wie die kürzere Tagdialyse. Die Erfahrung habe gezeigt, dass viele Patienten weniger Medikamente brauchen, was auf die bessere Entgiftung des Körpers zurückgeführt wird. Außerdem hat eine Studie ergeben, dass die Lebenserwartung der Patienten steigt.

Die Vorteile der Nachtdialyse

Die schonende Nachtdialyse hat also enorme gesundheitliche Vorteile für die Betroffenen. Aber auch der Gewinn an Zeit verspricht eine neue Lebensqualität. Die Tage können nun ganz nach Belieben verplant werden, ein normaler Arbeitsalltag ist möglich, sodass die beruflichen Einschränkungen wegfallen. Die Krankheit bestimmt nicht mehr den Alltag, was der durch solch eine Krankheit angeschlagenen Psyche guttut. Es bleibt wieder Zeit für die Familie und Hobbys, die durch die zeitraubende Dialyse oft auf der Strecke bleiben.

Allerdings ist nicht jeder für die Nachtdialyse geeignet, der Kreislauf muss dazu stabil sein. Das muss vorher mit dem Arzt abgeklärt werden. Leider wird die Nachtdialyse bislang auch nur in relativ wenigen Kliniken angeboten. In größeren Städten wird man zumindest eine Klinik finden können, in der man auf diese Variante der Dialyse umsteigen kann. Auf Grund der positiven Erfahrungen sollte eine Ausweitung dieses Angebots aber nicht lange auf sich warten lassen, da sicherlich auch Interesse und  Nachfrage danach steigen werden.

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