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Gastroenterologie:

Reizdarmsyndrom – Ein unangenehmer Begleiter fürs Leben

Reizdarmsyndrom - Eine unangenehme DarmerkrankungBeim einen sind es ständige Blähungen oder Bauchkrämpfe, beim anderen häufiger Durchfall oder vielleicht im Gegenteil andauernde Verstopfung – die Symptome, die zur Diagnose „Reizdarmsyndrom“ (RDS) führen, sind vielfältig.

Im Grunde fasst unsere Medizin unter diesem Begriff alle Beschwerden im Verdauungstrakt zusammen, für die es keine eindeutige feststellbare oder therapierbare Ursache gibt, sei es psychisch oder physisch.

Häufig wird die Vermutung laut, es handele sich um eine Zivilisationskrankheit und ein stressbedingtes Symptom. Dagegen spricht die Tatsache, dass RDS rund um die Welt in unterschiedlichsten Kulturen zu finden ist. Sind bei uns in Westeuropa und in den USA schätzungsweise zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerung betroffen, sind es in Japan ca. 25 Prozent und in Thailand rund 40 Prozent!

Bei Frauen wird RDS doppelt so oft diagnostiziert wie bei Männern. Allerdings kommt hierbei vermutlich die Tatsache zum Tragen, dass Frauen bei Krankheitssymptomen eher bereit sind, den Arzt aufzusuchen.

Oft eine langwierige Prozedur bis zur Diagnose ‚Reizdarm’

Bevor das Reizdarmsyndrom festgestellt wird, haben viele Patienten eine lange Ärzte- und Untersuchungsodyssee hinter sich. Da die Symptome so unterschiedlich sind und deren Ausprägung und Häufigkeit variieren, kommt es manchmal zu Fehldiagnosen und dem Einsatz wirkungsloser Medikamente, bevor ein Arzt aus der Gesamtheit der Krankengeschichte letztendlich den Schluss „Reizdarmsyndrom“ zieht.

Zunächst müssen immer Erkrankungen wie Morbus Crohn, Darmkrebs, Gluten- oder Milchzucker-Unverträglichkeit und andere chronische Leiden definitiv ausgeschlossen werden.

Die gute Nachricht für alle, die an RDS erkrankt sind: Es ist keine gefährliche Krankheit, die zum Tod führt oder sich zu Darmkrebs entwickeln kann. Die schlechte: Meistens sind die Beschwerden chronisch und man muss für den Rest seines Lebens damit leben.

Beschwerden individuell lindern

Doch wenn man das Reizdarmsyndrom bisher nicht endgültig heilen kann, so gibt es doch verschiedene Therapien und Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern und einen persönlichen Weg finden, damit zu leben.

Zunächst sollte jeder Patient über geraume Zeit hinweg ein Tagebuch führen, in dem er die auftretenden Beschwerden, die Ernährung, den Tages- und Arbeitsablauf, die Stressbelastung, eingenommene Medikamente und andere wichtige tägliche Vorkommnisse und Handlungen festhält.

So lassen sich vielleicht Auslöser oder symptomfördernde Faktoren herausfinden und minimieren. Erfahrungsgemäß sind es vier Bereiche, über die sich auf die Beschwerden Einfluss nehmen lässt:

Ernährung bei Reizdarmsyndrom

Bewegung: Ausdauersport kann die Symptome des Reizdarms lindernVermeiden Sie starke Gewürze, Kaffee, Alkohol, blähende Lebensmittel, Zitrusfrüchte und andere Reizstoffe. Reduzieren Sie Fette und Zucker. Viele kleine Mahlzeiten sind wenigen großen vorzuziehen. Trinken Sie viel und verzichten Sie dabei auf Kohlensäure.

Medikamente bei Reizdarmsyndrom

Säurehemmende Medikamente oder krampflösende Präparate können je nach Ausprägung der Symptome hilfreich sein. Ebenso leichte Abführhilfen oder Präparate, die Flüssigkeit im Darm binden. Für diese Zwecke stehen viele rein pflanzliche Heilmittel wie Flohsamen zur Verfügung. Allerdings sollte man auch die Verwendung rein pflanzlicher Mittel mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin besprechen.

Psychotherapie bei Reizdarmsyndrom

Das Erlernen von Entspannungsübungen kann den Umgang mit RDS-Symptomen ebenso erleichtern wie der Einsatz von Hypnose oder einer Verhaltenstherapie. Vor allem müssen Sie bereit sein, Ihr Leben mit RDS anzunehmen und Einschränkungen zu akzeptieren.

Bewegung: Auch Sport hilft, mit der Diagnose Reizdarmsyndrom zu leben
Eine ganz wesentliche Rolle für unseren Stoffwechsel spielt die ausreichende Bewegung. Auch zur psychischen Entlastung und zum Abschalten und Kraft tanken ist Sport ein ideales Mittel. Dabei sind Ausdauersportarten meist deutlich effektiver als Sportarten wie Squash oder Volleyball.

Weiterführende Links zum Thema:

Internet-Forums zum Reizdarmsyndrom
http://www.rds-forum.de/

Reizdarmsyndrom – Definition, Diagnosesicherung, Pathophysiologie und Therapiemöglichkeiten
PDF:

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