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Sexualität bei Behinderung:

Sexualbegleitung – Streicheleinheiten für Körper und Seele

Sexualbegleitung: Zärtlichkeit für BehinderteDer Wunsch nach dem Erlebnis von Zärtlichkeit und Intimität im geschützten Rahmen einer gegenseitigen Achtung und Wertschätzung ist nahezu bei jedem Menschen zu finden. Doch nicht jeder, der von sanften Berührungen und prickelnden Begegnungen träumt, kann diese Träume auch verwirklichen. Insbesondere jene Menschen, die auf dem allgemeinen Partnermarkt keine allzu großen Chancen haben, fühlen sich von der Teilhabe an einer erfüllten Körperlichkeit oft schmerzlich ausgeschlossen. Das können Personen sein, die extrem schüchtern sind, durch Unfall oder Krankheit stark entstellt wurden, oder an deutlich sichtbaren geistigen oder körperlichen Begrenzungen leiden. Hier kann das Angebot einer Sexualbegleitung von größtem seelischem und menschlichem Nutzen sein. Doch was ist Sexualbegleitung konkret, und wie funktioniert sie?

Was ist Sexualbegleitung?

Sexualbegleitung kann und soll als bezahlte Dienstleistung betrachtet werden, die es den Menschen, die sie in Anspruch nehmen, ermöglichen soll, ihre eigene sexuelle Emanzipation zu begründen und voranzubringen. Obwohl die Sexualbegleitung selbstverständlich intime Handlungen beinhalten kann (wiewohl sie dies nicht zwangsweise tut), und obwohl der Kunde hierfür auch ein vereinbartes Honorar bezahlen muss, ist eine sehr deutliche Trennung zwischen Sexualbegleitung und Prostitution zu ziehen. Denn hier bestimmt nicht allein der Kunde, was passiert, sondern beide Beteiligten entscheiden gemeinsam und einvernehmlich, welche Freuden sie einander freiwillig bereiten möchten. Dabei wird dem Kunden nichts vorgespielt oder vorgeheuchelt. Auch liegt es nicht im Interesse des Sexualbegleiters, seine Klienten von sich abhängig oder in sich verliebt zu machen; ganz im Gegenteil. Je eher der Klient hier hinsichtlich seiner Sexualität auf eigenen Füßen stehen kann und mag, desto besser. Sollte es aber dennoch einmal seitens des Kunden zu mehr gefühlsmäßiger Bindung kommen, als das Setting dies vorsieht und gestattet, so wird auch dies im Rahmen der Begleitung fachkundig und verständnisvoll aufgearbeitet. So kann wirklich jeder, für den eine einfühlsame und behutsam agierende körperliche Nähe bislang absolut illusorisch schien, in der fairen und achtsamen Atmosphäre einer seriösen Sexualbegleitung erstmalig (oder wieder) Freude an den eigenen Gefühlen entwickeln.

Wie geht Sexualbegleitung?

Hat man sich eine Sexualbegleiterin oder einen Sexualbegleiter ausgewählt (dazu am besten nach „Sexualbegleitung“ googeln), dann ist der erste Kontakt aufzunehmen. Wenn die „Chemie stimmt“, dann gilt es im Weiteren zu vereinbaren, wann und wo man sich treffen will, wie lange das Treffen dauern soll, und wie hoch das Honorar ist. Wenn der Sexualbegleiter anreisen muss, weil die Begegnung in den Privaträumen des Kunden stattfinden soll, sind zusätzliche Fahrtkosten zu bezahlen. Sitzen Dienstleister und Kunde dann einander persönlich gegenüber, wird besprochen, was genau geschehen soll, kann und darf. Das kann von einfachem Streicheln über das spielerische Erkunden tantrischer Techniken bis hin zu noch intimeren Begegnungen reichen.

Liebe und Partnerschaft kann man nicht kaufen – auch hier nicht. Aber ein klein wenig Zärtlichkeit und zwischenmenschliche Zuwendung können dabei helfen, den eigenen Selbstwert so zu kräftigen, dass das baldige selbständige Wandeln auf Freiersfüßen keine unerreichbare Utopie mehr bleiben muss. Für wirklich niemanden.

Buchtipp: Süleyman Kurt: Dialog mit mir: Das Recht auf Intimität; Taschenbuch: 92 Seiten; Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (21. November 2007); Sprache: Deutsch; ISBN-10: 3833482966; ISBN-13: 978-3833482960; Preis 14,95 Euro

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