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Kontaktallergie:

Spargelkrätze – Allergie auf Spargel

Spargel ist für die meisten Menschen ein Genuss. Das Gemüse hat aber seine Tücken, denn manche Menschen reagieren mit einer Spargelkrätze allergisch auf das Gemüse.

Bei einer Spargelkrätze sollte man den Kontakt mit Spargel meiden.

Wer unter einer Spargelkrätze leidet, sollte das Schälen von Spargel jemand anders überlassen. Bild: © fotolia.de

Der Spargel ist ein durchaus königliches Gemüse – er möchte drei Jahre umsorgt sein, bevor er sich das erste Mal zeigt und duldet nur Handarbeit. Nur ein Mal im Jahr, in der Spargelsaison im Frühjahr, ist das Gemüse erntereif. Für ein paar Wochen gibt es dann Spargel an allen Ecken, dann heißt es wieder warten – ein ganzes Jahr lang.

Es verwundert nicht sehr, dass es so viele Spargelliebhaber gibt. Die Stangen schmecken köstlich, kein anderes Lebensmittel kann mit einem ähnlichen Geschmack aufwarten. Dazu enthält das Gemüse eine Vielzahl gesunder Inhaltsstoffe. Allerdings birgt es auch ein Allergierisiko – im Kontakt mit rohem Spargel können sensible Menschen die Spargelkrätze entwickeln. Die Kontaktdermatitis ist unangenehm, aber gut in den Griff zu kriegen.

Spargel zubereiten ist reine Handarbeit

Auch in der Zubereitung sind die weißen Stangen sehr anspruchsvoll. Sie wollen zügig nach der Ernte verarbeitet werden und müssen dazu vom Kopf bis zu den Füßen geschält werden, sonst strafen sie mit bitterem Geschmack. Grüner Spargel ist nicht ganz so arbeitsintensiv – ihm reicht es, wenn das untere Ende geschält und abgeschnitten wird. Wie man den Spargel anschließend zubereitet, das bleibt sich fast gleich – er schmeckt dem Liebhaber roh, gekocht, gebraten oder überbacken in Auflauf, Salat, Suppe oder auch als Beilage.

Das königliche Gemüse ist für den Körper eine wahre Wohltat. Er braucht für die Verdauung des Spargels mehr Kalorien als er mit dem Essen aufgenommen hat. Diese sogenannten Minuskalorien verrechnen sich in der Praxis allerdings zügig und rückstandslos mit den oft gewichtigen Beilagen. Die Inhaltsstoffe regen Leber, Nieren und Lunge an – alles Organe, die der Filterung beziehungsweise dem Abtransport von Abfallstoffen dienen. Jeder Spargelesser kann das beim ersten Toilettenbesuch nach der Spargelmahlzeit riechen.

Spargel verträgt sich nicht mit jedem

Bei all den Lobeshymnen auf den Spargel – es gibt einen Bereich, in dem das Gemüse für den Körper eher schwierig ist. Einige Menschen beklagen nach dem Spargelschälen oder beim Kontakt mit dem Spargelsaft Reizungen von Haut und Atmung. Meist treten Ekzeme an den Händen und im Gesicht auf, im schlimmsten Falle kann es auch zu Asthmaanfällen kommen. Ausgelöst werden diese Symptome nur bei Kontakt mit rohem Spargel – ein schwefelhaltiger Wachstumsstoff im Spargel wird dafür verantwortlich gemacht. Allerdings ist dieser thermolabil, das heißt: Nach der Zubereitung mit Wärme kann der Spargel auch von Menschen gefahrlos verzehrt werden, die auf das rohe Gemüse reagiert haben. Menschen, denen bekannt ist, gelegentlich oder häufig allergisch zu reagieren, sollten daher wachsam. Ein zaghafter Test mit einer kleinen Menge rohen Spargels ist hilfreich, bevor man fünf Kilogramm davon schält.

Spargelkrätze – was nun?

Das Vorgehen bei Spargelkrätze unterscheidet sich nicht von dem bei anderen allergischen Reaktionen – den Auslöser meiden. Das bedeutet im Falle des Spargels, den Kontakt mit rohem Spargel zu meiden. Essen kann man ihn trotzdem, solange er nicht mehr roh ist. Zuvor sollte man allerdings andere Menschen bitten, das Schälen zu übernehmen. Oder es mit Handschuhen versuchen, was beim Schälen vielleicht nicht ganz einfach ist, aber solche Kleinigkeiten stehen einem Liebhaber ja eher nicht im Weg. Zeigen sich Symptome an der Haut, sollten die Stellen großzügig mit viel Wasser abgespült werden, in der Regel reicht das schon. Bei Rechtshändern handelt es sich meist um die linke Hand oder alle anderen Stellen, die man anschließend mit dieser berührt hat. Bei Kontakt mit den Atemwegen empfiehlt sich eine Nasendusche. Zeigt allerdings auch die Lunge schon Symptome, dann ist der Gebrauch des Notfallmedikamentes, das jeder Asthmatiker mit sich führen sollte, ratsam.

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Über Manuela Käselau

Manuela Käselau ist Physiotherapeutin und Shiatsu-Praktikerin (GSD). Parallel studierte sie Phonetik, Niederdeutsche Linguistik und Systematische Musikwissenschaft an der Universität in Hamburg. Als freie Autorin schreibt sie für diverse Online- und Printmedien, hauptsächlich im medizinischen Bereich. Seit 2012 ist sie ein Mitglied der Redaktion.