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Milben übertragen Flussfieber:

Tsutsugamushi-Fieber – Japan droht Infektionskrankheit

Tsutsugamushi-Fieber die Menschen in Tokio sind besorgtWaren Erdbeben, Tsunami und Radioaktivität noch nicht genug? Nun bedroht auch noch eine gefährliche Infektionskrankheit die Japaner in den Krisengebieten: Das Nationale Institut für Infektionskrankheiten befürchtet die Ausbreitung des in Japan meldepflichtigen Tsutsugamushi-Fiebers. Bei einem Mann aus Fukushima wurde die Krankheit bereits diagnostiziert.

Der jetzt einsetzende Frühling ist in Japan neben dem Herbst die typische Jahreszeit für Tsutsugamushi-Erkrankungen. Experten befürchten, dass die Schlammmassen die Milben, die als Krankheitsüberträger fungieren, jetzt in Gebiete gespült haben, die bisher noch von derartigen Infektionen verschont geblieben sind. Und mit diesen Infektionen ist nicht zu spaßen!

Ausgelöst durch Bakterien

Ursache für das Tsutsugamushi-Fieber ist das kleine Bakterium Rickettsia tsutsugamushi. Es gehört zur gleichen Gattung Rickettsia wie das Bakterium, das für das Fleckfieber verantwortlich ist.  Der Name „Scub typhus“, der im englischen Sprachraum für das Tsutsugamushi-Fieber üblich ist, weist auf den bevorzugten niedrigen Lebensraum der übertragenden Milben hin: „Scrub“ steht für „Gebüsch“.

Nicht nur in Japan kennt man diese Bakterien, die Infektionskrankheit kommt auch in Indien, Pakistan, Nordaustralien und dem zentral- und ostasiatischen Raum vor. Zecken, Flöhe, Läuse und Milben übertragen das Bakterium auf Warmblüter – Nagetiere, Hunde oder eben auch Menschen.

Verschiedenartige Symptome

Ein kleines Knötchen an der Bissstelle zeugt von der Infektion und entwickelt sich im Verlauf der Krankheit oft zu einem Geschwür. Die Inkubationszeit kann 6–21 Tage betragen, weswegen die plötzlich auftretenden Symptome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Verwirrung und hohes Fieber häufig zunächst nicht mehr mit dem kleinen Biss in Verbindung gebracht werden.

Japan - Frucht vor dem Tsutsugamushi-FieberBei fast allen zeigt sich dann aber in den nächsten Tagen ein typischer Hautausschlag: Kleine, zunächst blassrote, später dunkelbraune Flecken verbreiten sich über den ganzen Körper. Ein Bluttest gibt Gewissheit über die Infektion.

Ohne Antibiotika ernsthafter Verlauf

Wenn jetzt nicht mit Antibiotika eingegriffen wird – die einzig bekannte wirksame Therapieform – kann es zu Entzündungen von Herzmuskel, Lunge oder auch des Gehirn kommen. Halluzinationen, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit treten auf und massive Kreislaufprobleme können sogar zum Tod führen.

Durch eine überstandene Infektion erwirbt man zwar eine Immunität, diese hält aber nur ungefähr ein Jahr an. Als noch nicht mit Antibiotika therapiert wurde, lag die Sterblichkeitsrate bei Tsutsugamushi-Fieber ungefähr bei 40 Prozent. Heute muss die Krankheit nicht mehr tödlich verlaufen, wenn rechtzeitig therapiert wird.

Vorbeugende Impfung gegen Tsutsugamushi ist nicht möglich

Einen Impfstoff gegen die Erkrankung gibt es nicht, einziger Schutz ist das Tragen körperbedeckender Kleidung und das Meiden der Risikogebiete. Wenn man sich die katastrophale Situation in den japanischen Krisengebieten und Auffanglagern anschaut, ist für die Bevölkerung beides nicht unbedingt hundertprozentig zu leisten – viel Selbstbestimmung in Bezug auf ihre Lebensumstände ist ihnen nicht geblieben!

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