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Tierische Helfer:

Vierbeiner im Einsatz gegen Krebs, Epilepsie und Tuberkulose

Hunde und Ratten haben eines gemeinsam, sie haben einen exzellenten Geruchssinn. Deshalb werden tierische Helfer immer häufiger in der Medizin eingesetzt.

Epilepsiehunde retten Menschen das Leben.

Epilepsiehunde riechen wenn ein Epileptiker einen Anfall bekommt, dass kann Leben retten. Bild: © fotolia.de

Tierische Nasen sind besser als menschliche – jedenfalls, wenn es um das Erschnüffeln feinster Düfte und Geruchsstoffe geht. Das ist uns durch den Einsatz von Spürhunden bei Polizei und Zoll und als Suchhunde zum Auffinden von Verschütteten in Lawinen- oder Erdbebengebieten vertraut.

Doch die sensiblen Geruchsnerven können noch wesentlich feiner differenzieren und mit entsprechender Ausbildung können Tiere auch zur medizinischen Diagnose und Früherkennung eingesetzt werden: Sie riechen die Krankheiten regelrecht!

Den epileptischen Anfall rechtzeitig erkennen

Epilepsiehunde sind in den USA seit mehr als 20 Jahren im Einsatz und auch in Deutschland gibt es mittlerweile Züchter und Trainer, die sich mit diesem vierbeinigen Frühwarnsystem befassen.

Für viele Epileptiker ist es überlebenswichtig, dass ein Anfall möglichst schnell erkannt wird und so Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Ausgebildete Warnhunde wittern die Gefahr durch einen drohenden Anfall, da sich der Stoffwechsel des Patienten vor einem Anfall geringfügig verändert und dadurch offenbar andere Gerüche aussendet. Die Hunde bemerken das und können so auf einen bevorstehenden Anfall aufmerksam machen.

Viele Eltern sind dankbar, wenn sie ihrem Kind einen Epilepsiehund (Seizure Alert Dog) zur Seite stellen können, der sie im Ernstfall und auch in der Nacht sofort herbeirufen kann. Die Ausbildung ist langwierig, erfordert eine hohe Eignung und Begabung des Hundes und auch das gemeinsame Training mit der künftigen Bezugsperson.

Wie riecht eine Krebserkrankung?

Die Hunde, die in Kalifornien von Forschern der Pine Street Foundation zum Beschnüffeln von Atemproben krebskranker Patienten eingesetzt werden, könnten diese Frage wohl beantworten.

In 99% erkannten sie die Proben von Lungenkrebspatienten, im Falle von Brustkrebs kamen sie auf eine Erfolgsquote von 88% und lagen dabei sogar über der Aussagekräftigkeit der Mammographie.

Noch geringer zwar, aber immer noch deutlich über der Zufallswahrscheinlichkeit, sind die Erfolge beim Geruchstest am Urin von Blasenkrebspatienten. Die winzigen chemischen Moleküle, die beim Wachstum vom Krebs und durch den Abbau von Zellen entstehen, können Hundenasen differenziert erkennen und darauf je nach Training durch Niederlegen, Laut geben oder andere Reaktionen hinweisen. Diese Art der Krebsdiagnose ist zwar noch im Entwicklungsstadium, ihr wird aber in medizinischen Kreisen eine große Zukunft bescheinigt.

Ratten zur Früherkennung von Tuberkulose

Nicht nur Hunde sind mit äußerst geruchsempfindlichen Nasen ausgestattet. Die in Tansania tätige Organisation APOPO bildet die dort einheimischen Riesenhamsterratten seit Jahren erfolgreich zum Einsatz bei der Minensuche aus: Sie erschnüffeln den Sprengstoff. Doch auch auf medizinischem Sektor betätigen sich die begabten HeroRats und werden von APOPO in afrikanischen Krankenhäusern erfolgreich zur Diagnose von Tuberkulose (TBC) eingesetzt.

Die kleinen Vierbeiner reagieren beim Schnüffeln an Speichelproben auf die winzigen enthaltenen TBC-Bakterien. So konnte die Erkennungsrate der Krankheit um über 40% gesteigert werden.

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