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Autoimmunerkrankung Hashimoto:

Wenn die Schilddrüse Probleme bereitet

Unser Immunsystem basiert auf vielen komplizierten und ineinandergreifenden Prozessen. Oft genügen kleine Störungen und es kommt zu weitreichenden Auswirkungen.

Ärztin macht eine Ultraschalluntersuchung bei einer Patientin

Frauen sind häufiger von der Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis betroffen. Bild: © istockphoto.com

An welcher Stelle des Körpers und wie stark sich eine Immunerkrankung äußert, ist oft nicht vorhersehbar. Auch die Schilddrüse ist manchmal die Leidtragende. Der japanische Arzt Hakaru Hashimoto war der erste, der eine chronische Entzündung der Schilddrüse beschrieb und so namensgebend für die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis wurde.

Studien zufolge liegen die Erkrankungsraten in Westeuropa bei etwa sechs bis acht Prozent, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind.

Die Symptome sind nicht immer gleich

Meist sind zu Beginn der Erkrankung Schlaflosigkeit, Herzrasen, Schwitzen, Gewichtsverlust und Nervosität festzustellen als Folge der Schilddrüsenüberfunktion im Anfangsstadium von Hashimoto.

Im weiteren Verlauf stellt sich eine Schilddrüsenunterfunktion ein mit Anschwellen der Schilddrüse, Schluckbeschwerden, Frieren, Ödemen im Gesicht, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.

Aber ein unterschiedlich ausgeprägter Krankheitsverlauf führt dazu, dass Ärzte ihn nicht immer richtig einordnen und von typischen Wechseljahresbeschwerden ausgehen. Die Diagnose Hashimoto erfolgt deshalb oft erst spät

Schilddrüsenvergrößerung und Antikörper im Blut

Meist ist es die tastbare Vergrößerung der Schilddrüse, die den Arzt auf die richtige Spur führt. Eine Ultraschalluntersuchung weist auf die Entzündung der Schilddrüse hin. Eine Blutuntersuchung führt meistens zum Nachweis von Antikörpern, die Schilddrüsenhormone und Schilddrüseneiweiß bekämpfen und eine Unterfunktion bewirken.

TPO-AK (Thyreoperoxidase-Antikörper) und Tg-AK (Thyreoglobulin-Antikörper) sind die häufigsten Marker. Auch der TSH-Wert des Blutes ist ein wichtiger Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion: Das Steuerhormon TSH wird von der Hirnanhangdrüse produziert, um die Tätigkeit der Schilddrüse anzuregen. Hohe TSH-Werte zeugen also von einer nicht sehr aktiven Schilddrüse.

Was aber ist der Auslöser für Hashimoto Thyreoiditis?

Absolute Gewissheit über die Ursachen besteht nicht. Fest steht, dass die Krankheit auf einer Fehlsteuerung des Immunsystems beruht, das eigentlich schädliche Eindringlinge wie Viren oder Bakterien bekämpfen sollte. Jetzt richtet es sich aber plötzlich gegen körpereigenes Gewebe, löst dadurch Entzündungen der Schilddrüse aus und setzt die Produktion von Antikörpern in Gang.

Häufig lassen sich genetisch bedingte Krankheitsanfälligkeiten feststellen und bei derartigen Vorbelastungen kann eine erhöhte Jodzufuhr die Krankheit zum Ausbruch führen. Auffallend ist, dass vor allem stressgefährdete Frauen am häufigsten zu den Hashimoto-Patienten gehören.

Sie müssen vor allem im Falle einer Schwangerschaft auf eine ausreichende Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion achten, um eine Mangelversorgung des Ungeborenen auszuschließen.

Lebenslang Hormontabletten oder lieber alternative Therapien?

Eine vollständige Heilung von Hashimoto Thyreoiditis gibt es nach derzeitigem Stand nicht. Die medikamentöse Behandlung durch Zufuhr von Schilddrüsenhormonen wie Thyroxin ist die gängige Therapieform und hilft, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.

Doch auch verschiedene alternative Therapieansätze sind bekannt, die bei der Ursachenbekämpfung, der Stoffwechselstörung, ansetzen. So empfehlen einige Heilpraktiker die Gaben von Zink und Vitamin B6 zum Ausgleich eines Defizites, der Stoffwechselstörungen bewirkt.

Auch über Erfolge durch den Einsatz klassischer Homöopathie zum Wiederherstellen eines gesunden Immunsystems wird von einigen Patienten berichtet.

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