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Peter Rees:

Das Auge isst mit – Foodfotografie – Edition Profifoto

Im mitp-Verlag ist kürzlich das Werk Foodfotografie erschienen, ein Fachbuch über das professionelle Fotografieren von Lebensmitteln und Speisen.

Foodfotografie Edition-Profifoto von Peter ReesSoviel vorweg, die Veröffentlichung ist eine echte Bereicherung für jeden Profi-Fotografen, der seine Spezialisierungen auf die Lebensmittelfotografie erweitern möchte. So bietet der Band nicht nur grundlegendes Wissen für gelungenen Fotos, sondern gibt detaillierte Tipps, Tricks und Anweisungen an die Hand, mit denen das professionelle Fotografieren von Lebensmitteln von der Pike auf erlernt werden kann. Doch keine Sorge: Gerade auch für Amateur- oder Hobbyfotografen ist das Buch bestens geeignet, werden die notwendigen Schritte doch ausführlich und vor allem auch verständlich erklärt.

Das Buch im Überblick

Auch wenn der Inhalt eines Buches das wichtigste an einer Veröffentlichung ist, hat man beim mitp-Verlag nicht an der Gestaltung gespart und ein schön designtes Buch vorgelegt, das durchgehend vollfarbig bebildert ist und schon rein optisch einen guten Eindruck hinterlässt. Betrachtet man sich den Inhalt dann ein wenig genauer, so sind die vielen Fotos von den leckeren Lebensmitteln durchaus geeignet den Appetit anzuregen und zwar nicht nur den zum Essen, sondern auch den zum Fotografieren. Und damit das auch ohne große Umschweife von statten gehen kann, verliert der Autor Peter Rees nicht viele Worte und steigt ohne Umwege mitten in das Geschehen ein.

Mehr zum Autor:
Der Autor des Buches Peter Rees wurde 1964 geboren und ist ein echter „Kölscher Jung“. Seit 1994 ist er professioneller Fotograf in Köln und hat sich unter anderem auf die Foodfotografie spezialisiert. In seinem 350 Quadratmeter großen Foto-Studio beherbergt Rees eine große Profiküche, welche die Grundlage für seine Lebensmittelfotografie bildet und den Ursprung der praxisnahen Beschreibungen des Buches markiert.

Wenn Küche und Kamera miteinander verschmelzen – Die Theorie

Das Besondere an Foodfotografie ist, dass sich der Autor nicht auf trockene, technische Begebenheiten beschränkt, sondern die Küche und die Kamera zu einer Einheit werden lässt. Entsprechend lässt das Buch auch bei den Dingen, die sich rund um die Kamera abspielen keine Fragen offen und erläutert mit Liebe zum Detail die Grundlagen der Foodfotografie, die für den Profi ebenso interessant sein dürften, wie sie für den ambitionierten Einsteiger unerlässlich sind. Auf rund 60 Seiten macht der Autor zunächst mit der benötigten Technik vertraut, stellt verschiedene Kameras vor, unterschiedliche Objektive und vermittelt essentielles Wissen zur Lichtgestaltung. Auch hier verliert sich der Autor nicht in der Bedeutungslosigkeit, sondern gibt zum Beispiel auch wichtige Tipps, worauf bei einem guten Blitzlicht alles zu achten ist. Auf Technik und Licht folgen noch ausführliche Informationen über Design, Bildformat, Farben, die Wahl des richtigen Ortes zum Fotografieren oder auch über die Gestaltungsmöglichkeiten mit der Schärfe und Perspektive. Doch da die Foodfotografie eben auch von ihren wichtigen Motiven lebt, wird ausführlich auf die Requisite, wie Teller, Tassen und Co eingegangen und auf den Einkauf, die Zubereitung oder das Anrichten der Lebensmittel besonderen Wert gelegt. Hat man die Theorie, die wirklich jeden Aspekt der Foodfotografie abdeckt, durchgearbeitet, geht es im Anschluss über zum praktischen Teil.

Probieren geht über Studieren – Die Praxis

Lebensmittelfotografie: Spaghetti und RatatouilleDer Praxisteil des Buches erstreckt sich über rund 180 Seiten und spiegelt die schier unglaubliche Vielfalt der Foodfotografie wider. Hier werden einzelne Lebensmittelbestandteile, wie roher Fisch oder Salat ebenso beleuchtet, wie komplexe Gerichte, die vordergründig natürlich das Auge verführen sollen. Der Praxisteil ist jedoch nicht nur Anreiz für die Foodfotografie, sondern eine ausführliche Anleitung, die wie ein Kochbuch aufgebaut ist. Entsprechend gibt es zu jedem Lebensmittel und Gericht auch eine detaillierte Zutatenliste. Neben Essig und Öl beispielsweise, gehören hierzu aber auch Requisiten wie Holzbretter oder Gabeln und Servietten, sowie eine Auflistung der fotografischen Utensilien wie Kamera, Objektiv, Blendeneinstellungen oder auch das Equipment zur richtigen Beleuchtung. Auf die Zutatenliste folgt dann eine genauso ausführliche Zubereitungsbeschreibung. Vom Kochen und Anrichten bis hin zum Auslösen des Fotoapparates werden alle wichtigen Schritte beleuchtet – Besonderheiten, Tipps und Tricks werden jeweils gesondert vermerkt. Ergänzt wird das Ganze dann noch von der Erklärung des Lichtaufbaus, der sehr schön und plastisch mit zusätzlichen Skizzen untermalt wird. So bleiben also auch im Praxisteil keine Wünsche offen und dem Schießen vom perfekten „Food Foto“ steht eigentlich nichts mehr im Weg.

Rundum gelungen

Letzten Endes kann man das Buch von Peter Rees „Foodfotografie“ nur als wirklich gelungen bezeichnen. Auf insgesamt knapp 250 Seiten gibt der Autor einen tiefen Einblick in die Welt der Lebensmittelfotografie, verrät dabei viele wichtige Tricks und Kniffe der Profis und vermittelt in seinen übersichtlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowohl küchentechnisches als auch fotografisches Know-How, das zum perfekten Lebensmittel-Foto führt. Lediglich Einsteiger sollten sich bewusst sein, dass das erforderliche Equipment für die Foodfotografie durchaus umfangreich ist und der Aufbau relativ aufwändig. Doch das Buch verspricht eben nicht zu viel und gibt die ausführliche Anleitung zu wirklich professionellen Fotos.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.