Startseite / Kultur / Karneval in Venedig – die ganze Stadt als kostümierter Bühnentraum

Karneval in Venedig – die ganze Stadt als kostümierter Bühnentraum

Karneval in Venedig Karneval in Venedig: Die Bilder der unzähligen prächtig und phantasievoll kostümierten Menschen gehen um die Welt. Denn ganz Venedig verwandelt sich in den zehn Tagen vor dem jährlichen Aschermittwoch in eine einzigartige Open-Air-Bühne.

Die weltberühmten Theaterfiguren der Commedia dell’arte mit ihren kunstvollen Masken und den prachtvollen, bunten Kostümen scheinen lebendig zu werden. Durch die engen Gassen flanieren Männer mit Kniebundhose, Schnallenschuhen und Dreispitz angetan und Frauen in opulent bestickten Ballkleidern.

La Serenissima schüttelt in diesen Tagen den trüben Winterschleier ab und verbreitet pure Lebensfreude. Feierlich eröffnet wird das kostümierte Treiben mit einem phantastischen Bühneprogramm auf dem Markusplatz, der in diesen Tagen ohnehin der Dreh- und Angelpunkt des kostümierten Lebens ist. Es folgen zahlreiche weitere Veranstaltungen in ganz Venedig, während derer auch das prachtvollste Kostüm und die schönste Maske prämiert werden.

Venezianischer Karneval zwischen Illusion und Ernüchterung

Wunderschöne Maske und Kostüm beim Karneval in Venedig Wem es indes gelingt, einen Blick hinter die prächtigen Masken zu erhaschen, der wird erstaunt feststellen, dass am kostümierten Treiben nur verschwindend wenig Venezianer teilnehmen. Dafür umso mehr Touristen.

Die ohnehin von Besuchern stark frequentierte Lagunenstadt gelangt zur Karnevalszeit an die Grenzen ihrer Kapazität – der Faszination des Karnevals tut das allerdings keinen Abbruch.

Ein gutes Omen ist es jedoch, dass sich die Venezianer dazu entschlossen haben, der Kommerzialisierung dieser traditionellen Veranstaltung ein Schnippchen zu schlagen. Stimmungsvolle Theatervorführungen, kulturelle Veranstaltungen und feierlich illuminierte Plätze sollen die Lust der Einheimischen auf den eigenen Karneval wecken – die Besucher können davon nur profitieren.

Maskerade – zwischen Tradition und Imitat

Wer heute eine der berühmten venezianischen Masken trägt, ob mit oder ohne Schnabel, fällt auf. Doch hatten die Maskenträger zu Casanovas Zeiten eher Gegenteiliges im Sinn: Sie wollten sich verstecken. Verständlich, wenn man den alten Geschichten, die sich rund um die ausschweifenden Feiern ranken, glauben darf. Die kunstvollen Masken wurden damals freilich nicht nur zur Karnevalszeit getragen, sondern auch während einer Vielzahl von gesellschaftlichen Anlässen. Unerkannt feiert es sich eben manchmal besser weil hemmungsloser…

Ob nun zum Zeigen, oder um sich dahinter zu verstecken – eine venezianische Maske ist ein traumhaftes Mitbringsel und eine wunderschöne Erinnerung an die Reise nach Venedig. Allerdings sollte man sich vor den billigen Imitaten hüten, die vielerorts zu überhöhten Preisen angeboten werden.

Exklusive – und garantiert venezianische – Exemplare der handgefertigten Kunstwerke gibt es bei „Tragicomica“ in der Calle dei Nomboli. Ein stilechtes Kostüm findet sich hier ebenfalls. Und wer ein wenig zwischen den prächtigen Roben umherstreift, trifft vielleicht auf die Künstler der Arena di Verona – auch sie geben hier das eine oder andere Kostüm in Auftrag.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.