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Osterbräuche aus aller Welt:

Ostereier, Osterfeuer, Osterwasser – wie man anderswo Ostern feiert

Rund um den Globus wird das Osterfest gefeiert. Überall gedenken Christen der Auferstehung des gekreuzigten Jesus Christus.

Präsident Obama mit Kindern beim Egg-Rolling.

Osterbrauch in den USA: Egg-Rolling mit dem Präsidenten – im Garten des Weißen Hauses. Bild: picture alliance / landov

Ostern ist kein fester Termin, so wie das Weihnachtsfest am 24. Dezember, sondern richtet sich (angelehnt an das jüdische Pessach-Fest) nach dem ersten Frühlings-Vollmond. Am Sonntag, der diesem Vollmond folgt, ist jeweils Ostern.

Auch wenn der Termin überall auf der Welt gleich und die Auferstehung Jesu das zentrale Thema ist, haben sich in verschiedenen Ländern doch verschiedene Osterbräuche entwickelt. Zum Teil sind es die Einflüsse anderer dort jeweils vertretener Religionen, mit denen die christlichen Bräuche verschmelzen, zum Teil sind es kulturelle Traditionen.

Ostereier: Rollende Eier in England und den USA

Um Eier geht es oft. In England ist das Eierrollen beliebt: Man lässt gekochte und gefärbte Eier nebeneinander eine Straße hinunterrollen. Das Ei, dessen Schale zuerst Schaden nimmt, gewinnt.

Alternativ werden Eier auch von Hügeln hinuntergerollt. Entscheidend ist dann, welches Ei den weitesten Weg zurücklegt. Hintergrund dieses Eierrollens ist es, symbolisch den Stein darzustellen, der vom offenen Grab Jesu weggerollt wurde.

Diese Tradition wurde von den Auswanderern in die Neue Welt exportiert und so wird auch in den USA fleißig gerollt. Das Egg-Rolling am Ostermontag, bei dem der Garten des Weißen Hauses für die Öffentlichkeit geöffnet wird und die Kinder auf Einladung der First Lady um die Wette Eier rollen, ist legendär.

In Ländern wie Bulgarien, Georgien und anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks werden gekochte Eier gegeneinandergeschlagen, bis sie aufbrechen – wieder ein Symbol der Auferstehung.

Licht und Wasser für die Ostersymbolik

In vielen Ländern ist Licht ein zentrales Thema. So wird beispielsweise im Schweizer Kanton Wallis nach einer kleinen Prozession auf umliegende Hügel die aufgehende Sonne mit Tanz und Purzelbäumen begrüßt.

Das Entzünden von Kerzen und Osterfeuern zum Symbolisieren der Auferstehung ist in vielen Ländern verbreitet: Rumänien, Griechenland oder Schottland. Hier vermischen sich die christlichen mit keltischen Bräuchen, zu denen auch Frühlingsfeuer auf den Bergen gehörten.

Wer am Ostermontag in Polen mit einer Wasserpistole bespritzt wird, wird sich vielleicht wundern, doch die Polen erinnern damit an die Taufe von Mieszko I, der 966 das Christentum nach Polen brachte.

Ebenfalls mit Wasser spielen die Australier zu Ostern: Aus einem Bach schöpfen es Verlobte an diesem Tag, damit sie sich an ihrem Hochzeitstag damit glückbringend einsprengen können.

Begeistert bis skurril: lärmende Osterfreuden

Die Osterfreude ist es, die in Mexiko die Menschen durch die mit bunten Girlanden geschmückten Straßen zu lauter Trommel- und Flötenmusik tanzen lässt. Volksfestatmosphäre pur!

Auch in Finnland ist lautes Tröten und Trommeln angesagt, wenn die Kinder am Ostersonntag durch die Straßen ziehen und die absolute Stille beenden, die seit Karfreitag herrschte.

Wenn die Philippinen allerdings ihre Kinder zu Ostern am Kopf in die Höhe heben um ihnen zu besserem Wachstum zu verhelfen, so hat dieser Osterbrauch wohl eher nichtchristliche Wurzeln.

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