Startseite / Lifestyle / Beauty / Ästhetische Fußchirurgie: Wie weit dürfen Äußerlichkeiten gehen?

Schönheitsideale

Ästhetische Fußchirurgie: Wie weit dürfen Äußerlichkeiten gehen?

Ästhetische Fußchirurgie - Schöne Füße für das EgoIm Dienste der Schönheit werden operative Eingriffe, die medizinisch völlig unnötig, ja sogar gesundheitlich höchst bedenklich sind, immer häufiger nachgefragt. Dieser Trend zum Schnitt, der optische Perfektion bringt, ist inzwischen auch auf der untersten Etage angekommen, nämlich bei den Füßen. Ästhetische Fußchirurgie heißt der neueste Schrei, der jetzt aus den USA zu uns rübergetippelt kam. Aber was bedeutet das konkret? Und wird diese neue kosmetisch chirurgische Mode dauerhafte Fußstapfen auf dem medizinischen Parkett hinterlassen?

Verkrüppelte Füße für den modischen Zeitgeschmack

Die Idee, Frauenfüßen ganz massiv Gewalt anzutun, damit die holde Weiblichkeit keine allzu großen Schritte mehr machen kann, ist nicht neu. Schon im chinesischen Kaiserreich mussten die Frauen Höllenqualen leiden, damit ihre mutwillig kaputt gebrochenen und halb tot geschnürten Füße sich in anmutige Lotos- oder Lilienfüße verwandelten. Fast hatte man schon geglaubt, dass dieser krankhafte Schönheitswahn mit seiner rund eintausend Jahre langen Terrorherrschaft über unglückliche Chinesinnen schon lange unter den Ruinen der Geschichte ein für alle Mal begraben liegen würde. Doch jetzt erschallt erneut der laute Ruf nach chirurgischer Intervention für die Füße. Nur dass es diesmal die Fußbesitzer selbst sind, die es nach einer messerscharfen Korrektur der Natur verlangt.

Der Fuß als Designstudie aus Fleisch und Blut

Früher war es die Nase, die viele Ästheten nicht genau so im Gesicht haben wollten, wie die Gene dies ursprünglich vorgesehen hatten. Heute sind es die Füße, die sich kritische Betrachtungen gefallen lassen müssen. Da sind bei genauerem Hinsehen vielleicht die Zehen zu krumm oder zu lang. Vielleicht lassen es auch die Fußnägel an jener optischen Perfektion mangeln, die im Hochsommer nach trendigen Lackierungen verlangt. Oder der ganze Fuß wirkt zu breit, zu knochig oder gar zu runzelig. Alles gar kein Problem (mehr) für die ästhetische Fußchirurgie. Denn da werden Zehen begradigt und auf Maß eingekürzt, künstliche Zehennägel implantiert, breite Füße schmal zugeschnitten, und die Ballen mit Botoxspritzen faltenfrei gezogen.

Es geht also fast alles. Und auch die Sonderwünsche der weiblichen VIPs aus den Höhen der High Society werden selbstverständlich erfüllt. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass reiche Frauenfüße so lange mit Skalpell und Knochensäge zurechtgestutzt werden, bis sie endlich perfekt in die sündhaft teuren und derzeit total hippen High Heels reinpassen. Dazu muss der Chirurg oft nichts weiter tun, als den Mittelfußknochen komplett zu entfernen. Es scheint fast, als habe gerade jemand eine Zeitreise ins kaiserliche China gebucht.

Viel Geld für die Füße

Wer mit seinen neuen flexiblen Füßen in die neuen Manolos schlüpfen will, der muss ungefähr 19.000 Euro für die chirurgische Entfernung des im Wege stehenden Mittelfußknochens übrig haben. Und wenn die Füße darüber die Ballen runzeln, werden nochmal 300 Euro für eine Unterfütterung mit Hyaluron fällig.

Die Zeiten, da sich der Schuh dem gesunden Fuß anzupassen hatte, sind vorbei. Heute nehmen betuchte Beauty-Junkies ihre Traumschuhe mit in die Praxis und lassen sich ihre Füße dazu passend schneidern. Ob das ein Schritt in die richtige Richtung sein kann?

Weiterführender Link zum Thema „Lotosfuß“:

Lotosfuß
http://de.wikipedia.org/wiki/Lotosfu%C3%9F

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.