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Meereskosmetik – Pflegewirkstoffe aus dem Meer?

Kosmetik und Wirkstoffe aus dem Meer Insgesamt geht es in der Meereskosmetik darum, die herkömmlichen kosmetischen Wirkstoffe durch meereseigene Wirkstoffe zu ersetzen. Zum Beispiel Fruchtsäuren aus Algen statt aus Zitronen und Orangen zu gewinnen. Die einzelnen Hersteller setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte und kombinieren die maritimen Schönheitsmittel unterschiedlich.

Meerwasser

Manche nehmen Meerwasser als Grundlage all ihrer Produkte. Statt destilliertem Wasser enthalten die Kosmetika eines Münchner Herstellers „mehrfach gefiltertes Meerwasser, das aus circa 60 bis 100 Meter Tiefe im Nordatlantik geschöpft wird.“ Hinzu kommen bei einigen Präparaten, zum Beispiel bei Handcremes und Nagelpflege, Meeresalgenextrakte, die die Wirkungen des Meerwassers noch verstärken sollen.

Meeresschlick

Andere setzen auf die heilende Kraft des Meeresschlicks. Das Cuxhavener Unternehmen La mer Laboratorium für Meereskosmetik. entnimmt seinen Schlick quasi vor der Haustür, aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, und verarbeitet ihn zu einem Extrakt. In einer umfangreichen Pflegeserie kombiniert La mer seinen Schlickextrakt mit Frischalgen und Meersalz zu den unterschiedlichsten Pflegeprodukten von Kopf bis Fuß.

Mikroalgen

Ihren Schwerpunkt auf Algen legt die französische Firma Thalgo Cosmetic. Sie setzt Algen gemeinsam mit maritimen Collagen, Elastin und Wirkstoffen aus Fisch und Plankton in der gesamten Körper- und Gesichtspflege ein.

Meereskosmetik die man heute kaufen kann Badetabletten mit mexikanischen Mikroalgen unterstützen dank ihres Reichtums an ß-Carotin die Haut bei der Abwehr freier Radikaler. Extrakte aus Braunalgen und Laminaria sollen den Haarwuchs stimulieren. Ein Extrakt aus einer Rotalgenart schützt die Haut vor UVA- und UVB-Strahlen und eignet sich daher als Sonnenschutzmittel.

Die verwendeten Algen stammen überwiegend aus der Bretagne. Dort werden sie von spezialisierten Unternehmen auf Algenfeldern in Becken mit gefiltertem Meerwasser gezüchtet und danach aufgearbeitet.

Makroalgen

Auch die Laboratorien für Meereskosmetik Daniel Jouvance lassen ihre Makroalgen auf Farmen kultivieren. Darüber hinaus investieren sie viel Zeit und Geld in die Erforschung der Mikroalgen: In ihrem Forschungszentrum auf der bretonischen Insel Houat züchten sie die Mikroalgen in durchsichtigen Behältern mit gereinigtem Meereswasser und entwickeln sie biotechnologisch weiter.

Was so einfach klingt, ist höchst kompliziert: „Allein drei Jahre dauert es, bis eine neue Algenart aus einem Tropfen Meerwasser separiert und getestet ist, ob sie überhaupt kosmetisch interessant ist, beispielsweise extrem viel Vitamin A enthält,“ erklärt Birgit Wollnitza, Pressereferentin von Daniel Jouvance. Insgesamt setzen die französischen Schönheitsexperten in ihrer Produktpalette mittlerweile über 75 Meereswirkstoffe ein.

Doch das Potenzial der Ozeane ist längst noch nicht ausgeschöpft: Von den fünfundzwanzigtausend Algenarten, die im Meer leben, wird bisher nur ein Bruchteil kosmetisch genutzt. Insofern dürfte die Welle der Meereskosmetik noch lange nicht abebben.

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