Startseite / Lifestyle / Beauty / Pfundig – Speckrollen als Schönheitsideal

Schönheitswahn:

Pfundig – Speckrollen als Schönheitsideal

Was haben die kurvige Marilyn Monroe, die rassige Sophia Loren, die zierliche Audrey Hepburn oder die klapperdürre Twiggy gemeinsam? Sie alle waren Schönheitsidole, die unzählige Frauen inspirierten und es zum Teil noch immer tun.

Schönheitsideale zwischen Adipositas und Anorexia nervosaNun bringt jede Zeit ihre ganz eigenen Schönheitsideale hervor, doch präsentieren uns die Medien derzeit vor allem ein Ideal: das der jungen, sehr schlanken Frau. Mit dem Resultat, dass Fettabsaugungen (Liposuktionen) zu den am häufigsten durchgeführten Behandlungen im Bereich der Schönheitschirurgie gehören.

Vernachlässigt werden indes die kulturellen Unterschiede dessen, was als schön betrachtet wird. Tatsächlich kommen unsere europäischen Schönheitsvorstellungen nicht überall gut an und Frauen, die hierzulande wegen ihrer Modelmaße bewundert werden, gelten anderenorts als unattraktiv, weil sie viel zu dünn sind.

Andere Länder, andere Schönheitsauffassungen

Attraktiv oder nicht – das hängt davon ab, in welchem Land man sich befindet. In Brasilien sollten die Brüste nicht allzu groß sein, beim Po hingegen darf es gerne etwas mehr sein. Die Japanerinnen bevorzugen eine derart vornehme Blässe, dass sie Frauen in Skandinavien in Scharen zum Selbstbräuner greifen ließe.

Und die Amerikanerinnen möchten ihr jugendliches Antlitz wesentlich länger konservieren, als die Natur es vorgesehen hat. So scheuen junge und nicht mehr ganz so junge Frauen weder Kosten und Mühen, um dem Alterungsprozess Einhalt zu gebieten.

Attraktivitätsforscher konstatieren, dass gemeinhin das als erstrebenswert und schön gilt, was eben nicht alltäglich ist oder was zumindest schwer zu erlangen ist. Die sportlich-schlanke Figur in einer bewegungsarmen Überflussgesellschaft etwa. Oder das genaue Gegenteil – in einer von Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöten geprägten Gesellschaft.

Big is beautiful

Und so gilt in Afrika das Schönheitsideal: Big is beautiful. Mit anziehenden weiblichen Rundungen hat das allerdings nicht mehr viel zu tun. Und das, was angesichts von Bulimie und Anorexia nervosa erst einmal  gar nicht schlecht klingt, erweist sich als Qual für die Frauen und ist ebenso ungesund.

Schlanke Frauen, die nicht von Natur aus sehr üppig gebaut sind, müssen eine für unsere Ohren nahezu groteske Form der „Schönheitsbehandlung“ über sich ergehen lassen: Sie werden buchstäblich zwangsernährt, damit sie dem landestypischen Schönheitsideal entsprechen.

Die Übelkeit erregende Prozedur findet in speziellen Camps statt, in denen die Mädchen und Frauen so lange mit hochkalorischer Breinahrung gemästet werden, bis sie an massivem Übergewicht leiden – erst dann sind sie in den Augen der Männer schön und gelten auf dem Heiratsmarkt nicht mehr als schwer vermittelbar. Die gesundheitlichen Folgen sind zweitrangig – eine traurige Tatsache, die das schwergewichtige Schönheitsideal mit dem hierzulande verbreiteten Magerwahn eint.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.