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Schönheitsfehler – Wahre Schönheit kommt von Innen?

Immer mehr Menschen unterziehen sich einer Schönheitsoperation, oder lassen sich die Lippen aufspritzen. Weil sie glauben, einen Schönheitsfehler zu haben.

Schöne Frau beim Schönheitschirurgen

Oftmals ist der Besuch beim Schönheitschirurgen überhaupt nicht notwendig. Bild © fotolia.de

Der medizinische Fortschritt scheint Schönheit heutzutage in eine reine Frage des Geldes und der Fähigkeiten des plastischen Chirurgen zu verwandeln. Nase zu groß? Eine OP kann’s richten. Busen zu klein? Welche Größe hätten Sie denn gern? Ein störender Leberfleck? Wird weggelasert. Unregelmäßige Zähne? Werden verblendet. So schön und praktisch diese Einzelmaßnahmen auch sind, lassen sie in ihrer Gesamtheit jedoch leicht vergessen, dass es nicht darauf ankommt, alle Ecken und Kanten auszubügeln. Wahre Schönheit kommt von innen.

Fernsehformate wie „The Swan“ können mit dieser Wahrheit wenig anfangen. Nach dem Motto „das Sein bestimmt das Bewusstsein“ lassen sich Frauen hier vom scheinbar hässlichen Entlein in einen schönen Schwan verwandeln. Unter den Augen von Millionen Zuschauern und mit allem, was die Schönheitschirurgie so hergibt. In der Hoffnung, dass mit dem neuen Aussehen  endlich auch das Selbstwertgefühl steigt.

Aber bringt das wirklich etwas? Zwar haben Untersuchungen ergeben, dass Gesichter als schön empfunden werden, wenn sie möglichst wenig hervorstechende Merkmale haben. Je unscheinbarer und durchschnittlicher, so könnte man sagen, desto schöner. Doch eine  andere Untersuchung hat jetzt die Vermutung widerlegt, dass ebenmäßige Zähne, durch eine Klammer in Stellung gebracht, selbstbewusster machen. Man rät im Fazit der Studie  dazu, nur größere Fehlstellungen zu regulieren.

Und der Schriftsteller Milan Kundera vertritt in seinem „Buch vom Lachen und vom Vergessen“ sogar die Meinung, dass es gerade die kleinen Details seien, wie zum Beispiel ein leichter Gebissfehler, „die eine Frau wirklich lebendig machen.“

Man muss ihm Recht geben. Was wäre Barbra Streisand ohne ihre Nase, Julia Roberts ohne ihren übergroßen Mund, Cindy Crawford ohne den berühmten Leberfleck oder Madonna oder den kleinen Spalt zwischen den Schneidzähnen?

Schönheit ist weniger eine Frage des Ebenmaßes als vielmehr eine Frage der Ausstrahlung. Man sollte nicht versuchen, seinen Typ einem entfernten, fremden Ideal anzugleichen, sondern vielmehr das Beste aus dem eigenen Typ machen. Frische Luft und gesunde Ernährung für den Teint, regelmäßiger Sport für die Figur, positives Denken für die gute Laune, ausreichend Schlaf für Energie.

Dieses Denken hat inzwischen auch die Werbung erreicht. Natürlich werben die meisten Produkte noch mit dem Ideal der perfekten, glatten Schönheit, doch die Kosmetikserie Dove geht sehr erfolgreich einen anderen Weg. Sie präsentiert ganz normale Frauen, mit ein paar Pfund zuviel, mit Falten, mit Leberflecken, die trotzdem gut aussehen. Keine Anti-Aging-Werbung mit 35jährigen Models, sondern Pro-Aging-Werbung mit 60jährigen, gutaussehenden Frauen, die den Mut und die Ausstrahlung haben, sich nackt zu präsentieren.

Das Beispiel zeigt, dass es weniger auf die äußere Hülle ankommt als auf die innere Einstellung. Cyrano de Bergerac, wegen seiner Nase gehänselt, spottet über den Spötter, indem er sich selbst viel kreativere und witzigere Beleidigungen ausdenkt als sein Angreifer. Er lenkt von seiner Nase ab, indem er darauf aufmerksam macht. Und indem er zeigt, dass es nicht die Nase ist, die ihn charakterisiert, sondern sein Geist und Witz.

Und so muss man dem Werbespruch recht geben, der da sagt, dass wahre Schönheit von innen kommt. Denn mit dem entsprechenden Auftreten formt man das Bild, das die anderen von einem haben. Und letztendlich gilt: Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

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Ein Kommentar

  1. Programme berechnen die schönste Gesichtsform, die Werbung suggeriert uns, was die Schönheitsideale sind, doch vieles liegt im Auge des Betrachters. Dazu kommen noch viele weitere Faktoren, ob wir einem Gegenüber sympathisch finden oder nicht. Für die Partnerschaft z.b. muss man sich z.b. wahrlich „riechen“ können. Und natürlich sind kleine Schönheitsfehler das Salz in der Suppe – wie langweilig währe es denn sonst, wenn jeder gleich währe?

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