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Mittsommer:

Litha – das Fest der Sommersonnenwende

Überall auf der Welt feiern Menschen jedes Jahr die Sommersonnenwende, auch Mittsommer genannt. Das Mittsommerfest hat seinen Ursprung im heidnischen Brauchtum.

Mittsommer - Pärchen springt an der Sommersonnenwende über das Feuer.

Brauchtum: Sommersonnenwende – Paare springen am Mittsommerfest übers Feuer. Bild: © picture alliance / dpa

Eigentlich hat der Sommer gerade erst begonnen, und in manchen Gegenden liegt um diese Jahreszeit sogar noch Schnee. Und doch, die Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht, und die Tage werden wieder kürzer. Da die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, und wir uns nun eigentlich in der Mitte des Sommers befinden, wird dieses Fest auch Mittsommer, oder Mittsommerfest genannt. Doch was feiert man eigentlich, außer, dass die Tage von nun an wieder kürzer werden?

Mittsommer leutet die Ernte ein

Nach der Zeit der Reinigung, der Aussaat und der Reife beginnt nun langsam die Zeit der Ernte. Erdbeeren und Kirschen sind gereift, doch auch anderes Obst und Gemüse steht nun bereits in voller Pracht. Im Frühjahr geschmiedete Pläne werden in die Tat umgesetzt und versprechen die ersten Früchte zu tragen.

In der heidnischen Symbolik steht das Kürzerwerden der Tage auch für die Vergänglichkeit der Wärme und des Lebens: Zu Beginn des Frühjahrs feiert man zunächst die Erdgöttin. Sie steht für Fruchtbarkeit, Leben und Liebe. Der jugendlich-frühlingshafte männliche Gott, vertreten durch die Sonne, strahlt mit seiner ganzen Kraft auf die Göttin herab, damit sie fruchtbar sei. Zur Sommersonnenwende steht die Sonne am höchsten, ist ihr Licht und ihre Wärme am intensivsten. Man feiert den Gott als kräftigen Krieger. Doch schon bald im Herbst, neigt sich der Lauf der Sonne. Man soll sich wieder der eigenen Sterblichkeit bewusst werden. Jedes dieser Stadien wurde mit einem eigenen Fest begangen.

Das christliche Pendant

Nur zwei Wochen vor Mittsommer feiern die Christen Fronleichnam. Sie gedenken dabei der Sterblichkeit Jesu und feiern dies mit Brot, dem Leib Christi, und Wein, dem Blut Christi. Diese stellvertretenden Opfergaben finden sich auch in der ersten (jüdischen) Erntedankfeier wieder, die ebenfalls im Mai gefeiert wird. Die Juden feierten zweimal Erntedank, im Mai und im November.

Das Sonnwendfeuer

Ähnlich wie zu Ostara oder Beltane werden auch zum Mittsommerfest gerne Feuer angezündet. Nur in wenigen Gegenden werden noch Feuerräder die Berge oder Hügel hinabgerollt. Wegen der zu hohen Brandgefahr, gerade in heißen Zeiten, wurde dieser Brauch vielerorts aus Sicherheitsgründen untersagt, obwohl es ihn an sich noch gibt.

Man springt über das Sonnwendfeuer. Allein oder auch gemeinsam, Hand in Hand. Ein Pärchen, welches sich beim Sprung über das Feuer an den Händen hält und nicht loslässt, soll eine besonders lange und innige Beziehung führen.

Jedoch sind die Mittsommerfeuer nicht mit den Johannisfeuern zu verwechseln. Die Kirche hatte lange Zeit mit dem Brauch der Sommersonnwende zu kämpfen. Letztendlich adaptierte und veränderte sie das Fest und feierte schließlich zum gleichen Zeitpunkt den Johannistag. Jedoch wird zu Johanni die Geburt Johannes des Täufers gefeiert, und ihm zu Ehren zünden die Katholiken die Feuer an.

Die dunkle Seite der Sonnwendfeier

Leider hat das Sonnwendfest Litha jedoch aus der Zeit des Nationalsozialismus einen bitteren Nachgeschmack behalten. Denn die Nazis griffen etliche heidnische Brauchtümer und Feste der Germanen auf und missbrauchten sie, um ihren rassistischen Blut- und Boden-Kult und Herrschaftsanspruch zu legitimieren.

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