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Protokoll der Seele – Schreiben entlastet und entspannt

Täglich Schreiben entlastet die Seele Tagebuchschreiben – das ist in vielen Köpfen eng mit der turbulenten Jugendzeit, dem ersten Verlieben, Mädchenträumen und Schulabenteuern verknüpft. Im Berufsleben werden höchstens kurze Notizen und Memos verfasst. Gedanken, Sorgen und Nöte wandern immer seltener aufs Papier. Psychologen und Entspannungsexperten aber sind überzeugt, dass Schreiben nicht nur entlastet, sondern auch entspannt und dabei hilft, Problemstrukturen zu durchbrechen. Schon kurze Seelenprotokolle zeigen eine erstaunliche Wirkung.

Nimm deine Sorgen und schreibe sie auf ein Blatt Papier – dieser Satz klingt simpel und fast zu banal. Wer in dramatischen Konflikten oder akutem beruflichem Stress feststeckt, sucht oft nach anderen Lösungen: Ablenkung, ein lockerer Kinoabend, ein Wellnesswochenende, Sport.

Derartige Unternehmungen können Geist und Seele entlasten, sind aber nicht immer und sofort möglich. Ein Blatt Papier und ein Stift liegen allerdings fast jede Minute in nächster Nähe. Schon kurze, tägliche Seelenprotokolle schaffen eine ungeahnte Gedankenklarheit und haben einen fast magischen Effekt: Mit dem Niederschreiben der eigenen Empfindungen und Befürchtungen ordnen sich die wirbelnden Emotionen und werden überdies sprichwörtlich an das Papier abgegeben.

Das Schreiben verschafft Nähe und Distanz zugleich: Zum einen ist man gezwungen, Gedankensplitter in Worte zu fassen und kommt sich dabei selbst näher, zum anderen bewegen sie sich vom Kopf und Herzen auf das Papier, sind nicht mehr abstrakt und furchteinflößend, sondern sichtbar und gebannt.

Zudem erhöht das Schreiben die Achtsamkeit. Beim Formulieren und Protokollieren stellt sich schon nach wenigen Tagen heraus, welche Faktoren besonders stressen und belasten, zu welchen Tageszeiten man empfindsamer auf Störungen und Spannungen reagiert und welche Dinge einen positiven Effekt haben.

Beim Schreiben kommt es jedoch nicht darauf an, versiert zu formulieren oder gar vollständige Sätze zu bilden. Stichwörter genügen völlig, wenn nicht genügend Zeit oder Muße vorhanden ist. Wer möchte, kann sich ein Formular basteln, welches das Sortieren des Innenlebens vereinfacht: In der ersten Tabellenspalte werden Uhrzeit und Tag eingetragen, danach die letzte Tätigkeit – zum Beispiel Kochen, Sport oder Arbeit –, in der dritten Spalte die aktuellen Gedanken und in der vierten Spalte die Gefühle.

Viele Menschen stellen dabei mit Erstaunen fest, dass es ihnen zunächst garnicht leicht fällt, ihre Gedanken und Gefühle exakt niederzuschreiben – ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich bereits von sich selbst entfernt haben.

Nach wenigen Tagen des aktiven Protokollierens in drei- bis vierstündigen Abständen aber setzt ein stärkeres Bewusstsein für die individuellen Bedürfnisse und Stolperfallen ein, die in Zukunft intensiver beachtet und umgangen werden können. Außerdem sorgt das Protokollieren für regelmäßige, kurze Pausen, in denen die übrigen Verpflichtungen und Anforderungen in den Hintergrund rücken und das Ich im Mittelpunkt steht.

Schwierige Entscheidungen fallen zunehmend leichter; menschliche Differenzen werden mit größerer Gelassenheit betrachtet. Sollte doch einmal ein heftiger Streit aufflammen, können die Gedanken über den anderen erst einmal aufs Papier gebracht werden – anschließend hat der Streit meistens schon an Schärfe verloren. Seelenprotokolle sind selbstverständlich absolute Privatsache und sollten gut verschlossen bleiben. Schließlich darf in ihnen wirklich alles gesagt werden. Und das tut richtig gut.

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