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Ratgeber:

Essbare Wildkräuter – selbst gesammelt und gefrostet

Eine Vielzahl findet sich in Wald und Feld und am Wegesrand. Man muß sie nur kennen und wissen, wie mit den „sensiblen“ Kräutern umzugehen ist.

Dill wird kleingeschnitten und eingefrorer.

Einfrieren: Kräuter kann man ganz einfach im Kühlfach konservieren. Bild: © fotolia.de

Die zunehmende Verstädterung auch in ländlichen Gebieten bringt es mit sich, dass mancherlei Gepflogenheiten, die den Großeltern noch geläufig waren, verloren gehen. Selbst wenn es immer wieder heißt, auch der moderne Mensch müsse zurück „zu den Wurzeln“. Auch in der Küche, auch in der Kochkunst. Und genau hier sagen beispielsweise die Kochpäpste unserer Tage, „Kräuter gehören in die moderne Küche, weil sie schmecken und weil sie gesund sind“. Das stimmt fürwahr, doch viele wissen gar nicht mehr so recht, wie mit Kräutern überhaupt umzugehen ist.

Junge Blätter und Triebspitzen

Oder auch, wo man sie findet, abseits der Gemüseabteilung im Supermarkt. Wer nicht auf die so genannten kultivierten Kräuter zurückgreifen will, kann mit etwas Wissen – das erlernbar ist – die Wildformen in den heimischen Wäldern, auf Feldern, Wiesen oder am Wegesrand finden. Dazu gehört eine Vielzahl: Minze und Wasserminze, Brunnenkresse, Ackersenf, Johanniskraut, Bärlauch, Giersch Bachbunge, Brennessel, Taubnessel, Gänseblümchen, Löwenzahn, Spitzwegerich, Sauerampfer, Kapuzinerkresse und Vogelmiere. Bei den meisten dieser Pflanzen verwendet man die jungen Blätter und Triebspitzen. Man kann damit beispielsweise Suppen und Saucen, Omeletts und Quark köstlich und garantiert natürlich würzen.

Hoher Nährstoffgehalt vor der Blüte

Wer sammelt, mit dem Leinensäckchen in der Hand, wie es einst die Oma gemacht hat, der sollte allerdings nur einheimsen, was er auch eindeutig bestimmen kann. Im Zweifel sollten die Pflanzen besser unberührt bleiben. Die beste Zeit zum Sammeln ist ein sonniger Tag. Blüten sollten am frühen Vormittag gepflückt werden, wenn der Tau eben abgetrocknet ist, während Blätter am besten nachmittags gesammelt werden, wenn sich die Nährstoffe im ganzen Blatt verteilt haben. Insgesamt sollte der Kräutersammler bedenken, dass der Nährstoffgehalt von Kräutern kurz vor der Blüte am größten ist.

Verschiedene Möglichkeiten des Konservierens

Wer selbst gesammelte Kräuter konservieren möchte, muß wissen, dass sie sehr empfindlich sind. Um sie über längere Zeit zu erhalten, sollten sie in einen Plastikbeutel gesteckt werden, in den außerdem einige Tropfen Wasser geträufelt werden. So können sie im Gemüsefach des Kühlschrankes einige Tage aufbewahrt werden. Wer einen Vorrat über längere Zeit hinweg anlegen will, kann sie an luftigem Ort oder auch im Backofen trocknen, anschließend in luftdicht schließende Gläser (Schraubverschluss) füllen und an einem dunklen Ort verwahren.

Klein gehackt, in Öl (Oliven- oder Sonnenblumenöl) oder mit Salz in Twistoff-Gläser eingelegt, halten sich fast alle Kräuter ebenfalls mehrere Monate.

Sie können auch eingefroren werden

Schließlich eignen sich Kräuter auch zum Einfrieren. Sie werden gut gewaschen, gut abgetrocknet und je nach Sorte klein geschnitten. Dann werden sie je nach Sorte oder als Kräutermischung in Gefrierbeutel verpackt. Last but not least kann man die Kräuter auch in einen Eiswürfelbehälter abfüllen, mit Mineralwasser übergießen und frosten.

Mit Kräutern gewürzte Speisen sind leichter und besser bekömmlich, sie machen Appetit und regen die Verdauung an.

Buchtipp:Wildkräuter & Wildfrüchte – das Rezeptbuch: Sammeln und zubereiten Monat für Monat“ (ISBN 978-3835407183) von Gertrud Scherf (Autorin). Das Buch ist erschienen im Blv Buchverlag und kostet 14,95€.

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Über Klaus J. Schwehn

Nach 25 Jahren spannender Tätigkeit als Parlamentskorrespondent in Bonn (Badische Zeitung, Die Welt, Berliner Tagesspiegel) lebe ich heute in Oberitalien. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Politik und Gesellschaft in Italien und Deutschland; aber auch Fragen der Europäischen Union.