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Frauen am Herd:

Die Riege der Sterneköchinnen wächst

Der Beruf Köchin verlangt hohen körperlichen Einsatz: es liegt nicht an fehlenden Kochkünsten und Genialität, wenn Sterneköchinnen dünn gesät sind.

Sterne- und Fernsehköchin Léa Linster.

Die sympathische Luxemburgerin Léa Linster ist eine der wenigen Frauen, die sich in der Männerwelt der Sterneköche behaupten konnte. Im Jahre 1987 bekam Sie ihren ersten Stern vom Guide Michelin. Bild: picture alliance / ZB

Während am heimischen Herd allen emanzipatorischen Bestrebungen zum Trotz noch immer Frauen mehrheitlich den Kochlöffel schwingen, sind sie in der Welt der gastronomischen Sterne und Kochmützen deutlich in der Unterzahl.

Doch das Blatt wendet sich und immer öfter besetzen auch Frauen die Führungspositionen in Küchen. Wir stellen Ihnen einige der Spitzenköchinnen von gestern und heute vor.

Hat viele Spitzenköche geprägt: Agnes Amberg

Unvergessen ist Agnes Amberg † aus Zürich, die zu den ersten weiblichen Spitzenköchinnen gezählt werden kann. Der strengen Zeit in einer Klosterschule schlossen sich eine Ausbildung zur diplomierten Hauswirtschaftslehrerin, ein Servierkurs in Luzern und der Besuch der Kochschule Cordon bleu in Paris an.

In Kochbüchern und zahlreichen Medienauftritten gab sie ihr Wissen und ihre Kreativität weiter, doch die Leitung der Kochschule Fülscher in Zürich war wohl eine ihrer größten Leistungen. Rund 15.000 Kochschüler/innen betreute sie innerhalb von 12 Jahren – wer hier lernte, dem stand die kulinarische Welt offen, und mancher der später großen Namen der Kochelite fand sich auf ihrer Schülerliste.

Dann eröffnete sie 1980 das eigene Restaurant in Zürich, benannt nach ihr selbst. Der Stern vom Guide Michelin ließ, wie vorhersehbar, nicht lange auf sich warten. Volle Konzentration, voller Perfektionismus und volle Leidenschaft widmete sie sich der Zubereitung erlesener Speisen – sie war Spitzenköchin mit Haut und Haaren bis zu ihrem Tod 1991.

Deutsche Kochlegende Doris-Katharina Hessler

Quereinsteigerin par excellence war Doris-Katharina Hessler †. Wegen eines Personalengpasses im Restaurant Hessler ihres Mannes griff die Hessin 1976 beherzt zum Kochlöffel und wurde bereits 1979 als erste Frau in Deutschland mit einem Stern belohnt.

„Katharina die Große“, wie sie respektvoll genannt wurde, war eine Verfechterin der natürlichen, vollwertigen Küche und setze starke Akzente auf asiatische Gerichte. Ihre Auftritte im Fernsehen, vor allem im ARD-Büffet, machten sie bekannt und beliebt. Mit nur 55 Jahren erlag Doris-Katharina Hessler 2004 einem Herzinfarkt.

Köchinnen drängen an die Spitze

Die Sternendichte unter den Köchinnen nimmt zu. Léa Linster aus Luxemburg gehört zu den Bekanntesten. Ebenfalls Quereinsteigerin fand die Jurastudentin nach dem Tod ihres Vaters durch dessen Restaurant zum Kochen und zählte Kochgrößen wie Paul Bocuse zu ihren Ausbildern. 1987 erhielt sie ihren Michelin-Stern und ist gern gesehener Gast in Kochshows.

Vor der Kamera fühlt sich auch Cornelia Poletto wohl, kocht bei Lanz, im ARD-Buffet und auch in ihrer eigenen Kochsendung. Die große Liebhaberin der italienischen Küche wurde  2001 für ihre Kochkünste in ihrem Restaurant Polettos in Hamburg mit einem Stern ausgezeichnet.

Doch es geht noch besser! Seit November 2012 kann sich Deutschland einer 2-Sterne-Köchin rühmen: Douce Steiner kocht in ihrem Restaurant Hirschen im südbadischen Sulzen auf hochklassigem Niveau. Leicht, natürlich, frisch und französisch angehaucht, so beschreibt sie selbst ihre Küche.

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