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Nichts für kleine Fische – Der Tsukiji Fischmarkt in Tokyo

Tsukiji Fischmarkt - eine Auktion für ThunfischDer Tsukiji Fischmarkt in Japans Hauptstadt Tokyo ist der größte der Welt, aber wo sonst könnte man diesen auch vermuten, wenn nicht im Land des Sushis. Über 2000 Tonnen Fisch aus aller Welt wechseln dort täglich die Besitzer – im großen und im kleinen Stil. Denn während die Großhändler in den frühen Morgenstunden ihre Geschäfte vollziehen, drängen sich um die kleineren Marktstände schon die Kunden, unter denen sich auch viele Touristen tummeln. Der Tsukiji Fischmarkt ist nämlich nicht nur Umschlagplatz für frischen Fisch und Meeresfrüchte, sondern auch eine echte Touristenattraktion in Tokyo.

Die Geschichte

Der Ursprung des Tsukiji Fischmarktes reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Damals beorderte der Shogun Tokugawa Ieyasu Fischer aus Osaka nach Edo – dem damaligen Tokyo –, um den königlichen Hof mit Fischen zu versorgen. Überschüssiger Fisch durfte auch außerhalb von Edo, in der Nähe von Nihombashi verkauft werden, wo sich relativ schnell ein Markt etablierte, auf dem auch Früchte und Gemüse gehandelt wurden. Nachdem der Markt 1923 von einem schweren Erdbeben zerstört wurde er bis 1935 vollständig zum jetzigen Standort Tsukiji umgezogen.

Fisch, wohin das Auge reicht

Händler und Kunden auf dem Tsukiji-Fischmarkt in TokyoDer Tsukiji Fischmarkt besteht im Grunde aus zwei Teilen. Im Inneren, in den großen Hallen des Marktes, betreiben die Großhändler ihre Versteigerungen und verkaufen große Mengen an Fisch und Meeresfrüchten in alle Teile der Welt. Zu den Kunden zählen sowohl Unterhändler, als auch große Hotels und Restaurants, unter deren Flagge auch internationale Spitzenköche ihre Einkäufe tätigen lassen. Im äußeren Bereich des Marktes befinden sich viele Einzelhändler, die ihren Fisch an den Mann bringen möchten, sowie mittlerweile unzählige Sushi-Restaurants und auch Läden, die Zubehör und sonstige Lebensmittel verkaufen. Gerade bei den Restaurants handelt es sich nicht immer um noble Räumlichkeiten, sondern viel mehr um kleinere „Buden“, die direkt an der Quelle ganz frischen Fisch zu sehr günstigen Preisen anbieten. Und die Auswahl ist wirklich riesig. Es dürfte kaum einen Fisch oder ein Meeresgetier geben, dass nicht den Weg zum Tsukiji Fischmarkt findet.

Wer bietet mehr? – Die Thunfisch-Auktion

Wie sollte neben so vielen Fischen und Meeresfrüchten ein einzelner Fisch noch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, mag man sich in Anbetracht des gewaltigen Angebotes denken, doch der Thunfisch schafft es dann doch irgendwie. In Wahrheit aber nicht irgendwie, sondern durch die legendäre Thunfisch-Auktion, die jeden Morgen Punkt 05.30 Uhr beginnt. Die potentiellen Käufer prüfen zunächst eingehend die Konsistenz und Qualität der Thunfische, verständlich, so bringen es die großen Brocken doch auf Preise eines Mittelklassewagens. Im Anschluss wird dann wild und laut schreiend um die begehrten Fische gefeilscht. Besonders die gigantische Menge der Fische, die in Reih und Glied auf dem Boden liegen und die Stimmung bei den Gebotsabgaben machten die Thunfisch-Auktion zum beliebten Ziel vieler Touristen – ein Zustand der den Händlern immer mehr zum Dorn im Auge wurde.

Touristen verboten

Wo sich viele Menschen drängen, ist es nicht verwunderlich, dass der eine oder andere die frischen Fische berührt, Gruppen tuscheln, sich amüsieren und unbeabsichtigt, aber teilweise massiv den alltäglichen Handel der japanischen Fischhändler stören. Als Konsequenz wurde der Zugang zu den Auktionen für Touristen verboten. Lediglich Schüler dürfen diese nach Anmeldung noch besuchen. Einerseits ist das zwar schade, doch hat der Tsukiji Fischmarkt noch so viele weitere Sehenswürdigkeiten, Speise- und Einkaufsmöglichkeiten für Kleinkunden zu bieten, dass die Schließung der Großhändlerhallen durchaus zu verkraften und der weltgrößte Fischmarkt auch weiterhin einen Besuch wert ist.

Der Tsukiji Fischmarkt in Zahlen

Japanischer Fischer auf dem Fischmarkt TsukijiBereits um 3.00 Uhr morgens wird der größte Teil der Fische angeliefert und für den Verkauf vorbereitet, sodass die Auktionen pünktlich um 5.30 Uhr beginnen können. Ab 7.00 Uhr werden die ersten Käufe dann abtransportiert und von den ansässigen Händlern in Ihren Ständen verkauft, um die sich zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr regelrechte Menschenmassen scharen. Schon ab 11.00 Uhr schließen die ersten Verkäufer wieder ihre Pforten und um 13.00 Uhr ist der Markt-Tag vorüber.

Die Dimensionen des Marktes sind mit kaum einem anderen zu vergleichen. Mehr als 2500 Tonnen Fisch werden dort täglich umgeschlagen und erreichen einen Wert von mehr als 2,5 Milliarden Yen – das entspricht mehr als 20 Millionen Euro. Das Gelände des Tsukiji Fischmarktes ist so groß, wie ein ganzer Stadtteil und bietet mehr als 65.000 Menschen Arbeit, von denen ein Teil an über 1600 Verkaufsständen über 450 verschiedene Sorten Fisch verkaufen. Daneben wirken selbst große, deutsche Märkte, wie der Viktualienmarkt in München oder auch der Fischmarkt in Hamburg geradezu winzig.

Weiterführender Link zum Thema „Tsukiji Fischmarkt“:

The TSUKIJI MARKET.HOME
http://www.tsukiji-market.or.jp/tukiji_e.htm

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