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Die Quittenzeit ist da:

Quitten – die fast vergessenen Früchte

Golden strahlen sie im Herbst von den Bäumen und verführerisch verströmen sie ihr süßes Aroma: Quitten. Grund genug, sich diese apfel- und birnenähnliche Frucht genauer anzuschauen.

Reife Quitten auf dem Tisch - im hintergrund sieht man ein Glas QuittengeleeQuitten sind zwar bei uns nicht die Spitzenreiter in Sachen Verbreitung, aber mit Sicherheit gehören sie zu den Top-Ten der beliebtesten Marmelade- und Geleefrüchte. Es ist nicht lange her, da fanden sich Quittenbäume überall in den Obst- und Bauerngärten, doch ihre aufwändige Verarbeitung und die Tatsache, dass Sie Überträger des gefährlichen Feuerbrandes sind (einer Krankheit, die Kernobstgewächse befällt und sie absterben lässt), hat zu einem starken Rückgang geführt.

Wie der Apfel und die Birne gehört auch die Quitte zu den Rosengewächsen, aber ihre Früchte können nicht einfach roh als Obst verzehrt werden, da sie steinhart sind.

Gesundes Naturheilmittel Quittenkerne

Neben ihrer harten Konsistenz haben rohe Quitten einen weiteren Nachteil: Das rohe Quittenfleisch schmeckt auf Grund eines sehr hohen Gerbstoffanteils bitter. Aber die goldenen Früchte haben auch viele gesundheitsfördernde Stoffe zu bieten wie Kalium, Eisen, Vitamin C, Fluor, Zink, Natrium und einen hohen Pektinanteil.

Der Schleim, den die Quittensamen absondern, war lange Zeit ein bekanntes Heilmittel gegen Husten, Bronchitis, Halsentzündung und Magen-Darm-Entzündungen. Verdauungsfördernd und entschlackend wirken sich hohe Pektinanteile aus, die der Quitte auch zur idealen Frucht für ein anderes Anwendungsgebiet machen: zur Herstellung von Marmelade und Gelees.

Die Mutter der Marmelade

Frische Quitten und QuittengeleeWer den portugiesischen Namen der Quitte hört, dem ist sofort klar, dass wir es hier mit der Urmutter aller Marmeladenfrüchte zu tun haben. „Marmelo“ trat als mit Zucker eingekochtes Quittenmus im 16. Jahrhundert seinen Siegeszug nach Deutschland an, doch bereits die antiken Griechen liebten diese süße Speise.

Zu unterscheiden sind die beiden Sorten Apfelquitte und Birnenquitte, die nach ihrer äußeren Form benannt sind. Aromatischer, aber auch härter, sind die Apfelquitten. Zum Kochen von Marmelade wird die harte Schale dünn abgeschält, man kann die Früchte allerdings auch nur gründlich waschen und mit einem Tuch den leichten Flaum abrubbeln, der die Quitten bedeckt.

Das Zerkleinern und Entfernen des Kerngehäuses erfordert ein wenig Kraftaufwand. Aus diesem Grund stellen die meisten Hausfrauen lieber Quittengelee her. Dazu werden die Quitten mit allem Drum und Dran weichgekocht und der entstehende Saft mitsamt den Pektinen aus der Schale gewonnen.

Königin des Frühstückstisches: Quittengelee

Durch das Kochen verliert sich der bittere Geschmack und ein herrlich süßes Aroma ähnlich dem von Birnen entsteht.

Für Quittengelee benötigen Sie 3,5 kg gesäuberte Quitten, die sie grob zerkleinern und eine Stunde lang mit 2,5 Liter Wasser kochen. Auf ein Sieb geben und 1,5 Liter des Saftes mit Zitronensaft (2 Zitronen) und 500 Gramm Gelierzucker 2:1 für etwa 3-4 Minuten aufkochen lassen. In Gläser füllen, fertig!

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