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Umgangsformen:

Knigge – Höflichkeit und gutes Benehmen

Gute Manieren wie Höflichkeit und Benehmen erleichtern den Umgang miteinander. In der heutigen Gesellschaft sind diese Rituale nicht mehr selbstverständlich.

Gute Umgangsformen - Benehmen und Höflichkeit gehören dazu.

Gute Umgangsformen sind eigentlich selbstverständlich: z. B. Höflichkeit und Benehmen. Bild: © fotolia.de

„Höflichkeit ist ein Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber es mildert die Stöße des Lebens“, sagte einst Arthur Schopenhauer (1788-1860). Darum ist es schade, dass man in der heutigen Zeit immer öfter eine gewisse Roheit der Gesellschaft im Umgang miteinander beobachten kann. Viele Zeitgenossen lassen Höflichkeit, Respekt und einen gewisses Niveau schmerzlich vermissen. Benimmschulen und Knigge-Ratgeber versuchen die Gesellschaft wieder in eine aufrechte Lage zu biegen, doch sollte nicht vielmehr Aufmerksamkeit geschult anstatt steife Etikette gepaukt werden?

Eine gewisse Roheit haftet der heutigen Gesellschaft an

Die moderne Zeit, der rasende technische Fortschritt, der allgemeine Stress in der Arbeitswelt und auch im privaten Umfeld hat dem Menschen wohl einen gewissen Egoismus anerzogen. Zuvorkommende Höflichkeit weicht vorteilbringender Ellbogentechnik, gegenseitiges Zuvorkommen weicht gewinnbringendem Eigennutz. Im Straßenverkehr wird kaum jemandem der Vortritt gelassen,  jeder möchte der Erste sein. Rücksicht? Warum? „Auf mich nimmt ja auch keiner Rücksicht“, wird augenscheinlich gedacht – und gesagt. Sture Blicke auf sich öffnende Türen an öffentlichen Verkehrsmitteln und rücksichtsloses Gedränge, egal, ob ein älterer Mensch sich daneben befindet, der ebenso einsteigen möchte, sind Alltag. Doch könnte der Umgang miteinander viel stressfreier sein, würde man wieder zu mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme zurück finden.

Steife Etikette versus Rücksichtnahme

Gute Manieren und vor allem Höflichkeit erleichtern den Umgang miteinander. Wer verlangt schon die genaue Kenntnis des Knigge und das Wissen, an welcher Seite der Dame der männliche Begleiter eine bestimmte Örtlichkeit betritt oder welches Messer zu welchem Gericht konveniert? Steife Etikette sollte wohl am besten erst gelernt werden, wenn Grundbegriffe des rücksichtsvollen Miteinanders verstanden worden sind. Was nützt ein perfekter Auftritt zu Tische in einem noblen Restaurant, wenn man zuvor beinah drei Omas am Zebrastreifen über den Haufen gefahren und die Schwingtür der einem nachfolgenden Begleiterin fast die Nase platt gedrückt hätte …

Wer eine gute Kinderstube genossen hat, hat normalerweise auch bei diesem raueren Wind, der zurzeit durch unsere Gesellschaft weht, nicht völlig verlernt, wie man sich seinen Mitmenschen gegenüber respektvoll benimmt. Dem Nachfolgenden die Türe offen zu halten, ob nun Mann oder Frau, sollte für jeden doch ein natürlicher Akt sein. Genauso selbstverständlich wie das darauf folgende – freundliche – „Danke“ des anderen.  Im Straßenverkehr an einer engen Stelle dem Entgegenkommenden mit Lichthupe oder Winken für sein Ausweichen oder gar Stoppen zu danken, sollte genauso selbstverständlich sein wie das Halten vor einer Engstelle, wenn der andere bereits näher dran ist.

Feinsinnige Menschen mit einem offenen Blick für ihre Umwelt verlernen Höflichkeit und Rücksichtnahme nie. Der Umstand aber, dass das Umfeld vorbildliches Verhalten weder wahrnimmt noch erwidert, vermag manchen bestimmt auch zu frustrieren. Benimmschulen sind vielleicht ein guter Anfang. Doch wie bringt man die Gesellschaft zum Umdenken in Sachen Freundlichkeit und Respekt füreinander? Ein wahrlich schwieriges Unterfangen…

Gutes Benehmen ist niemals out!

Respekt den Mitmenschen gegenüber aufzubringen hat nichts mit Spießertum zu tun. Gute Manieren sollten einfach niemals out sein. Den eingefleischten Egoisten sei gesagt: Sich gut zu benehmen bringt wiederum positive Reaktionen, die wiederum dem eigenen Ego sehr gut tun. Also sind gute Manieren durchaus eigennützig. Jean-Jaques Rousseau (1712-1778) sagte einmal: „Es ist viel wertvoller, stets den Respekt der Menschen als eigentlich ihre Bewunderung zu haben.“

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