Startseite / Lifestyle / Mode / Der Büstenhalter, das unbekannte Wesen

Damenunterwäsche:

Der Büstenhalter, das unbekannte Wesen

Um den richtigen Büstenhalter für sich zu finden, sollten Frauen wissen, aus welchen Einzelteilen er besteht und welchen Zweck diese erfüllen.

Einen Büstenhalter kaufenDie Umkleiden von Sportvereinen bieten der BH-kundigen Frau reiche Unterhaltung. Und mit Unterhaltung ist diesmal ausnahmsweise mal nicht gemeint, wie schön die Unterwäsche ist, wie sexy oder auch wie teuer. Sondern eher, wie wenig auch heute viele Frauen über den BH wissen. Anders ist nicht zu erklären, was man da so zu sehen bekommt: falsche Trägerlängen, zu kleine Körbchen und Passformen, die ihrem Namen nicht gerecht werden und eben nicht passen. Dabei ist es ja eigentlich kein Muss, überhaupt einen BH zu tragen. Aber wenn, dann sollte er auch passen, sonst ist oben ohne manchmal doch die bessere Alternative.

Das Material eines Büstenhalters

Die meisten Büstenhalter bestehen aus Materialmischungen, oft ist Baumwolle, Polyamid und Elasthan in unterschiedlichen Anteilen dabei. Sind Bügel vorhanden, sind diese meist aus Metall oder Kunststoff – von Stoff ummantelt. Zum Verschließen werden Häkchen und Ösen, meist aus Metall, verwendet oder Druckknöpfe, meist aus Kunststoff. Aus den gleichen Materialien sind die Verstellmöglichkeiten für die Träger. In die Ringe wird der Trägerstoff eingeklemmt und so die Länge bestimmt. Gelegentlich sind die Cups vorgeformt oder gefüttert – hier kommen Stoffe oder Gelkissen zur Anwendung.

Handelsübliche Büstenhalter können in der Waschmaschine bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden. Um das gute Stück zu schonen, darf es dabei auch gerne in ein Wäschesäckchen oder eine Waschkugel sein. Und auch wenn heutzutage manche Frau den Gedanken nicht mehr hegt – mit der Hand kann man auch waschen. Und sollte man auch, wenn der BH ein besonders filigranes Stück ist. Viel Spitze braucht nun mal auch viel Pflege, genau wie weiße Unterwäsche. Die kann ja auch weiß bleiben kann, wenn man sie richtig wäscht.

Die Funktionen der BH-Teile

Das Unterbrustband (oder auch Rückenband) stützt hauptsächlich das Gewicht der Brüste, daher sollte ihm beim Kauf eines BHs auch die meiste Aufmerksamkeit zukommen. Es verläuft direkt unterhalb der Brust um den Rumpf und wird meist auf dem Rücken mit Häkchen und Ösen verschlossen. Bei einem neuen BH sollten Häkchen und Ösen in der maximalen Länge eingestellt sein, unter dem Band sollte zudem noch Platz für zwei Finger sein, das ist das Optimum. Nach längerem Gebrauch weitet sich das Unterbrustband, es wird dann über die Häkchen und Ösen verkürzt, bis das nicht mehr geht – dann hat der BH ausgedient.

Der Büstenhalter auf der WäscheleineIn den Körbchen oder Cups ruht die Büste, geschützt und gestützt, gleichzeitig werden die Brustwarzen abgedeckt. Die Körbchen haben dann die richtige Größe, wenn sie die gesamte Brust umschließen, weder drücken noch Falten werfen und die Brust auch nicht herausquillt.

Der Steg verbindet die beiden Körbchen miteinander, dort treffen sich auch die Bügel, so vorhanden. Der Steg ist unterschiedlich groß und breit und sollte auf dem Brustbein plan aufliegen; es darf gerade noch ein Finger darunter passen.

Bügel bieten einen größeren Halt für die Brust und sind daher für Frauen mit größerer Oberweite ideal – allerdings müssen sie in Länge und Form dem Busen angepasst sein, sonst drücken sie auf die Rippen, engen die Brust ein oder sitzen viel zu weit außen in der Achsel.

Die Träger sind an den Körbchen befestigt und laufen über die Schultern zum Unterbrustband auf dem Rücken, wo sie befestigt sind. Sie sind in der Länge verstellbar und dienen nur der Stabilisierung, gehalten wird die Brust vom Unterbrustband und den Cups. Die Träger sollten so eingestellt sein, dass sie weder in die Schultern einschneiden, noch von den Schultern rutschen.

Je nach Schnitt können BHs optisch mehr Oberweite zaubern oder aber minimieren, wenn sie ein zu großer Blickfang sein sollte. Die meisten Wäschefirmen bieten hierfür verschiedene Modelle an.

Ach – und ein Tipp noch zum Schluss: Zum Sport trägt man am besten einen Sport-BH! Materialien und Passform sind darauf abgestimmt, sich damit viel zu bewegen. Sinnvollerweise bieten immer mehr Unterwäschefirmen Sport-BHs mit verschiedenen Stützqualitäten, sogenannten Levels, an. So kann man nicht nur für die eigene Brust die richtige Wäsche finden, sondern diese auch für die Belastungen der betriebenen Sportart aussuchen. Und wenn der BH dann wirklich passt, dann rutscht auch kein Träger von der Schulter oder eine Brust aus dem Cup, selbst auf dem Kopf stehend nicht. Abgesehen davon, dass das häufige Waschen wegen des vielen Schwitzens einem Sport-BH wenig ausmacht und sich das Auge auch noch nach häufigem Gebrauch daran erfreuen kann.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Manuela Käselau

Manuela Käselau ist Physiotherapeutin und Shiatsu-Praktikerin (GSD). Parallel studierte sie Phonetik, Niederdeutsche Linguistik und Systematische Musikwissenschaft an der Universität in Hamburg. Als freie Autorin schreibt sie für diverse Online- und Printmedien, hauptsächlich im medizinischen Bereich. Seit 2012 ist sie ein Mitglied der Redaktion.