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Beziehungsleben im Ruhestand

Wenn beide Partner im Ruhestand sind, haben sie nach langer Zeit erstmals viel Zeit, die sie gemeinsam verbringen. Das Beziehungsleben muss neu organisiert werden.

Senioren genießen ihr Beziehungsleben im Ruhestand.

Das Beziehungsleben im Ruhestand muss von Grund auf neu strukturiert werden. Bild: © fotolia.de

Für viele scheint zunächst ein Traum wahr zu werden – doch wer sich nicht ausreichend auf den gemeinsamen Ruhestand vorbereitet, fühlt sich oft nach kurzer Zeit in einem Alptraum gefangen.

Denn das Zusammenleben will wieder neu gelernt werden. Im Normalfall haben sich über die Jahre feste Regeln für die Bewältigung des Alltags eingeschliffen: Wer putzt was wann, wer wäscht die Wäsche, wer bügelt, wer kauft ein.

Diese Regeln dienten meist dazu, die Zeit außerhalb des Arbeitslebens möglichst effizient zu nutzen, um mehr tatsächlich freie Zeit  zu haben, in der man sich einander widmet, seine sozialen Beziehungen zu Freunden und Verwandten pflegt, seinen Hobbys nachgeht etc.

Nun ist auf einmal freie Zeit im Überfluss vorhanden.

Gerade wenn einer der Partner – noch immer meist die Ehefrau – vorher überwiegend den Haushalt geregelt hat, entstehen nun leicht Spannungen, wenn plötzlich zwei Leute im Haushalt bestimmen wollen, was wie gemacht und erledigt wird.

Der frische Ruheständler genießt zunächst die freie Zeit, räumt hier und da auf, werkelt an lange Hinausgeschobenem, doch irgendwann sind Wohnung oder Haus pikobello renoviert, Fahrräder und Auto repariert und auf Hochglanz gebracht, der Garten sieht aus wie aus dem Bilderbuch und es bleibt mehr freie Zeit als Beschäftigung. Den ganzen Tag lesen, Fernseh schauen oder Radio hören mag man auch nicht, und aus Langeweile braut sich leicht das Potenzial für handfeste Beziehungskrisen zusammen.

Was kann man tun, um die Beziehung im Ruhestand nicht aufs Spiel zu setzen, sondern tatsächlich die Zweisamkeit ohne Verpflichtungen familiärer oder beruflicher Art zu genießen?

Arbeitsteilung neu regeln

Natürlich gibt es auch im Ruhestand noch Arbeiten, die man sich jetzt aufteilen kann. Eine gute Möglichkeit ist es, die anfallenden Arbeiten einmal aufzuschreiben und dann – zunächst jeder für sich – in besonders unangenehme und besonders angenehme, leichte und schwere Arbeiten zu kategorisieren.

Oft zeigt sich hier schon, dass manches, was dem einen schwer fällt oder unangenehm ist, der andere vielleicht gern übernimmt. Bei Arbeiten, die beiden unangenehm sind, sollte man eine gerechte Aufteilung finden oder – wenn finanziell möglich – jemanden dafür stundenweise anstellen.

Gemeinsame und individuelle Zeitphasen planen

Gleich zu Beginn der Ruhestandsphase sollte man sich zusammensetzen und überlegen, wer welche Freizeitaktivitäten gern für sich machen möchte und welche Vorhaben man gemeinsam erlebt. So kann man Rituale für schöne Zeiten der Zweisamkeit entwickeln, die die Beziehung stärken und einem helfen, auch schwierigere Phasen durchzustehen.

Hat man beispielsweise die finanziellen Möglichkeiten und ist gesundheitlich fit genug, um zu Reisen, dann ist jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, größere Pläne zu schmieden für die nächsten Jahre. Welche Reiseziele wären attraktiv? Was kann man dort unternehmen? Will man vielleicht gemeinsam mit Freunden verreisen oder sich mal einen richtigen Wellness-Urlaub gönnen?

Doch auch den Alltag darf man nicht vergessen: Für jeden Tag sollte man gemeinsame Aktionen einplanen, beispielsweise das gemeinsame Frühstück oder Abendessen, ein gemeinsamer Spaziergang oder eine Runde Schwimmen im Hallenbad.

Auch die sozialen Kontakte kann man jetzt neu pflegen, sich vielleicht für regelmäßige Spieleabende mit Freunden treffen, zum Tanzkränzchen gehen oder sonstige angenehme Beschäftigungen herausfinden, die man allein, gemeinsam oder mit Freunden und Verwandten unternehmen kann.

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