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Mobile-Datingagentur:

Die Deutsche Bahn AG will mit einem neuen Fahrkartenangebot punkten

Bahnwerbung - neues Fahrkartenangebot der Deutschen BahnHalle Berry wäre nicht schlecht. Oder vielleicht Cameron Diaz? Nein, wohl doch besser Scarlett Johansson. Angela Merkel kommt eher nicht in Frage. Wahrscheinlich hat sie eh keine Zeit, weil sie ja ständig regieren muss. Und ob es mit ihr wirklich so prickelnd wäre, weiß ich auch nicht. Interessant wäre vielleicht auch die hübsche Studentin von schräg gegenüber. Oder sollte ich, um Ärger mit der Frau, die mir die Welt erklärt, zu vermeiden, die Damenwelt komplett ausschließen?

Es gibt ja auch interessante Männer. Also, nicht was Sie jetzt denken. Lothar Matthäus zum Beispiel. Mit dem ließe sich doch prima über sein Liebesleben fabulieren. Oder Dominique Strauss-Kahn. Vielleicht ließe sich aus ihm die ganze Wahrheit herauskitzeln. Andererseits ist mein Französisch nicht gut genug. Jogi Löw wäre auch eine Alternative. Mit ihm könnte ich die Erfolgstaktik für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine abstimmen.

Das Geld hätte ich. Sogar in bar und am Mann. Die Frage ist nur, wie schnell so etwas geht, schließlich haben all diese Leute ja auch noch andere Verpflichtungen? Schön ist auf jeden Fall, dass sich die Deutsche Bahn AG unter dem neuen Chef  Dr. Rüdiger Grube nun auch als mobile Dating-Agentur engagiert. Vielleicht dient diese Aktivität aber auch nur dazu, um von der Unpünktlichkeit der Züge und den chronischen Preiserhöhungen abzulenken.

Auf jeden Fall ist das Angebot, wie mir scheint, äußerst günstig und attraktiv. Nur 49 Euro. Und dafür frei Auswahl, mit wem man mal so reisen möchte. Schließlich wirbt das Schienenunternehmer seit Wochen mit dem Slogan: „Fahren Sie doch, mit wem Sie wollen“ für ein neues Angebot, bei dem sich der Zugreisende seinen Mitfahrer frei auswählen kann. Und das kann ja schon spannend sein, mit wem man mal eben so zum Spaß von Flensburg nach Passau oder von Görlitz nach Aachen reist.

Die Frage ist nur, wie die Bahn das macht, wenn beispielsweise zehn Kunden gleichzeitig mit Margot Käßmann bei einem guten Glas Wein über den Glauben an die Menschheit philosophieren wollen? Gilt hier das Motto, wer zuerst bucht, darf zuerst mit Margot fahren? Und was hat Margot davon? Wie viel Geld bekommt sie von den 49 Euro ab? Interessieren würde mich ferner, woher die Bahn die ganzen Kontaktadressen der Promis hat? Sollte sich hier ein neuer Skandal anbahnen? Haben Grube und Co. etwa im großen Stile Verbraucherdaten gekauft? Oder melden sich die Promis hier alle freiwillig? Was mir ja eigentlich egal sein kann, solange Scarlett, Halle und Cameron in echt genauso attraktiv und unterhaltsam sind wie auf der Kinoleinwand.

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Über Karsten-Thilo Raab

Nach seinem Anglistik- und Sportstudium arbeitete Karsten-Thilo Raab viele Jahre als Zeitungsredakteur. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schreibt er als Journalist und Autor für eine Vielzahl an Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen. Karsten-Thilo Raab berichtet als Journalist, Autor und Fotograf in Wort und Bild über Destinationen weltweit, verfasst daneben Glossen und Kolumnen, veröffentlichte rund 60 Reiseführer und Bücher und wirkte an weiteren rund 70 Büchern und Reiseführern mit.